Gut zu wissen
- In der Ausstattung Versu verfügt die G-Serie über eine 110 l-Axialkolbenpumpe und die Bedienarmlehne SmartTouch.
- Das sechsfach Lastschaltgetriebe bietet vielfältige Automatikfunktionen. Das Bedienkonzept kommt dem Fahrhebel bei einem stufenlosen Getriebe sehr nahe.
- Viele Einstellungen lassen sich im Fahrerprofil speichern und auf andere Valtra-Traktoren mit SmartTouch übertragen. Bei der Getriebeautomatik fehlen weitere Speicherplätze.
In der unteren Mittelklasse hatte es die Valtra N-Serie bisher im wahrsten Sinne des Wortes schwer. Die drei kleineren Modelle vom N104 bis zum N124 sind mit dem schweren und langen Chassis ihrer Modellkollegen bis zum N174 unterwegs. Das bedeutet zusätzliche Kilo und nicht für alle Einsatzprofile optimale Frontlader-Eigenschaften.
Als neuen Allrounder bringt Valtra deshalb die G-Serie mit fünf Modellen zwischen 105 und 135 PS. G135 und N134 überschneiden sich in der Leistung, die N-Modelle darunter werden nicht mehr angeboten.
Valtra G-Serie: Leichter und kürzer
Die neue Serie kommt je nach Ausstattung rund 500 bis 800 kg leichter daher als die bisherigen kleinen N-Modelle. Der 4,4 l Agco Power Motor mit Wastegate-Turbolader wurde nach Angaben von Valtra überarbeitet. Die Antriebe konnten dabei wesentlich platzsparender am Motorblock untergebracht werden. Zusammen mit einem festen und kompakten Kühlerblock verhilft das dem G zu einer niedrigen Haube mit sehr guter Übersicht. Ein Umkehrlüfter ist optional lieferbar.
Für die Abgasstufe V kommt zu SCR und DOC nun auch ein Partikelfilter. Valtra gibt das Regenerationsintervall mit 600 Stunden an, was zur sonstigen Wartung passt. Im Idealfall findet die Regeneration also unter Werkstattbedingungen vor dem eigentlichen Service statt. Aber auch die bedarfsgerechte Regeneration im normalen Betrieb kann vorkommen, wenn die Sensoren einen vollen Filter melden. Eine Besonderheit in der Modellpalette ist der G125ECO. Der Motor schaltet per Knopfdruck auf eine zweite Kennlinie um, die höhere Drehmomente bei niedrigen Drehzahlen bietet. Das bringt laut Valtra durch die Absenkung der Motordrehzahl Einsparpotenzial bei Zugarbeiten. In puncto Wendigkeit muss sich der G135 trotz 2,55 m Radstand und 480er-Bereifung vorne nicht verstecken. Die schlanke Taille des Halbrahmes bietet genügend Platz für einen ordentlichen Lenkeinschlag. Inwieweit Frontladerkonsolen den Platz...
Gut zu wissen
- In der Ausstattung Versu verfügt die G-Serie über eine 110 l-Axialkolbenpumpe und die Bedienarmlehne SmartTouch.
- Das sechsfach Lastschaltgetriebe bietet vielfältige Automatikfunktionen. Das Bedienkonzept kommt dem Fahrhebel bei einem stufenlosen Getriebe sehr nahe.
- Viele Einstellungen lassen sich im Fahrerprofil speichern und auf andere Valtra-Traktoren mit SmartTouch übertragen. Bei der Getriebeautomatik fehlen weitere Speicherplätze.
In der unteren Mittelklasse hatte es die Valtra N-Serie bisher im wahrsten Sinne des Wortes schwer. Die drei kleineren Modelle vom N104 bis zum N124 sind mit dem schweren und langen Chassis ihrer Modellkollegen bis zum N174 unterwegs. Das bedeutet zusätzliche Kilo und nicht für alle Einsatzprofile optimale Frontlader-Eigenschaften.
Als neuen Allrounder bringt Valtra deshalb die G-Serie mit fünf Modellen zwischen 105 und 135 PS. G135 und N134 überschneiden sich in der Leistung, die N-Modelle darunter werden nicht mehr angeboten.
Valtra G-Serie: Leichter und kürzer
Die neue Serie kommt je nach Ausstattung rund 500 bis 800 kg leichter daher als die bisherigen kleinen N-Modelle. Der 4,4 l Agco Power Motor mit Wastegate-Turbolader wurde nach Angaben von Valtra überarbeitet. Die Antriebe konnten dabei wesentlich platzsparender am Motorblock untergebracht werden. Zusammen mit einem festen und kompakten Kühlerblock verhilft das dem G zu einer niedrigen Haube mit sehr guter Übersicht. Ein Umkehrlüfter ist optional lieferbar.
Für die Abgasstufe V kommt zu SCR und DOC nun auch ein Partikelfilter. Valtra gibt das Regenerationsintervall mit 600 Stunden an, was zur sonstigen Wartung passt. Im Idealfall findet die Regeneration also unter Werkstattbedingungen vor dem eigentlichen Service statt. Aber auch die bedarfsgerechte Regeneration im normalen Betrieb kann vorkommen, wenn die Sensoren einen vollen Filter melden. Eine Besonderheit in der Modellpalette ist der G125ECO. Der Motor schaltet per Knopfdruck auf eine zweite Kennlinie um, die höhere Drehmomente bei niedrigen Drehzahlen bietet. Das bringt laut Valtra durch die Absenkung der Motordrehzahl Einsparpotenzial bei Zugarbeiten. In puncto Wendigkeit muss sich der G135 trotz 2,55 m Radstand und 480er-Bereifung vorne nicht verstecken. Die schlanke Taille des Halbrahmes bietet genügend Platz für einen ordentlichen Lenkeinschlag. Inwieweit Frontladerkonsolen den Platz einengen, können wir leider nicht bewerten.
Beim Getriebe verbaut Valtra die 24/24-Box der Konzerntochter GIMA (Joint Venture mit Claas). Sie verfügt über vier Fahrbereiche (A-D) und sechs Lastschaltstufen. Bedienlogik und Steuerungssoftware stammen von Valtra. Für das Heckhubwerk gibt Valtra 5,7 t durchgehende Hubkraft an, vorne sind es 3 t. Bei einem Leergewicht von ca. 5,5 t und einer zulässigen Gesamtmasse von 9,5 t bietet der Traktor ordentliche 4 t Zuladung — gut.
Drei Ausstattungslinien
Die drei lieferbaren Ausstattungsvarianten HiTech, Active und Versu unterscheiden sich im Wesentlichen in den Hydraulikkomponenten. HiTech steht in diesem Fall für eine Zahnradpumpe mit 100 l/min Förderleistung sowie drei mechanische Steuergeräte im Heck. Im Active kommt eine LS-Pumpe mit einer Leistung von 110 l/min zum Einsatz. Mit der Versu-Ausstattung gibt es bis zu vier elektrische Proportionalventile hinten. Dazu kommt optional ein schwarz-weiß geschaltetes Steuergerät mit geringem Durchfluss für den Oberlenker oder den Stützfuß eines Anhängers. Vorne sind dagegen in jeder Variante bis zu vier elektrische Ventile möglich. Sie können für den Frontlader- oder Fronthydraulikeinsatz konfiguriert werden. Auch das Durchschleifen eines Heck-Steuergeräts nach vorne ist ab Werk möglich, wenn das Fronthubwerk zum Beispiel nur für die Aufnahme eines Frontgewichts dient.
In der Kabine
Den Rahmen der Kabine teilt sich die G-Serie mit den kleineren A-Modellen. Innen erinnert das Interieur allerdings eher an die größeren Brüder. Das trifft besonders auf die Versu-Ausstattung zu, die mit der SmartTouch-Bedienarmlehne samt Touchscreen ausgeliefert wird. Die Armlehne ist aufgeräumt und der massive Fahrhebel liegt gut in der Hand.
Im manuellen Modus schaltet der Fahrer per Fahrhebel-Tipp die Lastschaltstufen und über die Plus- und Minustasten die Fahrbereiche. Spannender wird es im automatischen Modus. Die Schaltpunkte sind hier in zwei Profilen über das Terminal entweder frei wählbar oder von Valtra voreingestellt. In diesem Modus arbeitet der Fahrhebel proportional. Je größer die Auslenkung in eine Richtung, desto höher die Beschleunigung bzw. Verzögerung. Der Fahrer regelt also die Geschwindigkeit, Getriebe und Motor machen innerhalb der eingestellten Grenzen den Rest.
Das kommt dem Fahrhebel bei einem stufenlosen Getriebe sehr nah. Es hat seine Grenzen in den unteren Geschwindigkeitsbereichen, in denen das Getriebe nicht mehr zurückschalten kann. Das Ganze funktionierte in unserem Einsatz sehr gut. An die richtige Einstellung mussten wir uns aber herantasten, zunächst drehte der Motor recht hoch, bevor der Schaltvorgang kam. Das von Valtra vorgegebene Programm „Auto 1“ eignet sich eher für schwerere Zugarbeiten. Ein Wechsel zu „Auto 2“, in dem benutzerdefinierte Einstellungen möglich sind, brachte frühere Schaltvorgänge. Schön wären an dieser Stelle Speichermöglichkeiten für verschiedenen Einstellungen, wie sie das Terminal ansonsten vielfach bietet.
Alles weitere in Kürze
- Das Getriebe wechselt automatisiert die Fahrbereiche B bis D beim Hochschalten. Automatisches Herunterschalten gibt es nur zwischen C und D.
- Auskuppeln über die Bremse (AutoTraction) ist möglich, wenn es im Terminal aktiviert wurde. Eine Haltefunktion über die Handbremse gibt es auch.
- Ist ein Drehzahlspeicher aktiv, kann die Geschwindigkeit mit dem Fußpedal oder per Handgas geregelt werden.
- Es gibt einen Tempomaten per Rechtstipp am Fahrhebel und weitere im Rahmen des guten Vorgewende-Managements.
- Die Tempomatgeschwindigkeit kann per Fahrhebel durch längeres halten rechts übernommen werden. Die Eingabe im Terminal ist ebenfalls möglich.
- Ein Drehrad am Fahrhebel ermöglicht die schnelle Feineinstellung der Tempomatgeschwindigkeit oder Motordrehzahl bei aktiviertem Drehzahlspeicher.
- Das Terminal ist ISO-Bus-fähig und kann ein Lenksystem steuern. ISO-Bus- und Lenksystemfunktionen lassen sich auf der Armlehne vielfach individuell belegen.
- Die Ausstattungsvarianten HiTech und Active kommen mit der einfacheren ARM-Bedienarmlehne ohne Terminal.
- Ein Panoramadach mit schmalem Steg zwischen Dachfenster und Frontscheibe ist optional erhältlich.
Fazit
Die G-Serie kommt kompakt und wendig daher, die schräge Haube gibt Übersicht. Mit Frontlader wird der Traktor zum Allround-Talent auf Hof und Acker. Die Bedienung des Getriebes über das Fahrhebel-Konzept hat uns gut gefallen. Mit der Smart Touch-Armlehne kommen vielfältige Einstellmöglichkeiten, die sich über die flache Bedienlogik des Terminals einfach beherrschen lassen. Außerdem bietet die neue Baureihe eine sehr gute Integration von Lenksystem und ISO-Bus.