Gut zu wissen
- Der Karnott-Tracker ist extrem stabil und hermetisch abgedichtet.
- Der Tracker ist pflegeleicht und schnell umgesetzt.
- Eingerichtet werden Maschinen und Tracker im Portal.
Sie haben es geschafft: Die Einsatzerfassung des französischen Start-ups Karnott kann als Hektarzähler zum Beispiel für Heu- oder Bodenbearbeitungsgeräte dienen.
Das System gemeinsam erdacht und entwickelt haben ein französischer Landwirt aus Ramecourt und ein IT-Unternehmer aus der Gegend von Lille. Sie gründeten im Jahr 2016 die Firma Karnott, und 2018 war die Markteinführung des Trackingsystems in Frankreich. Seit 2019 ist eine deutschsprachige Internetversion verfügbar, und die ersten Geräte laufen seit knapp zwei Jahren in Österreich. Karnott ist die schnell gesprochene Version von „carte de note“ (französisch für „Notizblock“).
Der Kern des Systems besteht aus drei Komponenten. Das sind der Datenlogger mit GNSS-Ortung und einer Mobilfunkanbindung auf den Maschinen, ein Internetportal sowie eine Smartphone-App. Damit unterscheidet sich das Karnott prinzipiell nicht von anderen Trackingsystemen. Doch weist es Eigenschaften und Funktionen auf, die es bisher in dem Segment nicht gab.
Trackingsystem von Karnott: Stabiler Brocken
Das beginnt mit der Größe des Trackers: Mit 290 x 115 x 80 mm wird ein Zehnerpack Eier noch leicht übertroffen. Das Gerät lässt sich also nicht tarnen oder verstecken. Befestigt wird es mit zehn extrem starken, runden und im Durchmesser 20 mm großen Dauermagneten, die in eine 53 x 190 mm große Gummimatte am Gehäuse eingelassen sind. Karnott empfiehlt, das Gerät zum sicheren Halt an ein dickwandiges Rahmenrohr und nicht auf dünnes Blech zu setzen.
Die nächste Besonderheit ist eine intelligente Diebstahlsicherung. Dazu befindet sich neben der Magnetmatte ein Taster. Immer wenn das Gerät hoch- oder abgenommen wird, bekommt der Eigentümer oder der Administrator der Maschinengemeinschaft über das Karnott-Portal eine E-Mail mit dem Hinweis, dass jemand das Gerät abgenommen hat. Über die App oder die Internetseite ist das Karnott jederzeit lokalisierbar. Und ein Maschinenvermieter kann einen besonders kostenbewussten Mieter umgehend anrufen und fragen, weshalb er den Logger entfernt hat.
Wie auch immer: Der vermeintliche Dieb hat das Gerät nun „an der Backe“. Denn das Karnott lässt sich nicht abschalten, deaktivieren oder irgendwie von außen bedienen. Das Gehäuse ist hermetisch abgedichtet. Es gibt nur einen Schraubverschluss für die Ladebuchse. Ein integrierter Rüttelsensor sorgt dafür, dass das Gerät solange im Fünf-Sekundentakt seine Position speichert, wie es bewegt wird.
Mit Hilfe des zuletzt übermittelten Ortungssignals ist immer klar, wo sich das Karnott und seine mit ihm verknüpfte Maschine befindet. Diese Funktion ist besonders in Maschinengemeinschaften hilfreich. In der App lässt sich die Navigation des Smartphones zum Karnott direkt starten.
Erwähnenswert ist weiter ein mächtiger Akku im Gehäuse des Karnott, der dafür sorgt, dass der Logger stolze 1,4 kg wiegt. Der Batteriefüllstand wird in der App, im Internetportal oder bei niedrigem Füllstand über eine Leuchtdiode am Gehäuse angezeigt. Unter 20 % Füllstand bekommt der...
Gut zu wissen
- Der Karnott-Tracker ist extrem stabil und hermetisch abgedichtet.
- Der Tracker ist pflegeleicht und schnell umgesetzt.
- Eingerichtet werden Maschinen und Tracker im Portal.
Sie haben es geschafft: Die Einsatzerfassung des französischen Start-ups Karnott kann als Hektarzähler zum Beispiel für Heu- oder Bodenbearbeitungsgeräte dienen.
Das System gemeinsam erdacht und entwickelt haben ein französischer Landwirt aus Ramecourt und ein IT-Unternehmer aus der Gegend von Lille. Sie gründeten im Jahr 2016 die Firma Karnott, und 2018 war die Markteinführung des Trackingsystems in Frankreich. Seit 2019 ist eine deutschsprachige Internetversion verfügbar, und die ersten Geräte laufen seit knapp zwei Jahren in Österreich. Karnott ist die schnell gesprochene Version von „carte de note“ (französisch für „Notizblock“).
Der Kern des Systems besteht aus drei Komponenten. Das sind der Datenlogger mit GNSS-Ortung und einer Mobilfunkanbindung auf den Maschinen, ein Internetportal sowie eine Smartphone-App. Damit unterscheidet sich das Karnott prinzipiell nicht von anderen Trackingsystemen. Doch weist es Eigenschaften und Funktionen auf, die es bisher in dem Segment nicht gab.
Trackingsystem von Karnott: Stabiler Brocken
Das beginnt mit der Größe des Trackers: Mit 290 x 115 x 80 mm wird ein Zehnerpack Eier noch leicht übertroffen. Das Gerät lässt sich also nicht tarnen oder verstecken. Befestigt wird es mit zehn extrem starken, runden und im Durchmesser 20 mm großen Dauermagneten, die in eine 53 x 190 mm große Gummimatte am Gehäuse eingelassen sind. Karnott empfiehlt, das Gerät zum sicheren Halt an ein dickwandiges Rahmenrohr und nicht auf dünnes Blech zu setzen.
Die nächste Besonderheit ist eine intelligente Diebstahlsicherung. Dazu befindet sich neben der Magnetmatte ein Taster. Immer wenn das Gerät hoch- oder abgenommen wird, bekommt der Eigentümer oder der Administrator der Maschinengemeinschaft über das Karnott-Portal eine E-Mail mit dem Hinweis, dass jemand das Gerät abgenommen hat. Über die App oder die Internetseite ist das Karnott jederzeit lokalisierbar. Und ein Maschinenvermieter kann einen besonders kostenbewussten Mieter umgehend anrufen und fragen, weshalb er den Logger entfernt hat.
Wie auch immer: Der vermeintliche Dieb hat das Gerät nun „an der Backe“. Denn das Karnott lässt sich nicht abschalten, deaktivieren oder irgendwie von außen bedienen. Das Gehäuse ist hermetisch abgedichtet. Es gibt nur einen Schraubverschluss für die Ladebuchse. Ein integrierter Rüttelsensor sorgt dafür, dass das Gerät solange im Fünf-Sekundentakt seine Position speichert, wie es bewegt wird.
Mit Hilfe des zuletzt übermittelten Ortungssignals ist immer klar, wo sich das Karnott und seine mit ihm verknüpfte Maschine befindet. Diese Funktion ist besonders in Maschinengemeinschaften hilfreich. In der App lässt sich die Navigation des Smartphones zum Karnott direkt starten.
Erwähnenswert ist weiter ein mächtiger Akku im Gehäuse des Karnott, der dafür sorgt, dass der Logger stolze 1,4 kg wiegt. Der Batteriefüllstand wird in der App, im Internetportal oder bei niedrigem Füllstand über eine Leuchtdiode am Gehäuse angezeigt. Unter 20 % Füllstand bekommt der Administrator zusätzlich eine E-Mail. Wir haben das Gerät Ende Mai mit 89 % übernommen, und Ende Juli war der Akku immer noch zu 26 % gefüllt. Um Strom zu sparen, sendet das Gerät seine Position im 15-Minuten-Takt an das Portal.
Das Portal
Soweit zur Hardware, die ihren Namen zu Recht trägt. Doch der Kern des Systems ist das Internetportal karnott.fr, das inzwischen größtenteils auch in Deutsch übersetzt wurde. Am Anfang richtet Karnott den Betrieb ein, der ein Lohnunternehmen, ein Maschinenverleih oder eine Maschinengemeinschaft sein kann.
Der Betriebsleiter als Administrator hat dann die Möglichkeit, weitere Administratoren, Manager, Fahrer und Saisonfahrer anzulegen. Diese Viererstufung ist mit fest definierten Rechten verbunden, die wenigsten Befugnisse hat ein Saisonfahrer.
Feldumrisse sind wichtig
Die Feldumrisse für Belgien, Frankreich, Luxemburg und Österreich sind im System hinterlegt. In Deutschland lassen sich diese aus den Antragsprogrammen exportieren und einfügen. Alternativ lassen sich die Feldumrisse auch von Hand einzeichnen. Erst wenn diese digitale Schlagkartei für alle Nutzer der Maschine angelegt ist, kann das Karnott sein ganzes Potenzial entfalten.
In unserem Test nicht genutzt haben wir die Option, auch den Umriss des Betriebsgeländes anzulegen. Wer das macht, kann später zusätzlich alle Wartungszeiten an einer Maschine auswerten. Denn der Vibrationssensor im Karnott ist sehr empfindlich und reagiert bereits, wenn man sich nur an die Maschine lehnt.
Nun zu den Maschinen: Das System bietet eine Vorauswahl von rund 20 Maschinentypen, vom Traktor bis zur Wiesenwalze. Der Betriebsleiter kann unter anderem die Seriennummer, falls sinnvoll die Arbeitsbreite sowie die standardmäßig benutzte Berechnungsgrundlage Zeit, Fläche oder zurückgelegte Strecke zuordnen.
Dieses Programmteil zeigt, dass ein Landwirt den Karnott-Entwicklern gesagt hat, wo es lang geht. Auch wenn die Übersetzungen nicht immer lupenrein sind, ist das System einfach, praxisgerecht und übersichtlich.
Wichtig zu wissen ist, wie das System die bearbeitete Fläche ermittelt. Dazu wird die Strecke, die in einem Feld zurückgelegt wurde, mit der zuvor eingegebenen Arbeitsbreite multipliziert. Bei Bodenbearbeitungsgeräten als Beispiel werden die Überlappungen mit aufaddiert, denn diese verursachen denselben Verschleiß. Bei Mähwerken als Beispiel bleibt die Überlappung unberücksichtigt.
Im nächsten Schritt gilt es, besonders achtzugeben, denn dabei geht es darum, den Maschinen einen Karnott-Logger zuzuteilen. Die Vorgehensweise über das Internetportal ist im Prinzip sehr einfach und gut nachvollziehbar. Wichtig ist aber, dass der Betriebsleiter den Wechsel von einer auf die andere Maschine sofort auch im System vornimmt. Wenn er das nicht zeitnah erledigt, kann es sein, dass der Schwader als Kreiselheuer unterwegs ist.
Die Rechte
Zwar bekommt der Administrator bei jedem Wechsel eine Warn-Mail. Aus diesen E-Mails die tatsächlichen Zuordnungen zu rekonstruieren, hat sich in unserem Test jedoch als fast unmöglich erwiesen. Wir hätten uns von Karnott ein Alarmprotokoll im System gewünscht, das jeden Wechsel dokumentiert. Dieser Wunsch steht bei den Entwicklern nun auf der Agenda. Diese wiesen uns im selben Zug darauf hin, dass wir die Zuordnung des Loggers zu einer Maschine am besten draußen vor Ort in der App ändern können.
In der Praxis verhält sich das Karnott absolut unspektakulär. Der Schlepperfahrer braucht in der App nichts zu aktivieren oder zu verknüpfen. Bei der geringsten Berührung wacht das Gerät auf und beginnt, seine Position zu speichern und an das Portal zu senden. Das System dokumentiert die Arbeitszeit und die zurückgelegte Strecke. Sobald sich die Landmaschine mit dem Logger in ein Feld bewegt, registriert das System dies. Dann wird zusätzlich die bearbeitete Fläche festgehalten.
Felder auch später erfassbar
Sehr positiv und wiederum ein Indiz für die Praxisnähe der Entwickler ist die Möglichkeit, eine Feldgrenze mit Hilfe von gespeicherten GNSS-Spuren im Nachhinein einzuzeichnen. Das ist wirklich einfach gelöst. Anschließend kann man das Feld benennen und einem Landwirt zuweisen. Es wird dann wie zuvor angelegte Felder voll in die Auswertung integriert. So bleiben auch spontane Einsätze nicht außen vor oder werden vergessen.
Doch nun zu den Auswertungen: Karnott nutzt dafür konsequent Excel oder einen csv-Export. Und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn man die Vielfalt an Daten sieht, die das System allein aus den Uhrzeiten und GNSS-Positionen generiert. Unter anderem gehören dazu der Kunde, das Feld, die gesamte Einsatzzeit, die Zeit außerhalb und innerhalb des Feldes. Wer zusätzlich sein Hofgelände als Polygon angelegt hat, erhält außerdem die Rüst- und Wartungszeiten. Die Fahrstrecken außerhalb und innerhalb von Feldern werden ebenso ausgegeben wie die bearbeitete Fläche.
In der jetzigen Version packt Karnott alle Daten in eine Tabelle, eine Vorauswahl z. B. allein der Kunden und der bearbeiteten Flächen ist noch nicht möglich. Daran wird aber gearbeitet. Wer regelmäßig mit Excel arbeitet, wird mit den Auswertungen gut zurechtkommen.
Die Preise
Bleibt der Preis. Ein Karnott-Tracker mit 24 Monaten Garantie kostet einmalig 349 Euro. Die Gebühr für die Benutzung des Portals kostet 540 Euro pro Jahr und Karnott-Tracker — bei mehreren reduziert sich dies bis auf 200 Euro. Die Geschwindigkeitsauswertung kostet zusätzlich 180 Euro im Jahr, ab dem fünften Karnott ist diese kostenfrei (alle Preise ohne MwSt.).
In Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreibt die Firma Lura SmartAgrar GmbH aus Reintal (Österreich) die Karnott-Technik. Diese bietet auch den deutschsprachigen Support an (
lura-smartargar.at).
Unser Fazit
Der Datenlogger von Karnott sendet seine Position laufend an ein Portal. Das Gerät ist sehr robust, hält mit starken Magneten und hat einen ausdauernden Akku. Im Portal werden Betriebe, Kunden, Flächen und Maschinen verwaltet. Die Dokumentation läuft automatisch. Die Auswertungen münden in Excel. Die Technik ist nicht gerade preiswert. Aber sie erfordert keinerlei Bedienung vom Fahrer und liefert eine wirklich intelligente Dokumentation.