Spezial-Beitrag

Neumaschinen finanzieren: Sauber planen, sicher zahlen

Regelmäßige Ersatzinvestitionen oder auch Neuanschaffungen bei Mähdreschern sind teuer, daher ist oft eine Finanzierung gefragt. Wir haben mit einem Experten der DKB gesprochen.

Diesen Fendt 6335 C PL mit 6 m breitem Freeflow-Schneidwerk und einem Listenpreis von 350000 Euro haben wir in unserem Beispiel finanziert. (Bildquelle: Werkbild)

Der alte Mähdrescher hat reichlich Stunden auf der Uhr, außerdem konnte etwas Fläche zugepachtet werden: Ersatz muss her. Oft startet so der Prozess beim Neukauf.
Natürlich steht die Maschine im Zentrum des Interesses: Welche Marke, welches Modell, welche Ausstattung? Erst danach folgen die Fragen der Finanzierung. Und mit Finanzierungen ist die Praxis häufig weniger vertraut als mit Maschinendaten, das ist eine häufige Feststellung von Albrecht Schünemann von der Deutschen Kreditbank (DKB).

Erste Frage bei der Finanzierung

Bei einer Finanzierung ist die erste Frage stets: Wie viel Geld wird gebraucht? Und die nächste Frage lautet: Welchen Anteil kann ich davon bar bezahlen? Und hier liegt nach Schünemanns Erfahrung die erste Schwierigkeit: „Es geht nämlich nicht um den aktuellen Barbestand, den der Landwirt quasi sofort ‚lockermachen‘ könnte. Sondern es geht um die Liquidität im Jahresverlauf, besser noch in einer zweijährigen Betrachtung“ (profi 2/2019).
Kennt man die zu erwartenden Geldströme, lässt sich abschätzen, wie viel Eigenmittel für die Finanzierung entnommen werden können. Bedacht werden muss, ob die Mehrwertsteuer bei pauschalierenden Betrieben mitfinanziert werden muss, oder ob die Betriebe die Vorsteuer abziehen dürfen und dann den Nettopreis finanzieren müssen.

Finanzierungsbedarf

Jetzt kennt man den Finanzierungsbedarf, der unterschiedlich gedeckt werden kann. Zunächst bietet sich die Hausbank an: Man kennt sich und prüft, ob der Finanzierungsbedarf zum Kunden passt — dazu gibt es eine Bonitätsprüfung, die einige Tage in Anspruch nehmen kann. Es wird gemeinsam gecheckt, was sich der Kunde leisten kann.
Das ist ein großer Unterschied zu Finanzierungen, die vom Hersteller oder vom Handel angeboten werden. Solche Finanzierungen haben meist ein starres Korsett und sind stärker auf die Maschine abgestellt als auf den Kunden. Denn die großen Banken, die hinter diesen Handels- oder Hersteller-Finan­zierungen stehen, wissen nur wenig vom Kunden, von der zu finanzierenden Maschine dagegen sehr viel.
Solche Finanzierungen müssen deswegen nicht schlechter sein. Sie haben den Vorteil der Schnelligkeit. Nachteilig ist meist die mangelnde Flexibilität, beispielsweise hinsichtlich der Laufzeit oder der Konditionen. Darüber hinaus ist der zugrunde liegende...

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