Technik

Systemvergleich Rundballen sammeln: Plattform- gegen Sammelwagen

Das Sammeln von Rundballen ist eine zeitraubende Arbeit. Außerdem kommt man beim Angurten der Ballen sowie beim An- und Abhängen des Plattformwagens schnell ins Schwitzen. Eine Alternative ist der Ballensammelwagen Super Move 10 des irischen Herstellers Wilson.

Mit dem Plattformwagen erreichten wir die Zielposition auf der Wiese etwa 12 min später als mit dem Ballensammelwagen. (Bildquelle: Tovornik)

Gerade beim Sammeln von Silageballen ist größte Vorsicht geboten, damit die Stretchfolie beim Laden nicht beschädigt wird. Zudem müssen die Ballen für den Straßentransport ordnungsgemäß gesichert werden. Da während der Erntephase die Zeit aber meistens sehr knapp ist, kommt es in der Praxis häufiger zu Beschädigungen der Stretchfolie durch eine unvorsichtige Fahrweise beim Be- und Entladen, aber auch zur Vernachlässigung der Ladungssicherung. Die Folgen sind ein erhöhtes Unfallpotenzial und intensivere Kontrollen der Polizei.
Um den Ballentransport effektiver und sicherer zu gestalten, entwickelte das irische Unternehmen Wilson Engineering LTD den Ballensammelwagen Super Move, der in Deutschland von MSO Landmaschinen (siehe Kasten: Deutscher Vertrieb) verkauft wird. Ihn gibt es in verschiedenen Größen von sechs bis zwölf Ballen Ladekapazität. In unserem Vergleich haben wir das zweitgrößte Modell, den Super Move 10 (mit 10 Ballen Ladekapazität) bei Landwirt Thomas Langen aus 21702 Ahrensmoor eingesetzt

Der gefahrene Sammelwagen läuft auf Radialreifen der Größe 560/45 R 22.5. Außerdem bietet Wilson den Wagen noch mit Rädern der Größe 550/45 22.5 (Diagonalreifen) oder 710/40 R 22.5 (Radialreifen) an. Mit der größtmöglichen Bereifung ist der Wagen 2,70 m breit. Ansonsten beschränkt sich die Außenbreite auf 2,55 m ohne Ladung. Serienmäßig ist ein Boogieachsfahrwerk eingebaut, das am mittleren Zugrahmen pendelnd aufgehängt ist. Eine Lenkachse ist auf Wunsch zusammen mit einem blattgefederten Fahrwerk erhältlich. Auf dem Zugrahmen ist ein zweiter Tragrahmen aufgesetzt. An ihm sind zwei Ringelemente zum Aufnehmen der Ballen mit einem Innendurchmesser von 1,55 m angebracht. Auf Kundenwunsch können auch größere Ringelemente angefertigt werden. In der Praxis werden diese aber wenig eingesetzt, da die Breite des beladenen Wagens ansonsten die Drei-Meter-Marke überschreitet. Die zwei Ringelelemente werden über je vier waagerecht liegende Hydraulikzylinder angehoben und abgesenkt. Während des Transports sind die Ballenaufnahmen durch hydraulisch betätigte Sicherungshaken fixiert, die durch eine Folgeschaltung zusammen mit den Hubzylindern bedient werden und deshalb keine weiteren Steuergeräte benötigen. Somit sind nur zwei doppeltwirkende Steuergeräte am Schlepper notwendig. Wilson erklärt uns, dass bewusst auf elektrohydraulische Steuergeräte am Wagen verzichtet wird, um den Aufbau so einfach wie möglich zu gestalten. Somit kann der Wagen auch ohne Probleme mit älteren Schleppern (wie in unserem Fall mit einem Fiatagri F 100) betrieben werden.

Angehängt wird der Sammelwagen über die K80-Kugel. Auf Wunsch kann er aber auch mit einer 40-mm-Ringöse ausgerüstet werden. Serienmäßig ist die Deichsel für die Untenanhängung durch eine Parabelfeder gedämpft. Optional steht eine Deichsel für die Obenanhängung zur Verfügung. Zudem stellt Wilson auf der Agritechnica eine Schwenkdeichsel zur leichteren Aufnahme der Ballen vor.
Der Wagen wird über die Druckluftbrems­anlage gebremst und immer mit TÜV-Abnahme und 40-km/h-Zulassungs-Papieren ausgeliefert. Über ein manuell einstellbares Bremsventil...

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