Gebrauchte Rollsternhacken: Das Alter spielt fast keine Rolle
Rollsternhacken eignen sich nicht nur zur Beikraut-Regulierung in Reihenkulturen. Auch für ein oberflächennahes Einmischen von Gülle sind die Geräte wieder gefragt. Wir geben daher einen Überblick über den Gebrauchtmarkt.
Rollsternhacken für Mais oder Kartoffeln gibt es schon seit Ewigkeiten. Die Firmen Howard und Becker haben sie in den 1970er, 80er und auch noch in den 90er Jahren hergestellt. Auch Hatzenbichler, Kotte und Rau zählten damals zu den Anbietern von Rollhacken. Mit dem zunehmenden Einsatz von wirksamen Mais-Herbiziden in der Praxis verschwanden die Geräte für die mechanische Beikraut-Regulierung nach und nach von der Bildfläche.
(Bildquelle: Böhrnsen)
(Bildquelle: Böhrnsen)
(Bildquelle: Böhrnsen)
1997 hat Kongskilde zuerst die Firma Karl Becker und wenig später im Jahr 2000 auch die Firma Howard übernommen. Und so gibt es auf dem Gebrauchtmarkt auch Mais-Rollhacken unter dem Markennamen Kongskilde. Heute werden keine Rollhacken mit Sternen aus Stahlguss mehr produziert — stattdessen wird gehärteter Stahl verwendet. Dennoch gibt es die rund 5 kg schweren Hacksterne in Ersatzteilshops im Internet für rund 40 bis 50 Euro pro Stück noch zu kaufen.
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Rollsternhacken für Mais oder Kartoffeln gibt es schon seit Ewigkeiten. Die Firmen Howard und Becker haben sie in den 1970er, 80er und auch noch in den 90er Jahren hergestellt. Auch Hatzenbichler, Kotte und Rau zählten damals zu den Anbietern von Rollhacken. Mit dem zunehmenden Einsatz von wirksamen Mais-Herbiziden in der Praxis verschwanden die Geräte für die mechanische Beikraut-Regulierung nach und nach von der Bildfläche.
(Bildquelle: Böhrnsen)
(Bildquelle: Böhrnsen)
(Bildquelle: Böhrnsen)
1997 hat Kongskilde zuerst die Firma Karl Becker und wenig später im Jahr 2000 auch die Firma Howard übernommen. Und so gibt es auf dem Gebrauchtmarkt auch Mais-Rollhacken unter dem Markennamen Kongskilde. Heute werden keine Rollhacken mit Sternen aus Stahlguss mehr produziert — stattdessen wird gehärteter Stahl verwendet. Dennoch gibt es die rund 5 kg schweren Hacksterne in Ersatzteilshops im Internet für rund 40 bis 50 Euro pro Stück noch zu kaufen.
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Aufgabe der meist im Viererpack angeordneten Rollsterne ist es, die Bodenkruste zu brechen, oberflächig zu mischen und dabei kleine Unkräuter zu verschütten. Dazu werden die Sterne schräg zur Fahrt angestellt. Je schräger diese stehen, desto aggressiver arbeiten ihre in den Boden eintauchenden Finger.
Durch das Verstellen des Schneidwinkels lässt sich zudem Erde von den Reihen weg oder zu den Reihen hin bewegen. Durch das Arbeiten zur Reihe hin ist somit ein leichtes Anhäufeln entlang der Reihen möglich. Damit nun die Rollhacke durch den Bodeneingriff der schräggestellten Hacksterne nicht zur Seite zieht, sind immer zwei Viererpakete hintereinander angeordnet. Das eine wirft nach rechts, das andere nach links. Entsprechend ist beim Kauf von Ersatz-Rollsternen auf deren Wurfrichtung zu achten.
Bei manchen Rollhacken älteren Jahrgangs (z. B. von Kotte oder Rau) liegen zwei Zweierpakete auf gleicher Höhe nebeneinander. In der Mitte läuft hier ein breites Hackschar. Kotte hatte seine Rollhacken in den 90er Jahren bei einem ungarischen Zulieferer fertigen lassen. Die Restbestände und die letzten auf Lager liegenden Ersatzteile sind inzwischen verkauft. Auch die Rollhacke von Rau verschwand nach der Übernahme durch Kverneland vom Markt.
Die Geräte mit mehr als 3 m Arbeitsbreite sind in der Regel hydraulisch klappbar. Howard fertigte auch starre Geräte mit bis zu 12 m Arbeitsbreite. Transportiert wurden diese in Längsfahrt. Außerdem gab es sechs- und achtreihige Rollhacken, deren Arbeitsbreite sich durch nicht vollständiges Auseinanderklappen auf vier bzw. sechs Reihen reduzieren ließ.
Stahl statt Guss
Modernere Rollhacken, z. B. von Einböck oder Hatzenbichler, funktionieren nach dem gleichen Prinzip wie die ganz alten: Die Spitzen der passiv, durch Boden-antrieb rotierenden Hacksterne stechen in den Boden ein, brechen dabei die Kruste, durchmischen die lose Erde und verschütten dabei kleine Unkräuter. Nur verwenden die Hersteller in der heutigen Zeit wie gesagt Sterne aus gehärtetem Stahl. Das hat verschiedene Vorteile: Zum einen sind die Stahlsterne leichter und zum anderen dringen die schmaleren Stahlfinger laut Einböck besser in den Boden ein.
Außerdem besteht beim Auftreffen auf einen harten Gegenstand keine Bruchgefahr. Stahlguss-Rollsterne haben hiermit auf steinigen Flächen schon eher Probleme — insbesondere auch deswegen, weil für einen guten Bearbeitungseffekt schnell gefahren werden muss. Die Stahlguss- Hacksterne von gebrauchten Rollhacken können daher mitunter abgebrochene Finger haben. Für einen wirkungsvollen Einsatz ist das nicht so gut. Doch der Mangel lässt sich durch Austauschen der betroffenen Hacksterne beheben.
Verschleiß kontrollieren: Dieses Lockerungsschar ist schon stark abgenutzt.
(Bildquelle: Böhrnsen)
Durch Verschwenken der Rollsterne lässt sich deren Eingriffsaggressivität verändern.
(Bildquelle: Böhrnsen)
Genauso lassen sich eventuell verschlissene Lager wechseln. In Online-Ersatzteilshops sind diese zu günstigen Preisen zu finden. Trotzdem sollten Sie die Lager bei der Besichtigung einer gebrauchten Rollhacke prüfen. Lassen sich die Hacksterne ohne Spiel drehen, sind sie noch in Ordnung.
Und nicht zu vergessen: Genauso wie bei den Geräten neueren Baujahrs lassen sich auch bei den älteren Jahrgängen die vier-, sechs- oder achtreihigen Geräte hydraulisch klappen. Entsprechend sollten Sie die Hydraulik auf Dichtheit prüfen.
Im Unterschied zu den ebenfalls mit Finger-Rollsternen ausgestatteten, ganzflächig arbeitenden Rollhacken arbeiten die Hacksterne der Mais-Rollsternhacken nur zwischen den Reihen. Wer bei der Überfahrt mit einer Mais-Rollhacke nicht nur zwischen den Reihen arbeiten, sondern gleichzeitig auch innerhalb der Reihe einen gewissen Schütteffekt erzielen möchte, kann Fingerhackaggregate mit -sternen aus Kunststoff anbringen.
Das Spurkranzrad dient gleichzeitig zur Tiefen- und Spurführung.
(Bildquelle: Böhrnsen)
Die Rollhacke Rollstar von Einböck gibt es optional mit hydraulischer Handlenkung mit Sitz und mit der automatischen Reihenführung per Kamera.
(Bildquelle: Einböck)
Beim Row-Guard von Einböck hält die Kamera das Gerät in der Spur.
(Bildquelle: Einböck)
Damit die im Heckhubwerk des Schleppers angebaute Rollsternhacke auch am Seitenhang dem Schlepper spurtreu folgt, sind manche dieser Hackgeräte mit Scheibensechen oder Spurkranzrädern ausgestattet. Letztere übernehmen dann zusätzlich eine gewisse Tiefenführung des in Lagesteuerung und mit frei pendelnden Unterlenkern eingesetzten Hackgeräts. Darüber hinaus gibt es bei den Rollsternhacken aus früheren Zeiten nur wenig Ausstattungsvarianten.
Im Gegensatz dazu hat Einböck an seiner Rollsternhacke im Laufe der Jahre viele Detailverbesserungen vorgenommen. Eingeführt wurde die Einböck Rollstar im Jahr 1991. Zu den optionalen Ausstattungsvarianten gehören heute beispielsweise verstärkte Lager, Lufträder anstatt Farmflex-Tasträder, die Kameralenkung Row-Guard oder das Section-Control.
Verbesserungen heben den Preis
Die Maisausführung EMR gibt es für zwei bis acht Reihen und die Kartoffelausführung EKR für bis zu zwölf Reihen. Zur Serienausstattung gehören bei Einböck höhenverstellbare Vorlockerungszinken mit Gänsefußscharen, beidseitig geführte Unterlenkerbolzen, die automatische Oberlenkerlenkung mit Oberlenkerspindel und Spurkranzrädern, die verstellbare Einzugsverstärkung der Parallelogramme, per Spindel höhenverstellbare Farmflex-Tasträder und Hacksterne mit Schrägrollenlagerung, die einzeln abnehmbar sind.
Die zusätzlichen Fingersterne arbeiten innerhalb der Reihen.
(Bildquelle: Böhrnsen)
Bei dieser alten Rollhacke von Kotte schützen gezahnten Hohlscheiben die Kulturpflanzenreihen.
(Bildquelle: Böhrnsen)
Auch Hatzenbichler baut Rollhacken mit Hacksternen aus gehärtetem Stahl.
(Bildquelle: Böhrnsen)
(Bildquelle: profi)
Die gebrauchte Mais-Rollhacken der älteren Jahrgänge werden je nach Arbeitsbreite bzw. Reihenzahl und Zustand zu Nettopreisen zwischen knapp 2.000 und 8.000 Euro angeboten. Das Alter spielt hierbei kaum eine Rolle. Die jüngeren Geräte von Einböck sind zu diesem Kurs erwartungsgemäß nicht zu haben. Denn die technischen Optimierungen und die Ausstattungsoptionen haben ihren Preis.
Fazit
Selbst wenn die ein oder andere gebrauchte Rollsternhacke altersmäßig schon zu den Urgesteinen zählt, lassen sich die Geräte auch heutzutage noch oder wieder sinnvoll einsetzen, z. B. zur mechanischen Beikrautregulierung in Mais oder zum Einarbeiten von Gülle. Deswegen sind sogar die ganz alten „Schätzchen“ mit Gusssternen noch gefragt. Ein breites Angebot solcher Rollhacken bietet der Gebrauchtmaschinenhändler Karl-Heinz Busch mit Firmensitz in 27612 Loxstedt. Sie finden seine Angebote z. B. online bei traktorpool.de.
Geräte jüngeren Baujahrs mit Rollsternen aus gehärtetem Stahl bieten mehr Komfort wie beispielsweise die Möglichkeit einer Reihenführung per Kamera. Entsprechend spielen sie preislich in einer anderen Liga.