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Rolls-Royce steigt in die Wasserstoffherstellung ein

Rolls-Royce steigt in den Markt mit Elektrolyseuren zur Wasserstoff-Herstellung ein und übernimmt mit 54 Prozent der Anteile die Mehrheit am Elektrolyse-Stack-Spezialisten Hoeller Electrolyzer aus Wismar.

Der mtu-Elektrolyseur zur Herstellung von grünem Wasserstoff mit einem Elektrolyse-Stack von Hoeller soll im Jahr 2023 in den Testbetrieb gehen. (Bildquelle: Rolls-Royce Power Systems)

Rolls-Royce steigt in den Markt mit Elektrolyseuren zur Wasserstoff-Herstellung ein und übernimmt mit 54 Prozent der Anteile die Mehrheit am Elektrolyse-Stack-Spezialisten Hoeller Electrolyzer aus Wismar. Dessen innovative Technologie ist die Basis für die künftigen mtu-Elektrolyseure des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems.
Das junge Technologieunternehmen Hoeller entwickelt unter dem Produktnamen „Prometheus“ hocheffiziente Polymer-Elektrolyt-Membran (PEM)-Stacks, mit denen sich Wasserstoff besonders kostengünstig herstellen lassen soll. Besonders hohe Effizienz versprechen spezielle Oberflächentechnologien für die bipolaren Platten sowie erhöhter Ausgangsdruck. Der sonst nötige Einsatz teurer Katalysator-Edelmetalle Platin und Iridium ist beim Prometheus deutlich reduziert. „Mit unserem Stack wird man Wasserstoff so preisgünstig herstellen, wie man es bislang nicht für möglich gehalten hat“, sagt Geschäftsführer Stefan Höller.
Rolls-Royce und Hoeller Electrolyzer eint die Vision von CO2-freier Energie – sowohl für die Stromversorgung als auch für den Antrieb von schweren Fahrzeugen. Wasserstoff sei ein immer wichtiger werdender Treibstoff. Deshalb werde der Bedarf an klimaneutral hergestelltem, „grünem“ Wasserstoff schon in naher Zukunft rasant steigen, so die Einschätzung von Rolls-Royce.
Die Entwicklungsarbeiten für den ersten mtu-Elektrolyseur laufen bereits seit einiger Zeit. Hoeller liefert dafür den sogenannten Stack, also die übereinandergestapelten und miteinander verpresste Membranzellen, in denen die elektrochemische Reaktion für die Wasserstofferzeugung abläuft. Der Elektrolyse-Stack ist somit der Kern eines Elektrolyseurs.
Im Jahr 2023 wird der mtu-Elektrolyseur im Validation Center in Friedrichshafen in Betrieb gehen. Hier soll dann zunächst getestet werden, wie sich der Elektrolyseur in die Gesamtarchitektur eines Microgrids einfügt. Ein erstes Kundenprojekt ist bereits für das Jahr 2024 geplant.
„Wir werden gleich zum Start Elektrolyseure mit mehreren Megawatt Leistung auf den Markt bringen. Eine Gesamtleistung von über 100 Megawatt ist denkbar, indem mehrere Elektrolyseure miteinander kombiniert werden“, sagt Armin Fürderer, der die klimaneutralen Lösungen bei Rolls-Royce Power Systems leitet.

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