Ob heutige Traktoren das schaffen? Sage und schreibe 42 300 Betriebsstunden auf der Uhr hat der Hanomag R 435 von Günter Jenisch aus 75203 Königsbach. Im Januar 1959 kaufte sein Vater den Schlepper neu. In den ersten Jahren war dieser als Nachfolger eines kleineren Güldner für alle Arbeiten auf dem Hof zuständig. Geschont wurde der R 435 nie, in manchen Jahren erreichte er über 1 500 Betriebsstunden. Manchmal lief der Hanomag vor einem gezogenen Mähdrescher rund um die Uhr. Im Winter setzte Jenisch ihn täglich im Forst ein, „was einmal eine Steckachse kostete“, wie er sich erinnert. Drei Motorüberholungen stehen noch auf der Reparaturliste sowie mehrere Sätze Reifen, Keilriemen und die üblichen Ölwechsel. Ansonsten ist der R 435 im Originalzustand. Der R 435 war 1959 einer der modernsten Traktoren seiner Klasse. Er ist in Halbrahmenbauweise konstruiert und hat einen wassergekühlten Vierzylindermotor mit 2,8 l Hubraum. Der Vorkammer-Diesel leistet 26 kW/35 PS bei 1 900 min-1. Das 5/1-Getriebe hat zusätzlich eine Kriechgruppe, woraus zehn Vor- und zwei Rückwärtsgänge resultieren. Die Höchstgeschwindigkeit der Hochradausführung mit der Reifengröße 9 x 42 AS beträgt 20 km/h. Das Hubwerk hat zwar keine Regelhydraulik, wohl aber eine Raddruckverstärkung. Eine Doppelkupplung für die Zapfwelle fehlt. Doch mit Gefühl lässt sich das unsynchronisierte Getriebe auch ohne Kuppeln schalten.