Das Produktprogramm zu verkleinern ist heute ein Mutiger Schritt!
Der ein oder andere kann sich sicher noch erinnern, als Krone im Jahr 1994 den Entschluss fasste, die Produktion von Bodenbearbeitungsgeräten einzustellen. Damals war die Entscheidung bei dem Emsländer Familienunternehmen gefallen, sich als Spezialist für die Grünfutterernte zu profilieren. Ähnlich scheint es jetzt auch Lemken zu gehen: Zum Jahresende werden die Produktion und der Verkauf von Feldspritzen eingestellt.
Ohne Spritzen in die Zukunft
Keine Frage, gerade bei der Pflanzenschutztechnik steigt der Grad der Komplexität mindestens genauso schnell, wie die Anforderungen der Profi-Kunden (die Lemken mit seinen anderen...
Das Produktprogramm zu verkleinern ist heute ein Mutiger Schritt!
Der ein oder andere kann sich sicher noch erinnern, als Krone im Jahr 1994 den Entschluss fasste, die Produktion von Bodenbearbeitungsgeräten einzustellen. Damals war die Entscheidung bei dem Emsländer Familienunternehmen gefallen, sich als Spezialist für die Grünfutterernte zu profilieren. Ähnlich scheint es jetzt auch Lemken zu gehen: Zum Jahresende werden die Produktion und der Verkauf von Feldspritzen eingestellt.
Ohne Spritzen in die Zukunft
Keine Frage, gerade bei der Pflanzenschutztechnik steigt der Grad der Komplexität mindestens genauso schnell, wie die Anforderungen der Profi-Kunden (die Lemken mit seinen anderen Produktgruppen zweifelsohne bedient). Und wenn man dieses Niveau mit den Spritzen mittelfristig nicht erreichen kann, erscheint der Ausstieg sicher sinnvoll.
In der Mitteilung von Lemken an seine Vertriebspartner liest man aber auch Sätze wie „…ein weiterer Schritt zu technischen Lösungen, die Landwirte unterstützen, gesunde Lebensmittel mit weniger Chemie zu erzeugen“. Somit möchte Lemken „der weltweit gestiegenen Nachfrage nach umweltgerechteren Lösungen im Pflanzenschutz, und damit gleichsam dem Wunsch vieler Verbraucher, besser entsprechen.“
Dass „die Fokussierung im Bereich CropCare auf die Hack- und Düngetechnik sowie die selektive Pflanzenschutztechnik“ allerdings erst kommt, nachdem man zwei Hersteller von Pflanzenschutzspritzen übernommen und gerade noch neue Anhängespritzen sowie einen ganz neuen Selbstfahrer entwickelt hat, macht die Entscheidung wirtschaftlich sicherlich schmerzhaft. Hinzu kommt, dass meiner Meinung nach auch eine konventionelle Feldspritze sehr wohl für den biologischen Pflanzenschutz genutzt werden kann, z. B. für die Ausbringung von Pflanzen-Aktivatoren oder Ähnlichem. Schließlich steht auch hier die Entwicklung neuer Mittel erst am Anfang.
Aber was machen die Händler?
Trotzdem ziehe ich den Hut vor der Entscheidung. Entgegen dem allgemeinen Trend zu Long- oder gar Full-Linern sieht man bei Lemken nicht nur die Chance als Spezialist in der Bodenbearbeitung, Aussaat und mechanischen Pflege der Pflanzen. Man will offensichtlich auch bei dem notwendigen Wandel der Landwirtschaft hin zu umweltgerechteren Lösungen vorangehen. Bleibt die Frage, welche Feldspritzen die Lemken-Händler künftig verkaufen? Schließlich können die Landwirte — zumindest mittelfristig — noch nicht auf diese Technik verzichten.