Einsatzbericht Veredlungstechnik

Reinigen im Roboterbetrieb: Zeitsparende Hygiene mit System

Den Bereich um ihre vier Melkroboter reinigen Norbert und Christian Tombergs zweimal täglich — im Handumdrehen, denn die dafür notwendige Hochdrucktechnik haben Vater und Sohn stets griffbereit.

Mit der stationären Hochdruckanlage konnte Norbert Tombergs die Hygiene im Betrieb ­zeitsparend verbessern. (Bildquelle: Tovornik)

Ja, Sie haben völlig recht: Weder die Bereiche mit empfindlicher Elektronik noch der Raum, in dem das automatische Melksystem steht, sollten so intensiv gereinigt werden, dass es sprichwörtlich von der Decke regnet. Denn die Gefahr, dass ein Roboter trotz verschiedenster Vorkehrungen seitens des Herstellers Schaden nimmt, ist real und nicht wegzudiskutieren.
Auf der anderen Seite: Wo gemolken wird, gibt es einen gigantischen Nährboden für Bakterien, Hefen und weitere Keime. Nur mit einer regelmäßigen, kontrolliert ablaufenden Reinigung der Melkbox mit all seinen neuralgischen Stellen kann man hier einem unkontrollierten Wachstum Einhalt gebieten.

Acht Jahre Provisorium

Auf unserer Suche nach einer Lösung, welche im Melkroboterbetrieb eine Hygiene mit System ermöglicht, stießen wir auf Norbert und Christian Tombergs. Vater und Sohn bewirtschaften mit zwei weiteren Arbeitskräften und zwei Auszubildenden in Kevelaer am Niederrhein einen Betrieb mit 210 Melkenden einschließlich der eigenen Nachzucht.
Die durchschnittliche Jahresleistung geben die beiden Landwirte mit gut 12 500 kg an, die Lebensleistung ihrer Kühe mit im Schnitt über 60 000 kg. Basis des Betriebs ist ein 2013 neu gebauter Milchviehstall mit vier Melkrobotern.
„In der ersten Zeit haben wir weniger intensiv gereinigt — wohl, weil wir immer ein wenig Angst vor Schäden am Melksystem durch eindringende Feuchte hatten“, beginnt Norbert Tombergs zu erzählen. „Irgendwann nahmen aber die Kuriositäten zu. Also beschlossen wir, neuralgische Bereiche konsequenter zu reinigen.“ Nur das „wie“ gestaltete sich etwas schwierig.
Und so improvisierten die Tombergs mangels einer professionellen Lösung in den ersten acht Jahren, indem sie einen mobilen Hochdruckreiniger konsequent in den Tagesablauf integrierten.
„Wir benutzten dafür zwar schon ein Profi-­Gerät — mit wenig Druck und einer hohen Wasserleistung. Das ständige Auf- und Abbauen der Strom- und Wasserversorgung beansprucht aber enorm Zeit, die wir eigentlich nicht haben.“

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