Praktisch

Pimp my Tractor Teil 3: Einbau des Lenksystems. Allein auf Spur

Lenksysteme gehören auf vielen Betrieben mit modernen Traktoren bereits zum Alltag. Wir zeigen, wie Sie auch Ihren alten Lieblingen etwas mehr Selbstständigkeit verleihen.

Tuning-Wettbewerb Pimp my tractor mit dem Deutz-Fahr Agrostar 6.21

Die größte Herausforderung beim Einbau ist eine ordentliche Kabelverlegung. (Bildquelle: Alexander Bertling)

Gut zu wissen

- Jeder Schlepper mit hydraulisch unterstützter oder vollhydrau­lischer Lenkung lässt sich nach­rüsten.
- In unserem Fall dauerte der ­Einbau einen Arbeitstag.
- Das RTK-Signal Sapos ist in vielen Bundesländern verfügbar.

Moderne Traktoren besitzen immer öfter ein Lenksystem ab Werk oder sind entsprechend vorgerüstet. Zum selbständigen Fahren fehlt es dann nur noch an einem Empfänger und dem entsprechenden Con­troller. Das Lenken übernimmt ein hydraulischer Steuerblock, eingestellt und bedient wird per Schlepper-Terminal.
Im Jahr 1994, als der Agrostar 6.21 ausgeliefert wurde, stand ein Lenksystem noch nicht im Fokus der Traktorenentwickler. Da solche Youngtimer aber auch heute noch treu ihre Dienste auf vielen Betrieben leisten, denkt der ein oder andere über eine Nachrüstung nach.

Lösung für ältere Schlepper

Spezialist auf diesem Gebiet ist die Vantage Agrometius GmbH mit Sitz in 59510 Lippetal. Das Unternehmen vertreibt und installiert Trimble-Lenksysteme und Komponenten von Müller Elektronik in Deutschland und den Benelux-Ländern. Grundsätzlich lässt sich auf jedem Schlepper mit hydrau­lischer Lenkhilfe oder vollhydraulischer Lenkung ein Lenksystem nachrüsten. Anstatt einen hydraulischen Steuerblock zu installieren, wird ein recht kompakter Lenkradmotor montiert. In unserem Fall handelt es sich um einen Magnetspulenmotor, der leise arbeitet und zudem wartungsfrei ist.
Dank des integrierten Lenkwinkelsensors schafft es das System, den Schlepper ab einer Geschwindigkeit von 500 m/h vorwärts sowie rückwärts in der Spur zu halten. Mit einem separaten Lenkwinkelsensor an der Vorderachse funktioniert dies sogar schon ab 70 m/h.
Außerdem wird das Display GFX 750 sowie der NAV 900 installiert. Dieser ist zugleich Empfänger und Controller in einem Bauteil. Über eine SIM-Karte im Mobilfunkmodem kann ein Mobilfunk-RTK-Signal empfangen werden. Hierfür genügt eine einfache SIM-Karte mit 1 GB-Datenvolumen.
Neben den RTK-Korrekturdaten kann man über das kleine Mobilfunkmodem GX 450 des Herstellers Sierra Wireless auch Arbeitsaufträge, Fahrlinien oder Applikations­karten empfangen. Ein weiteres Highlight ist die Montage eines ISO-Bus-Kabelbaums, der mit dem GFX-Display verbunden wird. ­Hier­über lassen sich AEF-konforme ISO-Bus-­Maschinen steuern und z. B. die Teilbreiten­schaltung einer Feldspritze bedienen.

Einfache Montage

Da das System rein elektronisch funktioniert, ist es recht schnell aufgebaut. Zusammen mit den Spezialisten war der Agrostar innerhalb eines Tages modernisiert. Der größte Aufwand ist es, die Kabel ordentlich zu verlegen. Bei älteren Schleppern bedarf es etwas Kreativität beim Befestigen der Bauteile. Das montierte System kostet rund 17 000 Euro (ohne MwSt.). In der Grundausstattung startet es bei 10 281 Euro. Wer bereits ein Lenksystem von Trimble besitzt, kann womöglich auf Bauteile, wie den Empfänger oder das Display verzichten.

Kontakt

Vantage Agrometius GmbH

59510 Lippetal
0 29 23/9 71 59 59
info@vantage-agrometius.de

EMPFÄNGER INSTALLIEREN
Aufkleben der...

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Im nächsten Schritt unserer „pimp my tractor“-Reihe bauen wir den Agrostar wieder zusammen und tunen das Heck des Youngtimers.

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