Um die kostbare Trockenzeit so lange wie möglich zu nutzen, müssen Sie die Schwaden möglichst erst kurz vorm Laden ziehen. Vor allem wenn der Lohnunternehmer siliert, brauchen Sie einen Schwader mit hoher Leistung. Sonst sind Wartezeiten beim Silieren nicht ausgeschlossen.
Die fehlende Leistung des Schwaders führt oft auch dazu, dass beim Schwaden zu schnell gefahren wird. Und das wiederum beeinflusst die Arbeitsqualität: Unsaubere Schwade, zu viel Erde im Futter oder beides sind oft die Folge.
Saubere Schwade sind eine wichtige Voraussetzung für gutes Futter. Alle Schwader müssen imstande sein, die Anforderungen des Ladegerätes - egal ob Häcksler, Ladewagen oder Presse - zu erfüllen:
• Das Schwad muss eine regelmäßige Form haben, luftig und nicht ineinandergedreht liegen. Die gleichmäßige Form wird dabei mit beeinflusst durch die Fahrgeschwindigkeit und die Drehzahl des Kreiselheuers beim ersten Wenden des Erntegutes.
• Das Erntegut im Schwad darf nicht verunreinigt sein. Die Art des Schwadgerätes, vor allem aber auch die Einstellung des Gerätes sind hier von großer Bedeutung.
• Der Abstand von einem Schwad zum nächsten sollte mindestens 6 Meter, besser mehr betragen. Dadurch wird die Leistung beim Ernten erhöht.
• Das Schwad darf nicht breiter sein als der Abstand zwischen den Schlepperrädern, also etwa 1,2 Meter. Sonst fährt der Schlepper beim Laden an beiden Seiten über das Erntegut. Das Gras verschmutzt, bei der Aufnahme entstehen Verluste. Ein selbstfahrender Häcksler hat dieses Problem allerdings nicht.
Schwader mit großer Arbeitsbreite gibt es heute in verschiedenen Bauarten: Kreiselgeräte mit Fliehkraftzinken (Lely) oder mit gesteuerten Zinken, Schubrechschwader oder Bandschwader. Die größte Bedeutung in der Bundesrepublik Deutschland haben jedoch die Geräte mit zwei Kreiseln und gesteuerten Zinken.
Jeder Kreisel ist dabei ausgerüstet mit 9 oder 10 gesteuerten Zinkenarmen. Jeder Arm hat drei oder vier doppelte Federzinken. Die Kreisel drehen sich gegeneinander und legen das Schwad in der Mitte ab. Das Gras unter dem Schwad wird nicht aufgenommen. Das Schwad ist 1,2 bis 1,5 Meter breit.
Kreiselschwader mit zwei Kreiseln gibt es in gezogener oder angebauter Ausführung. Eine Nachlaufeinrichtung verringert bei Anbaugeräten den Einfluss von Lenkbewegungen und erleichtert die Kurvenfahrt. Lenkräder verbessern auf dem Vorgewende die Wendigkeit. Eine Tandemachse beruhigt den Lauf des Schwaders, eine Pendelachse verbessert die Bodenanpassung.
Nachteilig ist bei den meisten Zweikreiselschwadern die mittige Schwadablage. Dadurch wird das Erntegut unter dem Schwad nicht bewegt, und die Arbeitsbreite ist begrenzt: mehrere Gerätebreiten lassen sich nicht zu einem Schwad zusammenlegen.
Bei einem neuen Kreiselschwader von Stoll laufen die beiden Kreisel schräg hintereinander. Hier wird das Schwad nicht mehr mittig, sondern seitlich abgelegt. Jeder Kreisel hat 12 Zinkenarme mit jeweils drei doppelten Federzinken. Die Arbeitsbreite lässt sich mit einem Hydraulikzylinder stufenlos von 3,35 bis 6,20 Meter einstellen. Mit einer Hin- und Herfahrt wird das Gras von 13 Metern Breite auf ein Schwad gelegt.
Das Arbeitsprinzip von Schubrechschwadern mit Zinkenbalken ist sehr alt. PZ entwickelte daraus einen gezogenen Kreiselschwader, bei dem die Zinkenbalken hydraulisch angetrieben werden. Der Schwader besteht aus zwei Elementen jeweils mit vier Zinkenbalken. Die Zinkenbalken der beiden Elemente arbeiten zur Mitte hin und legen das Schwad in der Gerätemitte ab. Ebener Boden ist für diese Maschine allerdings sehr wichtig.
Der Bandschwader von Holaras besteht aus zwei Zinkenbändern, jedes bestückt mit 13 Reihen von vier doppelten Federzinken. Die Arbeitsbreite beträgt 6 oder 7,30 Meter. Die Zinkenbänder arbeiten gegeneinander und legen das Schwad in der Mitte ab. Diese Maschine kann sowohl im Frontanbau als auch im Heckanbau arbeiten oder als gezogenes Gerät geliefert werden.
Die Leistung des Schwaders wird auch durch die Größe und Form der Erntefläche beeinflusst. Auch die mögliche Fahrgeschwindigkeit, der Aufwuchs und die Oberfläche des Bodens beeinflussen die Leistungsfähigkeit. Als Richtlinie können für den Schwader pro Stunde etwa gelten:
Wann lohnt sich ein Großschwader?
Großschwader mit 6 m Arbeitsbreite und mittiger Schwadablage sind eigentlich optimal für die Ernte mit dem Ladewagen. Denn der Feldhäcksler arbeitet besser mit breiteren Schwaden, hier hat die seitliche Ablage des Schwades deutliche Vorteile.
Für den „normalen“ landwirtschaftlichen Betrieb reicht in aller Regel ein Schwader mit etwa 4 m Arbeitsbreite völlig aus. Mit einer Leistung von 2 ha pro Stunde lassen sich die meisten Anforderungen gut erfüllen. Um es an einem Extrem zu verdeutlichen:
Wer auf 20 Hektar Erntefläche (bei zwei Schnitten also 10 Hektar Grünland) einen Großschwader mit 4 ha Stundenleistung einsetzt, nutzt das Gerät ganze fünf Stunden im Jahr. Im Vergleich zum 4-m-Schwader spart er 5 Arbeitsstunden; allein die Investitionskosten liegen jedoch runde 5 000 Mark höher...