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Die Corona-Krise: Das sagen Gülletechnik-Hersteller

Die aktuelle Situation rund um die Coronakrise trifft viele Landtechnik-Hersteller unerwartet: Wir haben bei verschiedenen Herstellern von Güllefässern nachgefragt!

Die Hersteller von Gülletechnik fürchten Produktionseinschränkungen, wenn Zulieferteile aus Italien nicht mehr geliefert werden können. (Bildquelle: Tovornik)

Die aktuelle Situation rund um die Coronakrise trifft viele Hersteller unerwartet. Die Hersteller von Güllefässern betrifft das Virus doppelt: Zum einen sind die Hersteller aktuell in der heißen Phase der Auslieferung und der Saison (Düngen ist Frühjahrsarbeit), zum anderen kommen viele Bauteile wie z.B. Schieber, Drehschieber, Hydraulikteile oder auch Vakuumpumpen aus Italien.
Bei Briri aus Bawinkel beobachtet man den knappen Teilemarkt mit Sorge: "Unsere Produktion ist zwar bis Ostern sicher, aber danach müssten wir Fässer ohne Schieber ausrüsten, das geht natürlich nicht, so Geschäftsführer Markus Riepenhausen. Briri und Zunhammer haben die Produktion in Schichten unterteilt, damit die Auslieferung und Produktion auch bei einem Coronafall in der Belegschaft zumindest in Teilen gesichert ist.
Sebastian Zunhammer beobachtet mit Sorge die aktuellen Einreiseregeln für benachbarte Länder: "Ein Teil meiner Mitarbeiter kommt aus Polen. Diese reisen normalerweise am Wochenende zu ihren Familien. In der aktuellen Situation müssten die Mitarbeiter bei der Einreise ins Nachbarland dort 14 Tage in Quarantäne. Also fallen diese Mitarbeiter aus. Unser Werk ist bis auf ein Tor dicht und damit über diese Schleuse kontrolliert, fügt Zunhammer hinzu.
Fliegl wie auch Joskin beobachten die stockende Logistik. "Wenn Lkw von unserem Werk in Ungarn über 27 Stunden benötigen, weil sie an der Grenze zu Österreich hängen bleiben, verlangsamt sich der Warenfluss unwiderruflich, heißt es bei Fliegl.
Bei Kotte ist man indes vorsichtig optimistisch. Der bisherige Nachteil einer größeren Lagerhaltung habe sich spontan ins Positive gewandelt. Sollten die Werke in Italien aber länger als vier Wochen geschlossen sein, könnte das für die Produktion schwierig werden.

Bomech berichtet über mehr Verständnis bei Kunden und Abnehmern für evtl. Verzögerungen. Aktuell sei der Auftragseingang stabil. Die Produktion hängt bei den Holländern direkt von der Zulieferung von Teilen (Schläuche, Hydraulikteile und Schieber) ab. Außerdem sei der Hersteller von Schleppschuhgestängen natürlich direkt von den Fassherstellern abhängig: "Produzieren unsere Kunden nicht weiter, können wir auch keine Gestänge liefern, so Geschäftsführer Schurink.
Wienhoff, Joskin oder auch Vogelsang produzieren aktuell weiter. Die Sicherheits- und Hygienevorkehrungen der Mitarbeiter habe dabei Priorität.
Aussagen über die kommenden Wochen will kein Hersteller treffen. Insgesamt sehen die Hersteller die Situation mit der nötigen Vorsicht, aber warnen unterm Strich vor unnötiger Panik.

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