Schleppertest

Fendt 724 Vario mit FendtOne: The One and only?

Den 700er Fendt gibt es seit nunmehr zehn Jahren. Auch wenn äußerlich kaum zu sehen, fängt mit der FendtOne-Bedienung aber ein neues Zeitalter an. Ein erster Test.

Fendt 724 Vario mit FendtOne

(Bildquelle: Wilmer)

- Die neue FendtOne-Bedienung gibt es nur noch nicht in der 800er Serie.
- Hat man mit dem System einmal gearbeitet, weiß man die Vorteile bald zu schätzen.
- Die Listenpreise für die neuen Varios sind beeindruckend.
Wer unsere Fendt-Tests in den vergangenen Jahren gelesen hat, weiß, dass wir hier wenig vermisst haben. Vor allem auch das Terminal und der Joystick bekamen immer schon Best-­Noten. Umso skeptischer waren wir, als Fendt auf der Agritechnica erstmals das neue Bedienkonzept FendtOne vorstellte (profi 12/2019).
Und tatsächlich: Wenn man sich das erste Mal mit der neuen Bedienung beschäftigt, fällt vor allem der klobige und vergleichsweise schwergängige Joystick negativ auf. Fendt hatte es bislang perfekt hinbekommen, alle Tasten auf dem bekannten Hebel so zu platzieren bzw. zu formen, dass jeder sie innerhalb kürzester Zeit „blind“ bedienen konnte.
Ganz anders scheint das auf den ersten Blick bei dem neuen Hebel zu sein, wo allein im unteren Teil sage und schreibe acht mehr oder weniger gleichförmige Taster platziert sind. Doch alles der Reihe nach…

Fendt 724 Vario: Motor von Deutz

Unter der Haube hat sich bei unserem Testkandidaten wenig getan. Hier rackert nach wie vor der TCD 6.1 L6 mit sechs Zylindern von Deutz, der jetzt allerdings die Abgas­stufe V erfüllt. So waren wir gespannt, wie sich die Leistungs- und Verbrauchswerte nicht nur im Vergleich zum Wettbewerb präsentieren, sondern auch, wie sie sich im Vergleich zum letzten Test vom 724 Vario (profi 1/2013) mit Abgasstufe IIIB verändert haben.
Hier gibt es zunächst wenig Sensationelles zu vermelden: 152,5 kW Zapfwellenleistung bei Nenndrehzahl sowie 165,0 kW bei Maximalleistung liegen — genau wie das maximale Drehmoment und die Leistungscharakteristik — nur einen Tick unter den Werten von vor fast neun Jahren.
Genauso liegt der Verbrauch mit 253 g/kWh bei Nenndrehzahl und 231 g/kWh bei Maximalleistung nur geringfügig über den sensationell niedrigen Werten von da­mals. Und da Fendt gleichzeitig den AdBlue-­Verbrauch in etwa halbiert hat, steht auch der aktuelle Fendt 724 Vario sehr gut da.
Das zeigen auch die praxisnäheren Powermixmessungen: 263 g/kWh (+ 11 g/kWh AdBlue) sind zwar mehr als vor neun Jahren (254 + 28 g/kW/h), liegen aber trotzdem noch mehr als 5 % unter dem Mittelwert aller bisher getesteten Traktoren.
Noch besser sieht es beim Transport aus: Fast 10 % (bei 40 km/h) bzw. noch fast 7 % (bei 50 km/h) ist der Fendt sparsamer, als das Mittel der Testgruppe.

Vario: Stufenlos mit zwei Stufen

Auch beim Getriebe des 724 Vario können wir es kurz machen: Das ML 180 hat sich bewährt und regelt nach wie vor beispielhaft. Die maximale Zugleistung hat das DLG-Testzentrum vor dem Bremswagen mit 134,2 kW gemessen — bei einem Dieselverbrauch von 267 g/kWh — das passt.
Bleibt die Kritik an dem noch immer erforderlichen Wechsel des Fahrbereichs Acker/Straße, genau wie der Wunsch nach einer (automatischen) Parksperre — zumal der Hebel der Handbremse nach wie vor (zu) weit weg sitzt.
Andererseits gibt es vier Zapfwellendrehzahlen mit einem Wechsel per Tastendruck sowie feine Zusatzfunktionen wie z. B. die Anpassung der Motordrehzahl beim Ein-/Ausschalten von außen.

Genug Hubkraft und Öl

Stichwort Zusatzfunktionen: Egal, ob wir über die Seitenstabilisatoren, den einfachen Wechsel zwischen Kat. II und III, die Möglichkeit die Unterlenker bei Untenanhängung hochzuhängen oder das doppeltwirkende Hubwerk schreiben — hier reiht sich bei dem 700er Vario ein Alleinstellungsmerkmal an das nächste.
Fortsetzen lässt sich die Liste mit einer entnehmbaren Ölmenge von 64 l aus dem vom Getriebe...

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Gebraucht

Ende 2012 als Nachfolger für die 400er vorgestellt, hat sich der 500er Vario zum Bestseller entwickelt. Auch die Gebrauchten werden zu hohen Preisen gehandelt.

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