Fahrbericht

Holmer Terra Dos 5 Zuckerrübenroder: Viel Neues, weniger Gewicht

Von der Köpfrodegruppe bis zum Motor: Holmer hat die nächste Terra-Dos-Generation mit vielen Neuheiten gespickt. Alle Details zum leichter gewordenen Sechs­füßer lesen Sie hier.

Die neue Generation ist unter anderem am neuen LED-Konzept und Stufenheck zu erkennen. (Bildquelle: Schulz)

Mehr Fahrerkomfort, ein größeres Augenmerk auf die Betriebskosten und volle Rode­­leistung bei hohem Unkrautbesatz: Dies sind nur drei Themen, die sich Holmer bei der Entwicklung der neuen Terra Dos 5-Serie auf die Fahnen geschrieben hat. Das bisherige „T“ vor der Baureihenbezeichnung entfällt. Zusätzlich zum neuen Terra Dos 5-40 als Dreiachser mit 45 m³ Bunkervolumen gibt es auch einen Zweiachser, den Terra Dos 5-30.
Im Großen und Ganzen baut das Konzept auf der Vorgängerserie T4-40 auf. Das Fahrzeugkonzept sowie das Fahrwerk und der hydrostatische Antrieb wurden nicht verändert. Das Hydraulikkonzept hingegen schon: Es gibt weniger Verschraubungen, eine Neuanordnung des Pumpenstrangs und etwas mehr Hydraulik­leistung.
An der Köpfrodegruppe hat Holmer unter anderem den optionalen Integralschlegler überarbeitet. Die neue Bauweise soll mehr Saugkraft bei hohem Unkrautbesatz oder trockenem Rübenblatt aufbringen.
Während die Dyna-Cut-Nachköpfer unverändert blieben, gibt es an der Zwangseinzugswelle vor den Polderscharen weitere Veränderungen. Neuerdings sind die Schare und Zuführpaddel horizontal zueinander einstellbar.
Des Weiteren wurden die Tasträder neben den Polderscharen auf 850 mm vergrößert, was einen positiven Effekt unter besonders nassen und trockenen Bedienungen bringen soll. Anstatt zuvor vier Speichen sind in den Tasträdern heute nur noch drei montiert. Alternativ zu den Polderscharen stehen Radrodeschare für alle gängigen Reihenweiten in der Preisliste.
Neu ist eine Verstellmöglichkeit des Walzentisches: Hier kann man nun die sieben langen und vier kurzen Reinigungswalzen sowohl über Spindeln in der Höhe als auch im Winkel verstellen. Aus der Kabine heraus geht das noch nicht.

Größere Siebsterne

Während das 90 cm breite Siebband unverändert blieb, sind die Siebsterne beim Terra Dos 5 rund 7,5 % größer: Der vordere Stern misst jetzt 1755 mm im Durchmesser (+ 55 mm), die hinteren beiden wurden auf 1620 mm (+ 70 mm) erweitert. Zeitgleich wurde der Zentralrahmen angepasst.
Stichwort Siebsternzinken: Neuerdings lassen sich diese einzeln und nicht mehr nur paarweise tauschen. Auf den Zinken können optionale Mitnehmer aus Stahl oder Kunststoff verschraubt werden.

Elevator-Updates

Beim Transport der vollen Elevatortaschen in den Bunker haben bisher äußere Stützrollen die seitlichen Gurte geführt. Diese Rollen wurden jetzt durch eine durchgehende Gleitschiene aus Kunststoff ersetzt. Hierdurch will man wiederholte punktuelle Belastungen vermeiden. Allerdings schienen die Bleche, an denen die Gleitplatten verschraubt sind, am gefahrenen Terra Dos 5 noch zu schwach — hier folgt sicher noch eine Änderung.
Verändert hat Holmer auch die Elevatorführung am Bunkerein- und -ausgang. Auf der Einführseite wurden die bisherigen Umlenkräder durch Standard-Stützrollen ersetzt, was Kosten sparen soll. Auf der anderen Bunkerseite wurden zudem die Antriebsräder des Elevators überarbeitet und mit Hardoxmitnehmern versehen. Auch der Elevatorriemen soll zukünftig durch eine höhere Zugfestigkeit und speziell geschmiedete Endstäbe länger halten.

Bunkervolumen unverändert

Am 45-m³-Bunker mit zwei Längs- und einem Querkratzboden gibt es kleinere Updates. Sowohl die Bodenbleche als auch die Mitnehmerleisten bestehen nun aus verschleißfestem Hardoxstahl. Für angepasste Verschleißintervalle sind die Kratzbodenketten stärker ausgeführt. Hinten links im Bunker scheint es leider noch immer — wie schon beim T4 bekannt — eine Schmutzecke mit mäßiger Restentleerung zu geben.
Zum Dieselmotor: Hier setzt Holmer weiterhin auf den OM473 mit 480 kW/652 PS und SCR-Katalysator, der seit 2021 bereits im Terra Dos T4 zum Einsatz kommt. Das Intervall für den Motorölwechsel ist auf 750 Betriebsstunden angestiegen, und Hydrauliköl samt Filter sind neuerdings erst nach Bedarf zu wechseln. Sensorwerte geben Hinweise darauf.
Apropos Hydrauliköl: Der Terra Dos 5 kann optional mit vollsynthetischem, biologisch abbaubarem Hydrauliköl von Kleenoil Panolin gefahren werden.

Neue Komfortkabine

In Kombination mit einer neuen Zentral­elektrik wurde auch der Fahrerstand verändert. Neu ist ein 12,1-Zoll-Touchterminal mit dazugehöriger Armlehne. Das Terminal lässt sich wahlweise per Touch oder „Jog-Dial“ — einem Kreuzwahlhebel mit Dreh- und Druckfunktion — bedienen.
Auch die Darstellung im Terminal ist überarbeitet und in der Hauptansicht auf das Wesentliche reduziert. Farbige Balken geben Auslastungshinweise verschiedener Funktionen, was bei uns noch nicht funktionierte. Am rechten Bildschirmrand lassen sich Reiter für Detaileinstellungen öffnen.
Weitere Komponenten an der Armlehne sind schnell erklärt: Hier gibt es zusätzlich zum Jog-Dial mit sechs Tastern nur noch 16 weitere Druckknöpfe und den bekannten Multifunktionsfahrhebel. Neu ist eine drahtlose Ladefunktion für Mobiltelefone. In der linken Armlehne ist ebenfalls ein Jog-Dial für die Bunkerfunktionen vorgesehen – das macht einen guten Eindruck.
Zusätzlich zu einer neuen Fußbodenheizung und mehr Platzangebot (+ 18 cm Kabinenlänge) gibt es nun auch einen Staubsauger unter dem Fahrersitz.
Für eine optimierte Umfeld-Ausleuchtung bei Nacht sorgen LED-Lichtbänder und individuelle Optiken am gesamten Fahrzeug. Dies soll sowohl die nahe als auch die ferne Lichtausbeute verbessern. Per Terminal lassen sich die LED-Gruppen dimmen.

Alles Weitere in Kürze

  • Vorne gibt es Pneus der Größe 800/65 R 32 oder 900/60 R 38, hinten ist die Dimension 1000/55 R 32 Serie.
  • Die bekannte Achslastregelung, die Hang­stabilisierung etc. bleiben unverändert.
  • Auch für neun- oder zwölfreihige Rode­aggregate ist der Terra Dos 5 gerüstet.
  • Im Vergleich zum Vorgänger ist der Roder in vergleichbarer Ausstattung um 600 kg leichter. Er hält 32 t als zul. GG ein.
  • Aktuell forciert Holmer einen Branchenaustausch zu synthetischen Kraftstoffen.
  • Für den Terra Dos 5-40 als Sechsreiher stehen zurzeit 641 750 Euro in der Preisliste (ohne Mehrwertsteuer).

Wir fassen zusammen

Zur nächsten Rodesaison hat Holmer zwei Rodergenerationen in der Preisliste: Den Terra Dos T4 und Terra Dos 5. Während die technischen Daten fast identisch sind, gibt es dennoch zahlreiche Unterschiede: zum Beispiel in der Bedienung, beim Lichtkonzept oder an den Reinigungsorganen.

Mehr zu dem Thema

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.