Im Rahmen unseres Schleppertests des Fendt 620 Vario (profi 06/2025) hatten wir in diesem Frühjahr erstmals Gelegenheit, Erfahrungen mit FendtOne offboard zu sammeln. Dabei handelt es sich laut Fendt um das Büro-Gegenstück zu FendtOne onboard, dem Bedienkonzept, das sich mittlerweile in allen Fendt Traktorkabinen wiederfindet.
Gedacht ist FendtOne offboard für das Flottenmanagement vom Hofbüro aus. Damit ist der Funktionsumfang klar umrissen: Stammdaten von Traktoren, Anbaugeräten, Flächen, Betriebsmitteln und Mitarbeitern pflegen sowie Aufträge erstellen, verteilen und ihre Erledigung dokumentieren.
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Im Rahmen unseres Schleppertests des Fendt 620 Vario (profi 06/2025) hatten wir in diesem Frühjahr erstmals Gelegenheit, Erfahrungen mit FendtOne offboard zu sammeln. Dabei handelt es sich laut Fendt um das Büro-Gegenstück zu FendtOne onboard, dem Bedienkonzept, das sich mittlerweile in allen Fendt Traktorkabinen wiederfindet.
Gedacht ist FendtOne offboard für das Flottenmanagement vom Hofbüro aus. Damit ist der Funktionsumfang klar umrissen: Stammdaten von Traktoren, Anbaugeräten, Flächen, Betriebsmitteln und Mitarbeitern pflegen sowie Aufträge erstellen, verteilen und ihre Erledigung dokumentieren.
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Damit platziert sich FendtOne offboard zwischen dem Telemetriesystem Fendt Connect und einem ausgewachsenen Farm-Management-System (FMIS) wie z. B. Next Farming. Teilweise dient es auch als Bindeglied. Hier unterscheidet sich die Fendt-Lösung von beispielsweise dem Operations Center bei John Deere, das Telemetrie, Effizienzanalysen und Flottenmanagement zusammenfasst.
Jede Software ist nur so gut, wie die Daten, mit denen sie gefüttert wird, sprich die Stammdaten. Diese müssen zu allererst im System hinterlegt werden. Wichtig: Der Datenaustausch zwischen dem zentralen offboard-System und den damit verbundenen Traktoren erfolgt nicht automatisch, sondern muss aktiv ausgelöst werden.
Die Datensätze zu den Anbaugeräten sind offboard leider nicht so umfangreich…
(Bildquelle: Tastowe)
…wie onboard auf dem Traktor.
(Bildquelle: Holzhammer, Tastowe, Velderman)
Das wirkt im ersten Moment umständlich, folgt aber einer Logik. Denn so verhindert man, dass richtige Daten aus Versehen mit falschen überschrieben werden. Im Regelfall nimmt man z. B. die Feldgrenzen mit einem Traktor auf, schickt sie drahtlos ans offboard-System, prüft sie dort, reichert sie gegebenenfalls mit weiteren Schlagdaten an und schickt sie dann bei Bedarf an die anderen Schlepper der Flotte. Das kann entweder im Rahmen eines einzelnen Auftrags passieren oder über einen vollumfänglichen Stammdatenexport.
Für den drahtlosen Datentransfer sind SIM-Karte und das Agronomie-Basispaket für einmalig 910 Euro (ohne MwSt.) notwendig. Ist beides nicht vorhanden, braucht es einen USB-Stick.
Im onboard mehr Details als im offboard
In der Kachel „Maschinen“ lassen sich selbige mit wenigen Klicks anlegen. Zum einen, weil die Menüführung einfach aufgebaut ist, zum anderen, weil (noch) relativ wenige Eigenschaften zu hinterlegen sind. Beispiel Säkombination: Hier gibt man Hersteller, Modell und Baujahr ein. Auf der Detailseite kann man dann noch die Art der Kopplung angeben sowie einige Maße wie die Arbeitsbreite oder den Abstand vom GPS-Empfänger zum Koppelpunkt.
Schön: Man kann für jedes Gerät ein eigenes Foto hochladen. Das erleichtert die Arbeit bei größeren Maschinenparks. Gefehlt hat uns an dieser Stelle die Möglichkeit, vorab Einstellungen für den Maschineneinsatz zu hinterlegen, beispielsweise die Zapfwellendrehzahl für die Kreiselegge oder die Ölmenge für das Gebläse. Auf dem Schlepper kann man diese Daten bereits erfassen und als sogenannte Arbeitsprofile abspeichern. Leider lassen sich diese aber noch nicht in das offboard-System importieren und an andere Traktoren weitergeben. Gut gefallen hat uns dafür die Maschinenverifizierung am Terminal. Damit kann man den Besitz eines Traktors per PIN-Eingabe an dessen Terminal bestätigen und muss nicht den Fahrzeugbrief o. Ä. hochladen.
Felder können auf mehrere Arten angelegt werden: am PC per Dateiimport oder Einzeichnen auf der Karte oder auf dem Traktor durch Umfahren der Fläche. In der Praxis ist es nach unserer Erfahrung sinnvoll, die Feldgrenze erstmalig mit dem Traktor aufzuzeichnen. Damit ist man oft genauer als mit der Karte am Bildschirm.
Am PC können für einzelne Felder nur A-/B- Linien erstellt werden…
(Bildquelle: Holzhammer, Tastowe, Velderman)
…für Kurven und Kontursegmente braucht man das Traktorterminal.
(Bildquelle: Holzhammer, Tastowe, Velderman)
Bei den Spurlinien tut sich ein weiterer Unterschied zwischen den Systemen auf: Während man am Schreibtisch nur A-/B-Linien erzeugen kann, lassen sich auf dem Schlepper auch Kurven und Kontursegmente erstellen. Diese können dann über FendtOne offboard an die weiteren Traktoren im System weitergegeben werden.
Sind alle notwendigen Daten hinterlegt, geht es an die Auftragsverwaltung. Ein Auftrag ist mit wenigen Klicks erstellt: Man wählt die Art der Aufgabe, z. B. Aussaat. Anschließend legt man Traktor, Anbaugerät, Fläche(n) und Teammitglied fest. Im nächsten Schritt gibt man aufgaben- bzw. anbaugerätespezifische Angaben ein, z. B. Fruchtart und gewünschte Aussaatmenge. Nach dem Senden erscheint eine Meldung auf dem Terminal des entsprechenden Traktors und der Fahrer kann loslegen. Hat er den Auftrag abgeschlossen, erscheint dieser zur Kontrolle im offboard-System unter dem Menüpunkt „Auftragsberichte“. Hier kann der Benutzer den Bericht einsehen und Informationen ergänzen. Ebenso sind der Export als Isoxml-, PDF- oder CSV-Datei oder die direkte Übertragung an ein Farm-Management-System möglich.
Im Alltag
Welche Rolle FendtOne offboard im Betriebsalltag spielt, hängt von dessen Organisation ab. Arbeitet man beispielsweise mit einem FMIS und erstellt darin die Aufträge, z. B. zum Düngen nach Applikationskarte oder zum Grubbern, können diese über das integrierte Agco Connectivity Center direkt an den Traktor gesendet werden. Sofern der Auftrag bereits Spurlinien enthält, dient das offboard-System nur als Datendrehscheibe im Hintergrund. Gibt das FMIS keine Spurlinien mit, können sie nach Erhalt des Auftrags hinzugefügt werden.
Arbeitet der Betrieb ohne FMIS, kann er die Aufträge in FendtOne offboard erstellen und an die Traktoren senden. Stand heute kann er dabei noch keine Applikationskarten hinterlegen. Hier verweist Fendt auf künftige Updates.
Will ein Betrieb ausschließlich die Feld- und Maschinendaten pflegen, kann er dies ebenfalls über FendtOne offboard erledigen. In diesem Fall werden die Daten nicht als Bestandteile von Aufträgen ausgetauscht. Hier muss regelmäßig ein Stammdatenexport erfolgen. Praktischerweise müssen dabei aber nicht immer alle Daten ausgetauscht werden, sondern man kann sich z. B. auf die Felddaten einzelner Schläge beschränken.
Was noch auffiel
Nahezu alle Schaltflächen der Web-Oberfläche bestehen aus Symbolen ohne Text. Das mag für Kenner der Bedienlogik kein Problem sein. Neulinge erkennen aber nicht jedes Symbol sofort und würden sich über eine Erklärung freuen.
Die Menüstruktur ist nicht immer logisch aufgebaut. Stellt man z. B. während der Auftragserstellung fest, dass noch kein passendes Anbaugerät angelegt ist, kann man zwar eines anlegen. Danach muss man die Auftragserstellung aber wieder (mit zwei Klicks) von vorne starten.
Im Alltag hilfreich wäre ein Fernzugriff auf das Traktorterminal. In vielen Fällen könnte man einem Fahrer damit vom Büro aus bei der Problemlösung auf dem Acker helfen.
Stand heute ist FendtOne offboard für große Bildschirme gedacht. Mal schnell einen Auftrag mit dem Smartphone anlegen, ist möglich, aber fummelig.
Fazit
Der uns an mehreren Stellen begegnete Verweis auf zukünftige Versionen zeigt einerseits, dass FendtOne offboard noch Luft nach oben hat. Andererseits zeigt er aber auch, dass den Entwicklern das bewusst ist und sie daran arbeiten. Auf Nachfrage erklärte Fendt, dass man erst eine verlässliche Infrastruktur haben wolle, bevor man Zusatzfunktionen darauf aufbaut — das ist verständlich. Andererseits wurde FendtOne offboard vor mittlerweile sechs Jahren angekündigt und vor drei Jahren eingeführt.
Stand heute dient FendtOne offboard dazu, jederzeit einen schnellen Überblick über die Flotte zu bekommen. Darüber hinaus ermöglicht es den drahtlosen Datenaustausch. Damit kann es den USB-Stick ersetzen, auf dem man Maschinen- und Flächendaten von Traktor zu Traktor transportiert — muss es aber nicht. Zudem fungiert es als Schnittstelle zu anderen im Betriebsalltag vorkommenden Softwareprodukten, wie z. B. Farm-Management-Systemen.