Praktisch

Nutzen und Anwendung von Dieseladditiven: Den Diesel impfen

Vor allem als vorbeugende Maßnahme gegen die Dieselpest raten Mineralölhändler zur Verwendung eines Additivs. Doch es gibt noch weitere Effekte.

Vor allem wenn der Diesel im Winter lange im Tank lagert, macht der Einsatz von Additiven Sinn. (Bildquelle: Tovornik)

Ein Additiv wird einem Grundstoff meist im geringen Mischverhältnis beigemengt und beeinflusst dessen Eigenschaften positiv. Beispielsweise sind auch die Milch im Kaffee oder der Zitronensaft im Obstsalat Additive. Während die Milch den Geschmack und die Konsistenz des Kaffees beeinflusst, hat der Zitronensaft vor allem die Funktion eines Antioxidans. Genauer gesagt verhindert die Ascorbinsäure im Zitronensaft, dass die Früchte auch im geschnittenen Zustand braun werden, also oxidieren.
Im Bereich der Mineralöle und Kraftstoffe sind die Funktionen solcher Additive meist deutlich komplexer. Einer der Spezialisten in diesem Bereich ist das Unternehmen Innospec (Kasten „Innospec“). Am deutschen Standort in Herne im Ruhrgebiet unterhielten wir uns mit Daniel Kukielka, Anwendungstechniker für Dieseladditive sowie mit Steven Schmidt aus dem Vertriebsinnendienst.

Gemeinsame Standards

Zunächst ein Blick auf die Anforderungen an den in Europa hergestellten Diesel: Die EN 590 für Dieselkraftstoffe legt seit 2009 unter anderem fest, dass der an Tankstellen gelieferte Diesel mit einem Bioanteil von 7 % versehen sein muss. Für diesen Anteil kommen im sogenannten B7-Diesel vorrangig Stoffe auf Rapsölbasis zum Einsatz. Zudem sollte der Kraftstoff aufgrund der sicheren Lagerung und Handhabung einen Flammpunkt ab 55 °C besitzen.
Außerdem bedingen bestimmte Anforderungen eine sogenannte Grundadditivierung des Diesels. Das bedeutet, dass der Kraftstoff beispielsweise eine gewisse Schmier- und Fließfähigkeit besitzen muss. Letzteres spielt vor allem im Winter eine entscheidende Rolle, da der Diesel laut Norm bis – 21 °C fließ­fähig sein muss. Zudem werden besondere Anforderungen an die Sauberkeit der Tanklastzüge gestellt. „Alles in allem ist der in Europa angebotene Diesel von guter Qualität und unterliegt ständigen Kontrollen“, berichtet Daniel Kukielka.

Diesel altert

Allerdings haben sich diese Anforderungen bis auf den Schwefelgehalt seit fast 15 Jahren kaum geändert. Die Motoren- und Abgastechnik hingegen hat große Sprünge gemacht.
„Häufige Probleme bei neu­eren Motoren, die durch den Kraftstoff verursacht sein können, sind z. B. verstopfte Injektoren und eine erhöhte Rußproduktion. Daraus resultieren eine vermehrte Rußpartikelfilter- Regeneration und im schlimmsten Fall sogar Leistungsverluste, höhere Kraftstoffverbräuche und Totalausfälle. Die EN 590 ist im Grunde nicht mehr konform zur aktuellen Dieseltechnologie“, so Daniel Kukielka zur aktuellen...

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