Report

profi-Leserreise 2022: Rumänien und Ungarn-Teil 2

Kürzlich konnten Sie hier den ersten Bericht von unserer Leserreise nach Rumänien lesen. Im zweiten Teil geht es nun um den Aufenthalt in Ungarn.

Die Reisegruppe war auch zu Besuch bei der ungarischen Landesniederlassung von Väderstad in Kápolnásnyék. (Bildquelle: Neugebauer)

Mit vielen großartigen Eindrücken im Gepäck fuhr die Reisegruppe weiter nach Ungarn. Da Rumänien nicht zum Schengen-Raum gehört, stand bei der Einreise nach Ungarn zunächst eine Passkontrolle an.

profi-Leserreise 2022 nach Rumänien und Ungarn: Tag 4

Erster Stopp war die an der Donau gelegene Stadt Baja. Von hieraus gelangt man auf dem Wasserweg sowohl zur Nordsee als auch zum Schwarzen Meer.
Am Umschlagplatz wurden die Leser von György Bálint, dem Geschäftsführer der Hungaria Agro Kft empfangen, der in einem Vortrag die Hintergründe sowie Abläufe des Umschlaghafens und des Terminals der Hungaria Agro erläuterte. Das Unternehmen schlägt mit 10 000 t Lagerkapazität direkt am Hafen über 200000 t landwirtschaft­liche Produkte pro Jahr um.
Neben Pegelständen, Wetterbedingungen und Marktverhältnissen hat die russische Blockade der ukrainischen Seehäfen einen direkten Einfluss auf den Umschlag in Baja: Allein 100 Schubverbände warten in den ukrainischen Häfen, um dort über 15 Mio. t Getreide- und Ölsaaten über die Donau abtransportieren zu können.
Nach einer Tour durch den Hafen ging es weiter auf die Szigeti-Farm in Szakmár. Dort erstaunte die Reisegruppe die Tatsache, dass hier ein Mitarbeiter ausschließlich für die Akquisition von EU-Fördermitteln angestellt ist. Allein 2,6 Mio. Euro sind in den vergangenen zwei Jahren in den Betrieb geflossen. Die teilweise noch sehr rückständigen Stallungen waren deshalb überaus befremdlich und sorgten für lebhafte Diskussionen.
Letzte Station des sehr spannenden Tages war das Weingut Takler in Szekszárd. Auch hier spielt der Weintourismus eine wichtige Rolle. Eine Führung durch die Weinkeller mit großer Weinprobe und guten Gesprächen rundeten den Abend ab.

Tag 5

Erste Station des Tages war der Betrieb Belvárdgyulai. Der Geschäftsführer Wilhelm József nahm die Gruppe in Empfang. Auf über 4 600 ha wird hier Ackerbau auf Standorten mit 17 bis 50 Bodenpunkten betrieben, vieles davon in Hanglagen. Die klein­strukturierte Landwirtschaft der Region führt dazu, dass über 6 600 einzelne Pachtverträge abgeschlossen sind. Die Eigen­tümer legen großen Wert auf moderne Technik. RTK-unterstützte Landmaschinen gehören genauso wie die drohnenunterstützte Ertragskartierung zum modernen Betriebsmanagement.
Eine Besonderheit des Betriebs ist die Verwendung von Hubschraubern für den Pflanzenschutz. Ein Verfahren, das in Deutschland nur unter strengen Auflagen beim Weinbau in Steil- und Steilstlagen sowie im Forst erlaubt ist. Neben dem Ackerbau werden sowohl eine Schweinemast inklusive 450 Muttersauen betrieben, als auch 450 Holsteinkühe mit eigener Aufzucht gehalten. Jährlich werden 11 000 Schweine an verschiedene Schlachtereien vermarktet. Eine regionale genossenschaftliche Molkerei nimmt 3,7 Mio. l Milch ab.
Weiter ging die Fahrt nach Kápolnásnyék, der ungarischen Landesniederlassung von Väderstad. Seit über 25 Jahren ist das Unternehmen in Ungarn aktiv. Die meistverkaufte Maschine ist mit Abstand die Einzelkornsämaschine Tempo.
Der letzte Abend führte die Reisegruppe an den Zielort: die ungarische Hauptstadt Budapest. Die vielen Erfahrungen und Begeg­nungen der Reise wurden beim Abendessen an Bord eines Panoramaschiffes auf der Donau diskutiert und ausgetauscht. Gesprächspartner war an diesem Abend der Leiter der Landwirtschaftssparte der BASF Ungarn, Roberto Salmito.

Tag 6

Die Stadtrundfahrt in Budapest endete an der großen Markthalle, die auf zwei ­Etagen neben vielen landwirtschaftlichen Erzeugnissen auch traditionelle Näh- und Stickarbeiten im Angebot hatte. Dies war ein passender Abschluss der Rundreise.
Der Bus brachte die Reisegruppe anschließend zum Flughafen, an dem diese spannende Studienfahrt zu Ende ging.

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