In England wurden seit dem 19. Jahrhundert immer wieder originelle Maschinen entwickelt. Zur Popularität englischer Landtechnik in Deutschland trug auch die Firma Howard Rotavator bei.
Die Wurzeln des Unternehmens liegen nicht in England, sondern in Australien. Dort wurde im Jahr 1893 Arthur Clifford Howard geboren. Howard studierte Maschinenbau und machte auf der Farm seines Vaters erste Erfahrungen mit dampfgetriebenen Zugmaschinen. Bereits 1912 führte Howard Versuche mit rotierenden Bodenbearbeitungsmaschinen durch. Nach zahlreichen Einsätzen mit unterschiedlichen Werkzeugen hatte er sich für eine L-förmige Klinge entschieden, welche bis heute die für viele Fräsen typische Bauform hat.
Die Firmengeschichte von Howard verlief nicht geradlinig und war von wechselnden Partnerschaften und Investoren bestimmt. Dennoch gelang es Howard in den 1920er Jahren, eine Produktion für Rotoren aufzubauen. Über...
In England wurden seit dem 19. Jahrhundert immer wieder originelle Maschinen entwickelt. Zur Popularität englischer Landtechnik in Deutschland trug auch die Firma Howard Rotavator bei.
Die Wurzeln des Unternehmens liegen nicht in England, sondern in Australien. Dort wurde im Jahr 1893 Arthur Clifford Howard geboren. Howard studierte Maschinenbau und machte auf der Farm seines Vaters erste Erfahrungen mit dampfgetriebenen Zugmaschinen. Bereits 1912 führte Howard Versuche mit rotierenden Bodenbearbeitungsmaschinen durch. Nach zahlreichen Einsätzen mit unterschiedlichen Werkzeugen hatte er sich für eine L-förmige Klinge entschieden, welche bis heute die für viele Fräsen typische Bauform hat.
Die Firmengeschichte von Howard verlief nicht geradlinig und war von wechselnden Partnerschaften und Investoren bestimmt. Dennoch gelang es Howard in den 1920er Jahren, eine Produktion für Rotoren aufzubauen. Über viele Jahre produzierte Howard sogar Traktoren. Das Unternehmen exportierte weltweit und vergab auch Lizenzen nach England. Ende der 1930er siedelte der umtriebige Howard nach England über und gründete in East Horndon (östlich von London) die Firma Rotary Hoes Ltd., aus der die Firma Howard Rotavator hervorging.
Howard Rotavator: Komplexe Funktionsweise
Howard ist nicht der Erfinder der rotierenden Bodenbearbeitung — die gab es schon Jahrzehnte zuvor, z. B. die sogenannte Stachelwalze. Und Howard hatte zu seiner Zeit auch zahlreiche Konkurrenten, die sich schon früher mit rotierenden Werkzeugen beschäftigten. Aber Howard hatte als einer der wenigen Tüftler den Dreh raus, dass der Boden durch die Werkzeugform und die Anbringung der Werkzeuge optimal durchmischt und nicht verdichtet wurde. Die Leistung Howards ist enorm, denn das Zusammenspiel der Werkzeugform, der Zahl der Werkzeuge, des Anstellwinkels, der Bissengröße, des Rotorradius, der Drehzahl und der Fahrgeschwindigkeit ist komplex.
Letztlich schaffte es Howard, eine sicher funktionierende Fräse zu entwickeln, die unter dem Namen „Rotavator“ den Grundstein für ein florierendes Landtechnikunternehmen legte.
Übernahme durch Kongskilde
1964 suchte Howard nach einem Standbein auf dem Festland und gründete eine Niederlassung inklusive Produktion in Michelstadt (Odenwald). Neuerungen waren in der Folge die Kombination des „Rotavators“ mit einer Drillmaschine, die unter dem Modellnamen „Sämavator“ verkauft wurde.
Mitte der 1980er geriet Howard in finanzielle Schieflage und wurde an das dänische Unternehmen Thrige-Titan verkauft. Frisches Geld ermöglichte die Übernahme der Firma Brockmüller, wodurch Howard — bis auf Pflüge — zu einem Komplettanbieter für Bodenbearbeitung wurde.
Im Jahr 2000 übernahm der dänische Hersteller Kongkilde die Howard-Nordsten-Gruppe. Seither gehört Howard zu den anderen Kongskilde-Marken. Seit 2015 werden sämtliche Maschinen unter der Marke Kongskilde geführt. Zwar wurde der Rotavator noch einmal überarbeitet und mit neuem Design präsentiert. Doch mittlerweile hat Kongskilde die Produktion eingestellt.