Gut zu wissen
- Jeder Schlepper mit hydraulisch unterstützter oder vollhydraulischer Lenkung lässt sich nachrüsten.
- In unserem Fall dauerte der Einbau einen Arbeitstag.
- Das RTK-Signal Sapos ist in vielen Bundesländern verfügbar.
Moderne Traktoren besitzen immer öfter ein Lenksystem ab Werk oder sind entsprechend vorgerüstet. Zum selbständigen Fahren fehlt es dann nur noch an einem Empfänger und dem entsprechenden Controller. Das Lenken übernimmt ein hydraulischer Steuerblock, eingestellt und bedient wird per Schlepper-Terminal.
Im Jahr 1994, als der Agrostar 6.21 ausgeliefert wurde, stand ein Lenksystem noch nicht im Fokus der Traktorenentwickler. Da solche Youngtimer aber auch heute noch treu ihre Dienste auf vielen Betrieben leisten, denkt der ein oder andere über eine Nachrüstung nach.
Lösung für ältere Schlepper
Spezialist auf diesem Gebiet ist die Vantage Agrometius GmbH mit Sitz in 59510 Lippetal. Das Unternehmen vertreibt und installiert Trimble-Lenksysteme und Komponenten von Müller Elektronik in Deutschland und den Benelux-Ländern. Grundsätzlich lässt sich auf jedem Schlepper mit hydraulischer Lenkhilfe oder vollhydraulischer Lenkung ein Lenksystem nachrüsten. Anstatt einen hydraulischen Steuerblock zu installieren, wird ein recht kompakter Lenkradmotor montiert. In unserem Fall handelt es sich um einen Magnetspulenmotor, der leise arbeitet und zudem wartungsfrei ist.
Dank des integrierten Lenkwinkelsensors schafft es das System, den Schlepper ab einer Geschwindigkeit von 500 m/h vorwärts sowie rückwärts in der Spur zu halten. Mit einem separaten Lenkwinkelsensor an der Vorderachse funktioniert dies sogar schon ab 70 m/h.
Außerdem wird das Display GFX 750 sowie der NAV 900 installiert. Dieser ist zugleich Empfänger und Controller in einem Bauteil. Über eine SIM-Karte im Mobilfunkmodem kann ein Mobilfunk-RTK-Signal empfangen werden. Hierfür genügt eine einfache SIM-Karte mit 1 GB-Datenvolumen.
Neben den RTK-Korrekturdaten kann man über das kleine Mobilfunkmodem GX 450 des Herstellers Sierra Wireless auch Arbeitsaufträge, Fahrlinien oder Applikationskarten empfangen. Ein weiteres Highlight ist die Montage eines ISO-Bus-Kabelbaums, der mit dem GFX-Display verbunden wird. Hierüber lassen sich AEF-konforme ISO-Bus-Maschinen steuern und z. B. die Teilbreitenschaltung einer Feldspritze bedienen.
Einfache Montage
Da das System rein elektronisch funktioniert, ist es recht schnell aufgebaut. Zusammen mit den Spezialisten war der Agrostar innerhalb eines Tages modernisiert. Der größte Aufwand ist es, die Kabel ordentlich zu verlegen. Bei älteren Schleppern bedarf es etwas Kreativität beim Befestigen der Bauteile. Das montierte System kostet rund 17 000 Euro (ohne MwSt.). In der Grundausstattung startet es bei 10 281 Euro. Wer bereits ein Lenksystem von Trimble besitzt, kann womöglich auf Bauteile, wie den Empfänger oder das Display verzichten.
Kontakt
Vantage Agrometius GmbH59510 Lippetal
0 29 23/9 71 59 59
info@vantage-agrometius.de
EMPFÄNGER INSTALLIEREN
Aufkleben der...
Gut zu wissen
- Jeder Schlepper mit hydraulisch unterstützter oder vollhydraulischer Lenkung lässt sich nachrüsten.
- In unserem Fall dauerte der Einbau einen Arbeitstag.
- Das RTK-Signal Sapos ist in vielen Bundesländern verfügbar.
Moderne Traktoren besitzen immer öfter ein Lenksystem ab Werk oder sind entsprechend vorgerüstet. Zum selbständigen Fahren fehlt es dann nur noch an einem Empfänger und dem entsprechenden Controller. Das Lenken übernimmt ein hydraulischer Steuerblock, eingestellt und bedient wird per Schlepper-Terminal.
Im Jahr 1994, als der Agrostar 6.21 ausgeliefert wurde, stand ein Lenksystem noch nicht im Fokus der Traktorenentwickler. Da solche Youngtimer aber auch heute noch treu ihre Dienste auf vielen Betrieben leisten, denkt der ein oder andere über eine Nachrüstung nach.
Lösung für ältere Schlepper
Spezialist auf diesem Gebiet ist die Vantage Agrometius GmbH mit Sitz in 59510 Lippetal. Das Unternehmen vertreibt und installiert Trimble-Lenksysteme und Komponenten von Müller Elektronik in Deutschland und den Benelux-Ländern. Grundsätzlich lässt sich auf jedem Schlepper mit hydraulischer Lenkhilfe oder vollhydraulischer Lenkung ein Lenksystem nachrüsten. Anstatt einen hydraulischen Steuerblock zu installieren, wird ein recht kompakter Lenkradmotor montiert. In unserem Fall handelt es sich um einen Magnetspulenmotor, der leise arbeitet und zudem wartungsfrei ist.
Dank des integrierten Lenkwinkelsensors schafft es das System, den Schlepper ab einer Geschwindigkeit von 500 m/h vorwärts sowie rückwärts in der Spur zu halten. Mit einem separaten Lenkwinkelsensor an der Vorderachse funktioniert dies sogar schon ab 70 m/h.
Außerdem wird das Display GFX 750 sowie der NAV 900 installiert. Dieser ist zugleich Empfänger und Controller in einem Bauteil. Über eine SIM-Karte im Mobilfunkmodem kann ein Mobilfunk-RTK-Signal empfangen werden. Hierfür genügt eine einfache SIM-Karte mit 1 GB-Datenvolumen.
Neben den RTK-Korrekturdaten kann man über das kleine Mobilfunkmodem GX 450 des Herstellers Sierra Wireless auch Arbeitsaufträge, Fahrlinien oder Applikationskarten empfangen. Ein weiteres Highlight ist die Montage eines ISO-Bus-Kabelbaums, der mit dem GFX-Display verbunden wird. Hierüber lassen sich AEF-konforme ISO-Bus-Maschinen steuern und z. B. die Teilbreitenschaltung einer Feldspritze bedienen.
Einfache Montage
Da das System rein elektronisch funktioniert, ist es recht schnell aufgebaut. Zusammen mit den Spezialisten war der Agrostar innerhalb eines Tages modernisiert. Der größte Aufwand ist es, die Kabel ordentlich zu verlegen. Bei älteren Schleppern bedarf es etwas Kreativität beim Befestigen der Bauteile. Das montierte System kostet rund 17 000 Euro (ohne MwSt.). In der Grundausstattung startet es bei 10 281 Euro. Wer bereits ein Lenksystem von Trimble besitzt, kann womöglich auf Bauteile, wie den Empfänger oder das Display verzichten.
Kontakt
Vantage Agrometius GmbH59510 Lippetal
0 29 23/9 71 59 59
info@vantage-agrometius.de
EMPFÄNGER INSTALLIEREN
Aufkleben der Antennenhalterung
Wir beginnen mit dem Anbringen der Antennenhalterung auf dem Dach des Schleppers. Um spätere Undichtigkeiten zu vermeiden, bohren Sie keine Löcher, sondern fixieren die Halterung mit den von Trimble entwickelten Klebefüßen. Zuvor ist es wichtig, die Dachhaube von Dreck und Staub zu befreien. Dann die Schutzfolie abziehen, die Halterung mittig und rechtwinklig auf der Haube positionieren und fest andrücken. Im Anschluss stecken Sie den NAV 900-Empfänger per Schnellwechselsystem auf die Halterung.
Anbringen der Kabelbäume
Da kein Loch in das Kabinendach gebohrt werden soll, legen Sie die Kabel außen an der Kabine entlang nach unten. Vorerst stecken Sie den vierpoligen Rund- und den zwölfpoligen Deutsch-Stecker an den Empfänger, um die Kabellängen einschätzen zu können. Moderne Dächer haben gelegentlich Kabeldurchführungen.
Damit alles gut geschützt ist, wickeln Sie einen Spiralschutz, um die Kabel. Diese werden dann mit Kabelbindern an Klebe- und Anschraublaschen an der Kabine entlang gelegt und von unten durch Durchführungen in die Seitenkonsole geschoben.
Um das Lenksystem mit Strom zu versorgen, liegt dem Paket ein weiterer Kabelbaum bei. Zur sicheren Spannungsversorgung sollte dieser direkt von der Batterie zum Lenksystem gelegt werden. Integriert ist ein Sicherungshalter, der die notwendige 20-Ampere-Sicherung trägt.
ANBAU DISPLAY UND MODEM
Vormontage
Bevor wir in die Kabine steigen, wird das Modem hinter das Display an eine Kunststoffhalterung angeschraubt. Dies hat den Vorteil, dass Sie das Display und das Modem schnell auch auf einen anderen Schlepper umsetzen können und die Bauteile kompakt an nur wenigen Stellen angebracht sind.
Bauen eines Halters
Damit Display und Modem einen sicheren Halt haben, müssen Sie eine Halterung anfertigen. Wir nehmen dazu einen stabilen, etwa 20 cm langen Flachstahl, in den wir Bohrungen für die Aufnahmeplatte und für die Befestigung in der Kabine vorgesehen haben. Zum Anschrauben bietet sich in unserem Fall der Querholm rechts neben dem Lenkradtunnel an.
ANBAU DES LENKRADMOTORS
Demontage des Lenkrads
Anders als gedacht, sitzt das Lenkrad nach dem Lösen der in der Lenkradnabe liegenden Mutter immer noch sehr fest. Abhilfe schafft dieser Spezialabzieher mit Ringaufnahme. Mit etwas Druck und ein paar Schlägen rutscht das Lenkrad von der verzahnten Welle.
Passender Einsatz
Passend für die Verzahnung der Lenkradwelle am Agrostar muss der richtige Einsatz in den Lenkradmotor eingebaut werden. Dieser wird einfach über die sechs Inbusschrauben befestigt.
Anpassen des Gegenhalters
Vor dem Anbringen des Lenkradmotors wird ein Gegenhalter für den äußeren Kranz montiert. Hierbei ist Kreativität gefragt: Die Halteschelle muss eigens für den Deutz um 5 mm auf einen Durchmesser von 55 mm aufgedreht werden. Danach wird diese über dem Blinkerhebel am Lenkstock angeschraubt. Auch die Halterung für den Motor verlängern wir um ein paar Zentimeter, da das Lenkrad recht weit oben befestigt wird.
Aufstecken des Motors
Genau wie das Original-Lenkrad wird der Motor auf der verzahnten Welle aufgesteckt und angeschraubt. Man sieht die verlängerte Halterung. Der Stab sorgt dafür, dass sich der äußere Teil des Motors nicht mitdreht.
ANSCHLIEßEN UND KALIBRIEREN
Verlegen der Kabel
Zuerst werden die Kabel unter der Kabine bis in die rechte Seitenkonsole verlegt. Nach dem Öffnen der Abdeckung und der Gummimanschetten der Schalthebel können Sie diese unter der Fußbodenabdeckung herschieben und hoch zum Display führen — je nach Schleppermodell ist dies etwas „Fummelarbeit“.
Anklemmen des Steckers
Teilweise sind die Stecker für das Display noch nicht montiert. Stecken Sie die mit den entsprechenden Pins versehenen Kabel nach Belegungsplan in den Kombistecker. Unter Umständen erleichtert es die Installation, wenn Sie weitere Stecker im Vorhinein demontieren — dann unbedingt Fotos von der Belegung machen!
Anschließen und Lenkrad anschrauben
Die letzten Schritte der Montage liegen im Anschließen der Stecker zum Mobilfunkmodem sowie zum GFX-Display. Außerdem ist es sinnvoll, das Lenkrad erst jetzt anzuschrauben, damit man bei den vorherigen Arbeiten mehr Platz in der Kabine hat.
Lizenzen einlesen
Für das Lenksystem mit RTK werden in diesem Fall die Lizenzen „Autopilot“ und „Basic to High“ benötigt. Diese können Sie über die Kamera und die beiliegenden QR-Codes einscannen. Alternativ ist die manuelle Eingabe möglich. Die Lizenzen sind im Anschaffungspreis inbegriffen.
Kalibrieren
Vor dem Probelauf ist es notwendig, in das System einige Grundmaße, wie Aufbauhöhe der Antenne oder die Spurbreite des Schleppers so genau wie möglich einzugeben. Danach wird auf dem Acker mit der Kalibrierung begonnen. Hierbei ist die Unterstützung der Spezialisten ratsam.
Einbau des ISO-Bus Kabelbaums
Ein ISO-Bus-Kabelbaum erspart das nervige Verlegen von Kabeln durch die Heckscheibe bei Schleppern ohne integrierten ISO-Bus. Da das GFX 750-Display standardmäßig als VT (Virtuell Terminal) ausgeliefert wird und zusätzlich für Section Control freigeschaltet werden kann, ist es sinnvoll, den entsprechenden Kabelbaum gleich mit zu verlegen. So muss das ISO-Bus-Gerät nur noch hinten eingesteckt werden.