Fahrer: Jetzt beginnen die Landtechnikhersteller auch noch in die Kindererziehung einzugreifen.
Maring: Was hast du denn genommen? Das ist doch absurd.
Fahrer: Meine Frau und ich versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass mein Junior einst in meine Fußstapfen tritt. Keine geregelten Arbeitszeiten, Wochenenden gibt es nur auf dem Papier und wenn es im Winter friert und schneit, geht es um Mitternacht nach draußen.
Lohner: Wenn es Dinge zu ändern gibt, klären wir das unter vier Augen, aber nicht am Stammtisch. Was ist nun dein Problem?
Fahrer: Mein Sohn ist neulich bei einem Schlepperfahrer mitgefahren, dessen Chef den Acker nebenan gepachtet hat. Und jetzt haltet euch fest: Die streuen Dünger mit 435...
Fahrer: Jetzt beginnen die Landtechnikhersteller auch noch in die Kindererziehung einzugreifen.
Maring: Was hast du denn genommen? Das ist doch absurd.
Fahrer: Meine Frau und ich versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass mein Junior einst in meine Fußstapfen tritt. Keine geregelten Arbeitszeiten, Wochenenden gibt es nur auf dem Papier und wenn es im Winter friert und schneit, geht es um Mitternacht nach draußen.
Lohner: Wenn es Dinge zu ändern gibt, klären wir das unter vier Augen, aber nicht am Stammtisch. Was ist nun dein Problem?
Fahrer: Mein Sohn ist neulich bei einem Schlepperfahrer mitgefahren, dessen Chef den Acker nebenan gepachtet hat. Und jetzt haltet euch fest: Die streuen Dünger mit 435 PS! Der Junge war hin und weg und meint nun, dass wir alle hinter dem Mond leben.
Maring: Das vergeht wieder.
Fahrer: Da bin ich skeptisch. In Sachen Smartfarming hat ihm die volle Hütte völlig den Kopf verdreht. Es ist unglaublich, was er über Lenksysteme, Online-Management und Sensoren weiß. Jetzt würde er am liebsten die Schule schmeißen und Hightech-Lohnunternehmer werden.
Lohner: Sei doch mal ehrlich: Hättest du in dem Alter anders reagiert?
Bauer: Ich habe eine ganz andere Sorge. Der Kollege aus dem Nachbarlandkreis pachtet hier einen Hof nach dem anderen. Seinen Mitarbeitern hat er inzwischen verboten zu sagen, wie viel Fläche sie bewirtschaften. Für uns Bauern, die moderat wachsen wollen, ist das ein Problem.
Maring: Das ist freie Marktwirtschaft.
Bauer: Nein, das ist verrückt. Die kommen mit den größten Maschinen und machen Hauruck-Landwirtschaft, egal wie nass es ist. Habt ihr die zerfurchten Felder an der Bahn gesehen? Dort wurde offensichtlich mit 435 PS und voller Hütte Dünger gestreut. Die Spuren sind einen Meter breit und einen halben Meter tief.
Fahrer: Das ganze Dorf schüttelt den Kopf, mein Vater hätte mich für solch eine Arbeit vom Hof gejagt.
Maring: Die Zeiten haben sich geändert. Der Mitarbeiter hat alles richtig gemacht. Die trockenen Teilflächen hat er zuerst gedüngt. Hätte er die nassen Ecken ausgespart, müsste er mit seinem Geschoss später nochmals 80 Kilometer nur für drei Hektar fahren.
Bauer: Wenn die Herrschaften dort demnächst ihren Mähdrescher versenken, werden 435 PS zum Herausziehen nicht reichen. Sollte diese Form des Smartfarming die Zukunft der Landwirtschaft sein, dann gute Nacht.