Gut zu wissen
- Die ISOmaX Connect ID kostet 350 Euro (plus MwSt.).
- Als Verbindung dienen ein Kabel und die ISO-Bus-Steckdose.
- Das ISOmaX Dev Kit kostet regulär 1 800 Euro (plus MwSt.), für die Lehre und Schüler die Hälfte.
- Das Dev Kit übernimmt die Aufgaben des Jobrechners.
- Beide Varianten sind AEF-zertifiziert.
Noch immer sind viele neue Maschinen mit Elektrobedienungen und elektronischen Steuerungen nicht ISO-Bus-tauglich. Der häufigste Grund: Eine ISO-Bus-Steuerung ist sehr aufwändig zu programmieren. Bis zur Zertifizierung vergeht Zeit, und die Kosten pro Maschine sind gerade für Kleinserien hoch.
So kostet die dafür nötige Software „ISO-Bus Development Kit“ allein im ersten Jahr über 7 500 Euro. Hinzu kommt, dass der Arbeitsmarkt für solche Entwickler, die ISO-Bus „können“, so gut wie leergefegt ist. Kleine und mittlere Hersteller geben die Entwicklung deshalb an spezialisierte Elektronikfirmen ab. Daraus entstehen Abhängigkeiten, und die Partner können nicht immer so flexibel zusammenarbeiten, wie sie gerne möchten.
In der Forschung und Lehre wurde die ISO-Bus-Technologie lange Zeit nicht explizit gefördert. Erst jetzt bekommen junge Leute an den Fachhochschulen, Universitäten und landtechnischen Instituten die Möglichkeit, sich weiterzubilden.
Unter diesen Vorzeichen wurde das Projekt „ISOmaX“ ins Leben gerufen, an dem Akteure aus der Landtechnik, der landwirtschaftlichen Praxis und der IT-Branche beteiligt sind:
- Um die Soft- und Hardware kümmert sich der freiberufliche Softwareentwickler Franz Höpfinger aus 84419 Schwindegg.
- Janis Faltmann von der Firma Agrivation aus 48329 Havixbeck ist für die externe Koordination zuständig.
- Für die Marke AgXtend von CNH Industrial (Heilbronn) ist Maximilian Birle projektverantwortlich.
- Lohnunternehmer Christoph Hante aus 46342 Velen und sein 16-jähriger Programmierer Jannes Brands sind als Praktiker beteiligt.
Unter dem Namen ISOmaX werden derzeit zwei verschiedene Hardwarevarianten verkauft: Zur Entwicklung eigener ISO-Bus-Lösungen für Landtechnikhersteller dient das „ISOmaX Development Kit“. Um sofort mit einer Anwendung starten zu können, gibt es die automatische Anbaugeräteerkennung ISOmaX Connect ID.
Die Anbaugeräteerkennung haben Professor Dr. Dr. Hermann Auernhammer und sein Team in Weihenstephan vor über zwanzig Jahren erfunden und patentieren lassen. Über Auernhammer wurde dies als IMI (Implement Indicator) bekannt. John Deere und Hansenhof_electronic bieten solche kabelgebundenen Geräte seit vielen Jahren an.
Ähnlich wie beim IO-Gateway von b-plus (profi 12/2019) handelt es sich bei der ISOmaX Connect ID um eine Technik, die der Landwirt oder seine Fachwerkstatt auf eine Maschine baut. Als Verbindung zum ISO-Bus dienen ein Kabel und ein Stecker für die ISO-Bus-Steckdose im Heck des Traktors. Anschließend kann der Traktorbesitzer die ISOmaX Connect ID über eine Eingabemaske am ISO-Bus-Terminal konfigurieren.
Doch während das IO-Gateway von b-plus auch Funktionen überwachen und schalten kann, dient die ISOmaX Connect ID allein der reinen Datenaufzeichnung. Dazu ist das Gerät mit einem Beschleunigungssensor bestückt, der zwischen Ruhe und Bewegung unterscheidet sowie über den Winkel zwischen Transport und Arbeit differenzieren kann. Wenn die Arbeitsbreite des Gerätes eingegeben wurde, wird die bearbeitete Fläche erfasst. Sofern der Traktor mit einem GNSS-Empfänger zum Lenken oder für das Section-Control ausgerüstet ist und das ISO-Bus-Terminal eine freigeschaltete Auftragsverwaltung hat, werden diese Prozessdaten dort festgehalten und zusätzlich als Bedeckungskarten grafisch gespeichert.
Die ISOmaX Connect ID verfügt über einen zusätzlichen Speicher, in dem sich für die Auftragsaufzeichnung alle relevanten Daten eingeben lassen. Dazu gehören der Name des Gerätes, die Arbeitsbreite sowie die Versatzmaße für das Lenksystem. Wird z. B. eine Mähkombination im Wechsel mit mehreren Traktoren eingesetzt, können auch mehrere Versatzvarianten eingegeben werden. Sobald die Connect ID hinten am Traktor eingesteckt ist, werden diese Daten im ISO-Bus hochgeladen. Auf die Weise wird automatisch dokumentiert.
Die ISOmaX Connect ID beherrscht WLAN und Bluetooth und dient ausschließlich der Dokumentation. Sie eignet sich für Grubber, Scheibeneggen, Heugeräte und andere Maschinen ohne eigene Elektronik. Die kleine Box kostet 350 Euro plus MwSt. Die Montage ist sehr einfach, weil weder Schalter, Sensoren noch Kabel vorhanden sind. Zurzeit arbeiten die Entwickler an einer Version, die wie das IO-Gateway auch über digitale und analoge Eingänge verfügt.
Weniger für Landwirte und Lohnunternehmer, sondern vor allem für kleine und mittlere Hersteller sowie Forschung und Lehre ist das „ISOmaX Dev Kit“ konzipiert. Auch Bastler und Tüftler bekommen damit die Möglichkeit, ihre Maschine oder ihre selbst entwickelte Funktionalität in die ISO-Bus-Welt zu holen.
Das ISOmaX Dev Kit besteht zunächst aus denselben Hardware-Grundkomponenten wie die Connect ID. Das System basiert auf einem 32-bit-Prozessor und einem CAN-Bus-Controller mit acht Ein- und Ausgängen. Das WLAN kann sich mit dem hofeigenen Netz verbinden. Mit Bluetooth können sowohl Sensoren als auch Smartphones angebunden werden.
Softwareseitig wird das ISOmaX Dev Kit jungfräulich ausgeliefert. Es enthält eine Programmierumgebung, in der es möglich ist, eine neue ISO-Bus-Anwendung bezogen auf eine konkrete Maschine oder eine Baureihe anzulegen. Das setzt Programmierkenntnisse voraus. Und damit sich elektronikversierte Praktiker, Schüler, Studenten und Softwareentwickler von Start-ups austauschen und Anregungen holen können, gibt es dazu bei Facebook eine ISOmaX-Community. Einen Link dorthin sowie zum Online-shop finden Sie im Internet unter isomax.tech. Erste Institute arbeiten jetzt mit dem KIT.
Ein weiterer Punkt beim Dev Kit ist die Möglichkeit, dass der Landwirt oder Lohnunternehmer seine Maschine später selbst updaten kann. Im Offline-Modus lädt er das Update vorab auf sein Smartphone oder den Laptop und loggt sich über Bluetooth in die Web-Oberfläche des Gerätes ein. Oder er verbindet den ISOmaX mit dem Smartphone oder dem Betriebs-WLAN als Hotspot und führt ein Online-Update durch.
Auch wenn Agrivation als Partnerunternehmen von CNH das ISOmaX Dev Kit entwickelt hat, ist es markenübergreifend einsetzbar. Die Software ist so strukturiert, dass selbst die Quellcodes offen sind. Dadurch stehen den Entwicklern in den Firmen und Institutionen alle Möglichkeiten offen.
Die erste Praxisanwendung für das das ISOmaX Dev Kit als ISO-Bus-Jobrechner ist die Steuerung einer Reifendruckregelanlage, die Lohnunternehmer Christoph Hante entwickelt hat. Der erst 16-jährige Jannes Brands hat das Kit dafür programmiert. Ab diesem Frühjahr bietet Hante die Regelung auch zum Verkauf an. Eine Voraussetzung für den Einsatz ist ein ISO-Bus-ausgerüsteter Traktor.
Kritik am ISOmaX Dev Kit kommt von einigen Elektronikfirmen, die Jobrechner für angebaute und angehängte Maschinen sowie Selbstfahrer produzieren. Sie weisen darauf hin, dass die Erstellung einer fehlerfreien ISO-Bus-Anwendung bis zur AEF-
Zertifizierung extrem aufwendig ist. Diese gehöre in die Hände professioneller Softwareentwickler. Hobby-Programmierer und Studenten aus anderen Fachbereichen seien damit überfordert, zumal noch eine umfängliche Dokumentation fehlt.
So kostet die dafür nötige Software „ISO-Bus Development Kit“ allein im ersten Jahr über 7 500 Euro.
In der Forschung und Lehre wurde die ISO-Bus-Technologie lange Zeit nicht explizit gefördert. Erst jetzt bekommen junge Leute an den Fachhochschulen, Universitäten und landtechnischen Instituten die Möglichkeit, sich weiterzubilden.
Unter diesen Vorzeichen wurde das Projekt „ISOmaX“ ins Leben gerufen, an dem Akteure aus der Landtechnik, der landwirtschaftlichen Praxis und der IT-Branche beteiligt sind:
- Um die Soft- und Hardware kümmert sich der freiberufliche Softwareentwickler Franz Höpfinger aus 84419 Schwindegg.
- Janis Faltmann von der Firma Agrivation aus 48329 Havixbeck ist für die externe Koordination zuständig.
- Für die Marke AgXtend von CNH Industrial (Heilbronn) ist Maximilian Birle projektverantwortlich.
- Lohnunternehmer Christoph Hante aus 46342 Velen und sein 16-jähriger Programmierer Jannes Brands sind als Praktiker beteiligt.
Unter dem Namen ISOmaX werden derzeit zwei verschiedene Hardwarevarianten verkauft: Zur Entwicklung eigener ISO-Bus-Lösungen für Landtechnikhersteller dient das „ISOmaX Development Kit“. Um sofort mit einer Anwendung starten zu können, gibt es die automatische Anbaugeräteerkennung ISOmaX Connect ID.
Die Anbaugeräteerkennung haben Professor Dr. Dr. Hermann Auernhammer und sein Team
Ähnlich wie beim IO-Gateway von b-plus (profi 12/2019) handelt es sich bei der ISOmaX Connect ID um eine Technik, die der Landwirt oder seine Fachwerkstatt auf eine Maschine baut. Als Verbindung zum ISO-Bus dienen ein Kabel und ein Stecker für die ISO-Bus-Steckdose im Heck des Traktors. Anschließend kann der Traktorbesitzer die ISOmaX Connect ID über eine Eingabemaske am ISO-Bus-Terminal konfigurieren.
Doch während das IO-Gateway von b-plus auch Funktionen überwachen und schalten kann, dient die ISOmaX Connect ID allein der reinen Datenaufzeichnung. Dazu ist das Gerät mit einem Beschleunigungssensor bestückt, der zwischen Ruhe und Bewegung unterscheidet sowie über den Winkel zwischen Transport und Arbeit differenzieren kann. Wenn die Arbeitsbreite des Gerätes eingegeben wurde, wird die bearbeitete Fläche erfasst. Sofern der Traktor mit einem GNSS-Empfänger zum Lenken oder für das Section-Control ausgerüstet ist und das ISO-Bus-Terminal eine freigeschaltete Auftragsverwaltung hat, werden diese Prozessdaten dort festgehalten und zusätzlich als Bedeckungskarten grafisch gespeichert.
Die ISOmaX Connect ID verfügt über einen zusätzlichen Speicher,
Die ISOmaX Connect ID beherrscht WLAN und Bluetooth und dient ausschließlich der Dokumentation. Sie eignet sich für Grubber, Scheibeneggen, Heugeräte und andere Maschinen ohne eigene Elektronik. Die kleine Box kostet 350 Euro plus MwSt. Die Montage ist sehr einfach, weil weder Schalter, Sensoren noch Kabel vorhanden sind. Zurzeit arbeiten die Entwickler an einer Version, die wie das IO-Gateway auch über digitale und analoge Eingänge verfügt.
Weniger für Landwirte und Lohnunternehmer,
Das ISOmaX Dev Kit besteht zunächst aus denselben Hardware-Grundkomponenten wie die Connect ID. Das System basiert auf einem 32-bit-Prozessor und einem CAN-Bus-Controller mit acht Ein- und Ausgängen. Das WLAN kann sich mit dem hofeigenen Netz verbinden. Mit Bluetooth können sowohl Sensoren als auch Smartphones angebunden werden.
Softwareseitig wird das ISOmaX Dev Kit jungfräulich ausgeliefert. Es enthält eine Programmierumgebung, in der es möglich ist, eine neue ISO-Bus-Anwendung bezogen auf eine konkrete Maschine oder eine Baureihe anzulegen. Das setzt Programmierkenntnisse voraus. Und damit sich elektronikversierte Praktiker, Schüler, Studenten und Softwareentwickler von Start-ups austauschen und Anregungen holen können, gibt es dazu bei Facebook eine ISOmaX-Community. Einen Link dorthin sowie zum Online-shop finden Sie im Internet unter isomax.tech. Erste Institute arbeiten jetzt mit dem KIT.
Ein weiterer Punkt beim Dev Kit ist die Möglichkeit, dass der Landwirt oder Lohnunternehmer seine Maschine später selbst updaten kann. Im Offline-Modus lädt er das Update vorab auf sein Smartphone oder den Laptop und loggt sich über Bluetooth in die Web-Oberfläche des Gerätes ein. Oder er verbindet den ISOmaX mit dem Smartphone oder dem Betriebs-WLAN als Hotspot und führt ein Online-Update durch.
Auch wenn Agrivation als Partnerunternehmen von CNH das ISOmaX Dev Kit entwickelt hat, ist es markenübergreifend einsetzbar. Die Software ist so strukturiert, dass selbst die Quellcodes offen sind. Dadurch stehen den Entwicklern in den Firmen und Institutionen alle Möglichkeiten offen.
Die erste Praxisanwendung für das das ISOmaX Dev Kit als ISO-Bus-Jobrechner
Kritik am ISOmaX Dev Kit kommt von einigen Elektronikfirmen, die Jobrechner für angebaute und angehängte Maschinen sowie Selbstfahrer produzieren. Sie weisen darauf hin, dass die Erstellung einer fehlerfreien ISO-Bus-Anwendung bis zur AEF-
Zertifizierung extrem aufwendig ist. Diese gehöre in die Hände professioneller Softwareentwickler. Hobby-Programmierer und Studenten aus anderen Fachbereichen seien damit überfordert, zumal noch eine umfängliche Dokumentation fehlt.
Die Dachorganisation AgXtend und Ihre Töchter
Bereits im Dezember 2018 hat CNH Industrial in Zusammenarbeit mit den Unternehmen AppsforAgri, Dinamica Generale, Fritzmeier, Geoprospektors und Zasso die Marke „AgXtend“ für Präzisionslandtechnik gegründet. Neu hinzugekommen sind im vergangenen Oktober die Start-up-Firmen Agrivation und Stenon. Agrivation mit Sitz in Havixbeck hat den ISOmaX mitentwickelt.
AgXtend bietet den beteiligten Unternehmen Zugang zum CNH-Händlernetzwerk und eine offene Innovationsplattform. Mit dem Open-Innovation-Ansatz von AgXtend geht CNH Industrial einen völlig neuen Weg. Dieser steht im Gegensatz zu den sonst geschlossenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen im Konzern. Auch Wettbewerber sind eingeladen sich einzubringen.
Das bleibt festzuhalten: AgXtend holt mit der Geräterkennung ISOmaX Connect ID alte, einfache und dumme Geräte in die ISO-Bus-Welt. Das ISOmaX Dev Kit ermöglicht es Entwicklern und Bastlern, für Einzelmaschinen oder Baureihen eine preiswerte ISO-Bus-Steuerung zu erstellen. ISOmaX ist ein offenes System, und der große Plan ist, dass die Community auf Facebook wächst, in der Wissen und programmierte Werkzeuge frei ausgetauscht werden.