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Agri-Photovoltaik: Arbeitsgruppe fordert Begleitforschung

Vier Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland mit Agri-PV könnte den Strombedarf decken? Hier weitere Anhaltspunkte für Sie zusammengefasst.

Feldforschung und Agri-PV-Modellprojekte sollen die Potenziale der Doppelnutzung heben. (Bildquelle: Solare Energiesysteme ISE)

Weitere Begleitforschung könnte das Potenzial der aktuellen Solaroffensive der Bundesregierung für Agri-PV steigern, so die Ansicht von Experten im Forschungsverbund, an dem die Universität Hohenheim und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE beteiligt sind.

Mit 4 % der landwirtschaftlichen Fläche den Strombedarf decken?

Vier Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland würden ausreichen, um den gesamten Strombedarf des Landes zu decken. So lautet die Hochrechnung in dem aktuellen Themensteckbrief der Arbeitsgruppe Agri-Photovoltaik. Gleichzeitig kann auf diesen Flächen auch eine Ernte eingefahren werden.
Für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet die Stromproduktion mit Agri-PV eine Zusatzeinnahme. Außerdem können die Anlagen Kulturpflanzen vor zunehmenden extremen Wetterereignissen wie Starkregen oder Hagel schützen.
Die Bundesregierung will Agri-PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen künftig über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fördern und greift damit eine zentrale Forderung aus dem Themensteckbrief der Arbeitsgruppe Agri-Photovoltaik auf.
Die Forscherinnen und Forscher schlagen für die Begleitforschung eine Kombination von Feldforschung und Agri-PV-Modellprojekten als sogenannten „Living Labs“ vor.

Erste Versuche mit dem Konzept Agri-PV

Dass das Konzept Agri-Photovoltaik funktioniert, zeigen die 2021 abgeschlossenen Versuche der Uni Hohenheim und des Fraunhofer ISE. Auf einer Versuchsfläche am Bodensee untersuchten die Forschenden die Auswirkungen einer Agri-PV-Anlage auf die Kulturen Kartoffel, Sellerie, Kleegras und Weizen.
Das Ergebnis: eine durchschnittliche Landnutzung von 160 %. Statt je 100 % Weizen und 100 % Solarstrom auf zwei getrennten Feldern, ermöglicht Agri-PV in unserer Klimazone auf der gleichen Fläche eine Produktion von etwa 80 % Weizen und 80 % Solarstrom.
In warmen und trockenen Jahren begünstigte der Schatten der PV-Anlagen sogar den Pflanzenwuchs. 2018 stieg der Weizenertrag auf dem Versuchsfeld um 3 %, der Ertrag von Kartoffeln sogar um 11 %.

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