Gut zu wissen
- „BlueVision“ heißt die Strategie von Strube für den Rübenanbau.
- Mittels Computer-Tomografie bestimmt Strube die Saatgutqualität.
- Der Roboter BlueBob hackt auch in den Reihen.
- Eine Unkrauterkennung in Echtzeit soll ab 2021 möglich sein.
Anbauer von Zuckerrüben müssen neue Herausforderungen bewältigen. Dazu gehören nicht nur zunehmende Regelungen und Verbote oder das sich stetig verändernde Klima. Der voranschreitende Verlust der Wirkung von Pflanzenschutzmitteln durch Resistenzen und der damit verbundene Anstieg von Krankheiten kommen erschwerend hinzu. Das lässt auch die Ansprüche an die Züchtung steigen. Mit seiner neuen Strategie „BlueVision“ will Strube seinen Kunden einen nachhaltigen, ökonomischen und ressourcenschonenden Anbau ermöglichen.
Keimtest mit CT
Deswegen setzt Strube bei der Züchtung und Prüfung der Saatgutqualität auf moderne Technik und entwickelte zusammen mit dem Fraunhofer Institut neue Verfahren. Der SeedInspector z. B. schaut mit 3D-Computer-Tomographie (CT) ins Innere der Samen. Das gibt Auskunft über die Homogenität einer Saatgutpartie.
Der PhenoTest ermittelt im Labor mit hohem Durchsatz die Keimfähigkeit und Triebkraft. Weitere CT-Aufnahmen mit digitaler Bildauswertung vermessen in Echtzeit Keimlinge. Dabei ist eine Unterteilung in Wurzel, Hypokotyl und Keimblätter sowie eine Klassifizierung in normal, anormal und nicht gekeimte Samen jederzeit nachvollziehbar möglich. Roboter bewässern die Keimgefäße und stellen sie automatisch zum Vermessen in das CT-Gerät.
Roboter scannt Einzelpflanzen
In den...
Gut zu wissen
- „BlueVision“ heißt die Strategie von Strube für den Rübenanbau.
- Mittels Computer-Tomografie bestimmt Strube die Saatgutqualität.
- Der Roboter BlueBob hackt auch in den Reihen.
- Eine Unkrauterkennung in Echtzeit soll ab 2021 möglich sein.
Anbauer von Zuckerrüben müssen neue Herausforderungen bewältigen. Dazu gehören nicht nur zunehmende Regelungen und Verbote oder das sich stetig verändernde Klima. Der voranschreitende Verlust der Wirkung von Pflanzenschutzmitteln durch Resistenzen und der damit verbundene Anstieg von Krankheiten kommen erschwerend hinzu. Das lässt auch die Ansprüche an die Züchtung steigen. Mit seiner neuen Strategie „BlueVision“ will Strube seinen Kunden einen nachhaltigen, ökonomischen und ressourcenschonenden Anbau ermöglichen.
Keimtest mit CT
Deswegen setzt Strube bei der Züchtung und Prüfung der Saatgutqualität auf moderne Technik und entwickelte zusammen mit dem Fraunhofer Institut neue Verfahren. Der SeedInspector z. B. schaut mit 3D-Computer-Tomographie (CT) ins Innere der Samen. Das gibt Auskunft über die Homogenität einer Saatgutpartie.
Der PhenoTest ermittelt im Labor mit hohem Durchsatz die Keimfähigkeit und Triebkraft. Weitere CT-Aufnahmen mit digitaler Bildauswertung vermessen in Echtzeit Keimlinge. Dabei ist eine Unterteilung in Wurzel, Hypokotyl und Keimblätter sowie eine Klassifizierung in normal, anormal und nicht gekeimte Samen jederzeit nachvollziehbar möglich. Roboter bewässern die Keimgefäße und stellen sie automatisch zum Vermessen in das CT-Gerät.
Roboter scannt Einzelpflanzen
In den Versuchsparzellen auf dem Feld dokumentiert der „PhenoFieldBot“ die Keimung und das Wachstum der jungen Rübenpflanzen. Er kennt jede einzelne Pflanze, sobald sie als Keimling aus der Erde schaut. Mit Hilfe von RTK-GPS findet er sie immer wieder.
Der Roboter basiert auf der Trägerplattform des Hackroboters „Dino“ des französischen Start-up-Unternehmens Naïo-Technologie. Anstelle von Hackwerkzeugen sind im PhenoFieldBot vier Kameras mit RGB-Farbsensoren und NIR-Sensor eingebaut.
Mit einer Fahrgeschwindigkeit von 2,4 km/h kann der Roboter 340 Versuchsparzellen pro Tag scannen. Dafür wären sonst zwölf Arbeitskräfte erforderlich. Hinzu kommt, dass mit Hilfe der Kameras die Dynamik des Feldaufgangs, die Blattentwicklung sowie ein Absterben von gesamten Pflanzen oder Pflanzenteilen präziser — nämlich auf Einzelpflanzenbasis — festgehalten werden können.
Hackroboter mit Unkrauterkennung
Mit dem Ziel den Zuckerrübenanbau nachhaltiger, umweltfreundlicher und rentabel zu gestalten, entwickelt Strube den Hackroboter „BlueBob“. An dem Projekt beteiligt sind die Firma Naïo und das Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik.
Der 1,2 t schwere Roboter navigiert RTK-gelenkt autonom durch die Rübenreihen. Mit starren Werkzeugen hackt er zwischen den Reihen. Soweit ist die Technik bekannt. Neu sind zusätzliche hydraulisch angetriebene Messer, die ab dem Feldaufgang bis zum Reihenschluss in den Rübenreihen hacken.
Mittels digitaler Bildanalyse soll der BlueBob zukünftig in Echtzeit zwischen Rübenpflanzen und Unkräutern unterscheiden können. Bei der Vorführung des Prototypen war diese Funktion noch nicht integriert. Der Roboter kannte die Rübenpositionen und hackte mit RTK-Genauigkeit um diese herum. Im Frühjahr 2021 will Strube den ersten BlueBob mit Online-Unkrauterkennung auch für den Praxiseinsatz vorstellen.
App erkennt Blattflecken
Ebenfalls für die Praxis und nicht allein für das Versuchswesen entwickelt hat Strube die CercoSpot-App. Diese App für Android-Geräte kann anhand von Fotos den Befall von Rübenblättern mit der Blattfleckenkrankheit Cercospora ermitteln. Auf Basis weiterer Informationen zu Klima, Standort, Aussaatzeitpunkt und Boniturtermin erstellt die App dann eine Prognose für den weiteren Krankheitsverlauf und gibt Empfehlungen für die Behandlung. Die neue CercoSpot-App von Strube ist auf dem Markt zwar noch nicht verfügbar, aber Berater können sie schon nutzen.
Das Labor auf dem Roder
An der letzten Station unseres Rundgangs auf dem Innovationstag Zuckerrübe „The Beet goes on“ bei Strube ging es dann wieder um das Versuchswesen bei dem Saatzuchtunternehmen. Hier stand ein von Strube umgebauter Holmer Rübenvollernter der Serie Terra Dos T3. Anstelle des Rübenbunkers ist dort ein Labor eingebaut.
Das „BlueMobil“ von Strube wäscht und häckselt die Zuckerrüben einer Parzelle zu einem homogenen Brei. Aus dem Brei werden dann noch während des Rodens Proben entnommen, um mit Hilfe der NIR-Spektroskopie die Rübeninhaltsstoffe zu bestimmen.