Aktuelle Meldungen | PV und Hühner-Freilandhaltung: Niedersachsen erleichtert Doppelnutzung von Auslaufflächen
PV und Hühner-Freilandhaltung: Niedersachsen erleichtert Doppelnutzung von Auslaufflächen
Bei Hühner-Freilandhaltung darf in Niedersachsen die maximale Überdachungsfläche durch Photovoltaik-Module und die dazugehörigen technischen Einrichtungen jetzt bis zu 70 % betragen.
Seit einigen Monaten dürfen die Auslaufflächen bei Freilandhaltung von Legehennen gleichzeitig mit Solarpanelen bebaut werden. Um die Umsetzung zu fördern, hat nun das niedersächsische Landwirtschaftsministerium (ML) Folgendes erlassen:
Die maximale Überdachungsfläche durch Photovoltaik-Module und die dazugehörigen technischen Einrichtungen darf bei hoch aufgeständerten Anlagen bis zu 70 % und bei bodennahen Anlagen bis zu 50 % betragen. Dies hat das niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) als zuständige Behörde zu akzeptieren.
Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „In der konventionellen Freilandhaltung von Legehennen führt eine Doppelnutzung nicht nur zu einer gesteigerten ökologischen und ökonomischen Landnutzung, sondern kann auch zu positiven Synergieeffekten führen. Die PV-Anlage kann eine bedeutende Schutzfunktion für die Tiere einnehmen – zum Beispiel vor Beutegreifern – oder als Hagelschutz dienen. Mit entsprechenden Vorrichtungen kann sie auch einen Beitrag zur besseren Regenwasserverteilung leisten. Die Anlagen bieten eine gute Möglichkeit für eine wirtschaftliche Energieerzeugung, bei der gleichzeitig das Tierwohl gefördert und die Vegetationsdecke gewährleistet wird.“
Hintergrund: Bis zum Herbst 2023 war es EU-weit lediglich gestattet, die Auslaufflächen für die konventionelle Freilandhaltung von Legehennen zusätzlich auch in Form von Obstplantagen, bewaldeten Flächen oder Weiden zu nutzen. Mit der Delegierten Verordnung 2023/2465 wurde diese Doppelnutzung nun neu geregelt – eine Änderung, für die Niedersachsen sich im Vorfeld nachdrücklich eingesetzt hat. EU-weit gilt jetzt, dass die Auslaufflächen nun auch gleichzeitig zum Beispiel mit Solarpanelen bestückt werden können, wenn die zuständige Behörde dies genehmigt.