John Deere Händlerstrategie: Kahlschlag oder Wappnen für die Zukunft?
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Gut zu wissen
- John Deere unterstützt die Händler bei der Umsetzung der Strategie „Dealer of tomorrow“.
- Für die Landwirte und Lohnunternehmer soll sich nichts ändern.
Ein Online-Artikel sprach Anfang Januar fälschlicherweise von einer Reduzierung der John Deere-Standorte in der Fläche. Das führte zu Unmut bei den John Deere Vertriebspartnern und Verunsicherung bei den Kunden. profi sprach mit Dr. Olaf Turß, Direktor Vertrieb Deutschland in der John Deere Walldorf GmbH & Co. KG über die Hintergründe und Auswirkungen der Strategie „Dealer of Tomorrow“. Außerdem befragten wir zwei Händler zu diesem Thema und deren Zukunftsperspektiven als John Deere Vertriebspartner.
Herr Dr. Turß, was beinhaltet die John Deere-Strategie „dealer of tomorrow“?
Wann und wie wurden die Händler in Deutschland über die Veränderungen informiert?
Eine ähnliche Strategie kennen wir aus Amerika. Kann sie eins zu eins auf Europa übertragen werden?
Welche Anforderungen muss ein Vertriebspartner in Zukunft erfüllen? Und wie viele Händler werden letztendlich übrig bleiben?
Bietet John Deere kleineren Vertragshändlern in Deutschland noch eine Perspektive?
Müssen die Landwirte in Zukunft weitere Wege in Kauf nehmen, Herr Dr. Turß?
Rollt John Deere mit der Umstrukturierung nicht den roten Teppich für andere Hersteller bei den betroffenen Händlern aus?
Welche Rolle spielt die Digitalisierung bzw. der technische Fortschritt in der Umstrukturierung des Händlernetzes?
Kunden wollen Rundum-Sorglos-Pakete, die nur durch die Digitalisierung möglich werden. Für all das brauchen Sie ein starkes Handelsnetz mit den besten Köpfen am Markt.
Werden im Zuge der Händlerreduzierung Arbeitsplätze bei John Deere bzw. bei den Vertragshändlern gestrichen?
Nach Berücksichtigung aller Umstrukturierungen der letzten Jahre, haben wir unseren Außendienst allerdings sogar gestärkt, d. h. die Anzahl der mit den Vertriebspartnern und Kunden zusammenarbeitenden Mitarbeiter ist gestiegen. Bei unseren Händlern sehen wir weiterhin enormen Personalbedarf. Und mit der heutigen Größe und den Managementstrukturen haben sich diese zu sehr attraktiven Arbeitgebern entwickelt.
Planen Sie weitere Konsolidierungsschritte?
Wann immer unsere Vertriebspartner wachsen und sich weiter professionalisieren wollen, werden wir sie dabei unterstützen. Aber immer unter dem Ansinnen eine für die Parteien, d. h. Kunden, Vertriebspartner und John Deere, nachhaltige Verbesserung in allen Bereichen zu schaffen.
Vielen Dank für Ihre Antworten, Herr Dr. Turß!
Das Interview führte profi-Redakteur Malte Sohst
Das sagen John Deere Händler zur neuen Strategie:
Die Diskussion über den „Kahlschlag bei John Deere“ sorgte nicht nur bei den Endkunden, sondern auch bei John Deere und den Vertragshändlern für Unmut. „Es wurde eine Reduzierung der Standorte in der Fläche suggeriert, was nicht den Tatsachen entspricht“, sagte Philipp Bock von Greving, einem John Deere Händler im Münsterland. Bock berichtet von einem guten Informationsfluss vor allem zum Thema Veränderungen im Händlernetz bzw. der Strategie „dealer of tomorrow“ zwischen John Deere und Greving als Vertriebspartner: „Mit uns ist diese Strategie von Anfang an partnerschaftlich und offen kommuniziert worden.“
Greving erkennt die Veränderungen der Kunden bzw. des Marktes. Wurden im Verantwortungsbereich des Unternehmens mit sieben Standorten vor 10 Jahren noch über 1 100 Traktoren aller Hersteller verkauft, rechnet Greving in den kommenden Jahren mit einer Markt-Reduzierung auf unter 600 Traktoren. Der John Deere Vertriebspartner ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, so dass das Unternehmen im Hinblick auf Größe und Professionalität bereits heute erfolgreich unterwegs ist. „Wir investieren weiter in unser Unternehmen und stellen uns auf weiteres Wachstum ein“, berichtet Bock von der Unternehmensstrategie für die Zukunft. „Wir als Händler werden von der Planungssicherheit profitieren, die es uns leichter macht auch in Zukunftsprojekte zu investieren, unsere Dienstleistungen weiter auszubauen und vor allem unsere Mitarbeiter zu halten“, so Bock.
Auch die Schlieper für Landmaschinen GmbH wurde „auf dieser Reise von John Deere gut mitgenommen.“ Die Geschäftsführerinnen Ricarda und Julia Schlieper sind nach eigenen Angaben weit von den von A-Händlern geforderten Umsatzzahlen entfernt. Dass es Veränderungen im eigenen Unternehmen geben wird, verheimlichten sie nicht, allerdings stehen genaue Entscheidungen noch aus. Ricarda und Julia Schlieper stellten aber auch klar, dass sich „in Bezug auf die Standorte, die Mitarbeiter und die Servicequalität nichts ändern wird.“
Daher sehen die beiden eine Chance in der Strategie von John Deere, größer zu werden und die Marktverantwortungsgebiete auszuweiten. Außerdem wird es Synergieeffekte bei der Umsatz-Kosten-Relation geben. „Um steigende Risiken z. B. im Bereich der Gebrauchtmaschinen abfangen zu können, muss der Vertriebspartner der Zukunft eine gewisse Größe haben.“ Des Weiteren steht für Schlieper an erster Stelle, dass sich für die Kunden zunächst nichts ändert. „Auf lange Sicht wird es unsere Kunden sicherlich freuen, wenn wir über mehr Schlagkraft im Verkauf und Service verfügen.“