Technisch

Systemvergleich 3-m-Drillkombinationen - Teil 2: Querverteilung, Restmengen & Co.

Im zweiten Teil unseres Systemvergleichs der 3-m-Drillkombinationen geht es um die Querverteilung des Saatgutes, die Restmengen im Saattank und um die Handhabung.

Weil die Saatguteinbettung der Drillkombinationen vergleichbar ist, haben wir diese nicht untersucht.  (Bildquelle: Tovornik)

Die Unterschiede zwischen den 3 m breiten Kreiseleggen-Drillkombinationen beim Einfüllen des Saatgutes und bei den Tankinhalten haben wir im ersten Teil unseres Systemvergleichs (profi 4/2022) erläutert. In diesem zweiten Teil steht zum einen die Handhabung beim Abdrehen sowie bei der Entleerung auf dem Programm. Zum anderen haben wir die Querverteilung der Drillmaschinen und den Dieselverbrauch im Einsatz gemessen.
Alle Messwerte sind in der Tabelle „Messwerte im Vergleich“ zusammengefasst. Zusätzlich haben wir die Querverteilung für jede Drillmaschine separat grafisch aufgearbeitet (Grafiken „Querverteilungen im Vergleich). Angaben zur Messmethodik lesen Sie im Kasten „So haben wir gemessen“.

So haben wir gemessen

Die Querverteilung ist ein eher theo­re­tischer Wert, aber je besser die Querverteilung, desto besser die Voraussetzung für gleichmäßige Pflanzenbestände. Wir haben die Querver­teilung mit Raps- und Weizen­saatgut gemessen, grafisch aufbereitet und den Variationskoeffizienten (VK) berechnet. Je kleiner der VK, desto exakter die Querverteilung (Bewertung des VK nach DLG-Schema).
Die theoretische Restmenge — der Vorrat an Saatgut, der für einen mengentreue Aussaat mindestens im Tank vorhanden sein muss — beruht auf den Angaben des Herstellers für Weizen.
Für die Restmenge nach Entleerung haben wir die mit Weizen gefüllten Tanks leerlaufen lassen, ohne Hand anzulegen. Die verbliebene Saatgutmenge wurde ­aufgefangen und gewogen.
Um den Dieselverbrauch zu überprüfen, haben wir jede Kombi an denselben Fendt 718 Vario gekoppelt und ange­hoben „arbeiten“ lassen. Unsere Angaben beziehen sich auf die Dieselverbrauchsanzeige des Schleppers bei Drehzahlen von 1 900 (Motor) bzw. 1 000 U/min (Zapfwelle). Die Gebläsedrehzahl der pneumatischen Drillen richtete sich nach den Herstellerangaben für Weizen.

Unterschiede im Detail

Das Abdrehen war früher immer lästig. Mit elektrischem Dosierantrieb — alle vier Varianten waren damit ausgestattet — und Bordcomputer ist das heute deutlich komfortabler: Abdrehmodus aktivieren, Abdrehen lassen, Abdrehmenge wiegen und im Terminal eingeben — fertig! Soweit gibt es vom Grundsatz her keine Unterschiede zwischen den vier Drillkombinationen.
Aber in Sachen Zugänglichkeit der Dosier­aggregate, Umstellen zwischen Fein- und Normalsaatgut oder Handhabung der Ab­drehbehälter hat jedes System seine Eigenarten:
  • Bei der mechanischen Kombi ist die Dosierung recht gut von hinten erreichbar, indem man sich über den Ladesteg lehnt. Zum Umstellen zwischen Fein- und Normalsaatgut muss an jedem Dosierrad relativ aufwändig ein kleiner Schieber verstellt werden, nachdem man die Säwelle mit dem mitgelieferten Schlüssel passend gedreht hat (der Schieber blockiert das Normalsärad am Gehäuse bzw. koppelt es mit dem Feinsärad). Zum Abdrehstart gibt es hinten einen Taster — prima. Die beiden Abdrehmulden mit schönem Auslauf sind vergleichsweise komfortabel von der linken und rechten Seite zu entnehmen.
  • Zur Dosierung der pneumatischen Heckkombi gelangt man über den vierstufigen Auftritt zum Saattank. Da sich das oberste Podest inzwischen hochklappen lässt, kommt man kniend oder gebückt einigermaßen gut an die beiden Dosieraggregate heran. Die einzelnen Zellenräder jedes Dosieraggregates müssen zur Umstellung zwischen verschiedenen Saatgutarten bzw. -mengen etwas fummelig per mitgeliefertem Steckschlüssel blockiert bzw. zugeschaltet werden. Schön, dass man den Abdrehvorgang per Taster von hinten ­starten kann.
  • Beim Fronttank muss man zu Boden knien, wenn man die Abdrehöffnungen öffnen oder die Zellenräder an den vier Dosieraggregaten umstellen will. Und selbst dann ist es sehr eng und die Zugänglichkeit stark eingeschränkt. Zum Unterhängen der Eimer kommt man aber noch recht gut im Stand heran. Ein Abdreheimer passt unter beide Aggregate einer Seite, und es müssen beide Seiten getrennt gewogen werden. Auch hier gibt es den guten Taster vorne am Tank zum Start des Abdrehvorgangs.
  • Das Dosieraggregat der gezogenen Kombi ist gut zugänglich. Wenn man vorne vor der Kreiselegge steht, lassen sich alle Bedienschritte zum Abdrehen recht gut erledigen. Und zum Ab-/Zuschalten von Zellenrädern am hinteren Dosieraggregat muss man lediglich einmal um die Kreisel­egge herumlaufen. Die Compact-Solitair hat noch die alte Solitronic-Software, die zwar ohne Taster zum Abdrehstart auskommen muss. Dafür kann sie im Gegensatz zur „modernen“ MegaDrill-Software den Füllstand des Saatgutbehälters berechnen und anzeigen.

Reihendosierung unschlagbar

Wie nicht anders zu erwarten, hatte die mechanische Kombi bei der Querverteilung eindeutig die Nase vorn. Sowohl bei Raps mit einem VK von 2,71 % als auch bei Weizen mit 1,46 % lautet die Bewertung „sehr gut“. Die Begründung ist einfach: Jede Saat­reihe...

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