Gut zu wissen
- Boehlerit bietet Hackschare mit integrierten Hartmetalleinlagen an.
- Im Vergleichseinsatz zu Standard-Hackscharen von Schmotzer war der Breitenverlust der Boehlerit-Scharen deutlich geringer.
- Für Böden mit Steinen im Untergrund sind die Schare noch nicht zu empfehlen, ansonsten aber schon.
Trotz unzähliger Scharvarianten sind die meisten
Reihenhacken mit Gänsefußscharen bestückt. Beginnen die Schare hinten einzulaufen, wird das Arbeitsbild schnell schlechter — ganz egal ob mit einem oder mehreren Scharen pro Hackelement.
Um den Verschleiß in Schach zu halten, hat Boehlerit (Kasten „Boehlerit im Kurzporträt“) hartmetallbeschichtete Schare entwickelt. Wie gut sich die Schare unter Praxisbedingungen schlagen, haben wir über mehrere Monate im Feldeinsatz geprüft. Dabei standen folgende Fragen im Lastenheft: Sind die Standzeiten bedeutend höher als bei Standardscharen? Sind die Schnittwirkung und der Erdwurf vergleichbar?
Hartmetall-Hackschare von Boehlerit: Der Praxiseinsatz
Für unseren Vergleichseinsatz haben wir eine 6 m breite Hackmaschine von Schmotzer mit einer Reihenweite von 25 cm einseitig mit 140 mm breiten Standardscharen bestückt und auf der anderen Maschinenseite mit ebenso breiten Hartmetallscharen von Boehlerit. Zum Einsatz kam die Hackmaschine auf einem Bio-Betrieb in verschiedenen Kulturen. Beweisen mussten sich die Schare auf wechselhaften Böden von Sand bis Lehm — teilweise mit starkem Steinbesatz samt größeren Kalibern im Untergrund. Bewusst haben wir den Hackeinsatz im Frühjahr in Winterkulturen begonnen, wo die Schare am meisten beansprucht werden.
Aufgebaut hat Boehlerit die Schare so: Im Grundkörper sind an den seitlichen Schneiden beidseitig Plattensitze eingefräst und darauf Hartmetallplättchen verlötet. Zum genauen Werkstoff der Hartmetallplatten will Boehlerit...
Gut zu wissen
- Boehlerit bietet Hackschare mit integrierten Hartmetalleinlagen an.
- Im Vergleichseinsatz zu Standard-Hackscharen von Schmotzer war der Breitenverlust der Boehlerit-Scharen deutlich geringer.
- Für Böden mit Steinen im Untergrund sind die Schare noch nicht zu empfehlen, ansonsten aber schon.
Trotz unzähliger Scharvarianten sind die meisten
Reihenhacken mit Gänsefußscharen bestückt. Beginnen die Schare hinten einzulaufen, wird das Arbeitsbild schnell schlechter — ganz egal ob mit einem oder mehreren Scharen pro Hackelement.
Um den Verschleiß in Schach zu halten, hat Boehlerit (Kasten „Boehlerit im Kurzporträt“) hartmetallbeschichtete Schare entwickelt. Wie gut sich die Schare unter Praxisbedingungen schlagen, haben wir über mehrere Monate im Feldeinsatz geprüft. Dabei standen folgende Fragen im Lastenheft: Sind die Standzeiten bedeutend höher als bei Standardscharen? Sind die Schnittwirkung und der Erdwurf vergleichbar?
Hartmetall-Hackschare von Boehlerit: Der Praxiseinsatz
Für unseren Vergleichseinsatz haben wir eine 6 m breite Hackmaschine von Schmotzer mit einer Reihenweite von 25 cm einseitig mit 140 mm breiten Standardscharen bestückt und auf der anderen Maschinenseite mit ebenso breiten Hartmetallscharen von Boehlerit. Zum Einsatz kam die Hackmaschine auf einem Bio-Betrieb in verschiedenen Kulturen. Beweisen mussten sich die Schare auf wechselhaften Böden von Sand bis Lehm — teilweise mit starkem Steinbesatz samt größeren Kalibern im Untergrund. Bewusst haben wir den Hackeinsatz im Frühjahr in Winterkulturen begonnen, wo die Schare am meisten beansprucht werden.
Aufgebaut hat Boehlerit die Schare so: Im Grundkörper sind an den seitlichen Schneiden beidseitig Plattensitze eingefräst und darauf Hartmetallplättchen verlötet. Zum genauen Werkstoff der Hartmetallplatten will Boehlerit keine Auskunft geben.
Auf jeder Seite sind drei Plättchen mit einer sogenannten Biberzahnstruktur versehen. Die Zahnstruktur hat in unseren Versuchen zum Schneiden der Beikräuter keine Vor- oder Nachteile aufzeigt. Bei zunehmender Abnutzung schwindet die Strukturierung, was unproblematisch ist.
Warum der Hersteller drei Verschleißeinlagen pro Seite und nicht eine durchgehende nutzt, beantwortet Boehlerit so: „Der Stahl des Grundkörpers und der Hartmetalleinlagen haben unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten bei Temperaturänderungen. Drei einzelne Platten können Schwankungen eher abpuffern als eine durchgehende.“ Womöglich könnte man den Erdwurf, der uns im Vergleich zu den Standardscharen minimal intensiver erschien, mit nur einer Platte leicht reduzieren.
Einsatzerfahrungen
Die Festigkeit der Verschleißeinlagen sowie die Standzeiten haben uns überzeugt. Ein Beispiel: Nach 100 ha Hackfläche konnten wir bei den Standardscharen einen Breitenverlust von 10 bis 15 mm messen, bei den Boehlerit-Scharen waren es durchschnittlich keine 2 mm. Selbst zum Ende der Saison, nachdem die Standardschare dreimal getauscht wurden, war an den Boehlerit-Scharen kaum Breitenverlust zu messen.
Spitzen vs. Steine
Während das Schar problemlos in den Boden einzog, gab es durchaus Probleme mit den leicht auf Untergriff konstruierten Scharspitzen. Vor allem bei Feindkontakt mit Steinen im Untergrund knickten die Spitzen teilweise nach unten ab und verloren daraufhin ihre Festigkeit. Einige Spitzen sind in Folge dessen komplett abgebrochen, woraufhin die Grundkörper vorne begannen auszuwaschen.
Preislicher Vergleich
Für ein Standardschar mit 140 mm Breite ruft Schmotzer laut Preisliste ohne MwSt. rund acht Euro auf. Boehlerit lässt die Landwirte hingegen mit 47 Euro pro Schar knapp sechs Mal tiefer in das Portemonnaie greifen. Auch wenn wir nur drei Wechselintervalle in einer Saison ausfahren konnten, trauen wir den Hartmetallscharen bis zum Einsetzen eines drastischen Breitenverlustes noch mal dieselbe Flächenleistung zu. Auf steinfreien Böden geht die Rechnung dann wahrscheinlich auf, da man sich wertvolle Zeit zum Scharwechsel spart. Wer hingegen mit größeren Steinen zu kämpfen hat, sollte auf eine zweite Version mit verstärkter Spitze hoffen, die Boehlerit gerade erprobt.
Alles Weitere in Kürze
- Beziehen kann man die Boehlerit-Schare über den Handel oder z. B. bei Schmotzer.
- Boehlerit bietet auch Schare für Hackmaschinen anderer Hersteller an.
- Das Schar mit Hartmetalleinlagen wird am Stiel verschraubt.
- Leider müssen die Standardstiele (10 x 30 mm) für die Scharaufnahme leicht modifiziert werden.
- Zum Verschrauben hätten wir uns kürzere M5-Schrauben gewünscht, bei denen Mutter und Schraubengewinde bündig abschließen — auch um die Erdverwirbelung zu verringern.
Boehlerit im Kurzporträt
Boehlerit entwickelt und konstruiert Schneidstoffe, Halbzeuge sowie Präzisionswerkzeuge und Werkzeugsysteme zum Fräsen, Drehen, Stechen und Umformen. Auch Werkzeuge für die Kurbelwellenbearbeitung sowie für die Rohr- und Blechbearbeitung zählen zum Angebot.
Ein Schwerpunkt sind Hartmetalle für Konstruktionsteile und für den Verschleißschutz — unter anderem für die Bauindustrie und die Landwirtschaft. Für die Landwirtschaft entwickelt das Unternehmen z. B. auch verschleißfeste Grubberschare. Auch in der Beschichtungstechnologie ist der Hersteller aktiv.
Seit 1991 gehört Boehlerit zum Leitz-Firmenverbund, der heute zur Unternehmensgruppe Brucklacher mit weltweit 4 000 Mitarbeitern zählt. Hiervon arbeiten rund 800 Mitarbeiter für Boehlerit. Der Hauptsitz ist im österreichischen Kapfenberg.