Swincosem P 300/64: Sät einen grünen Teppich

Die Grasaussaat hat in einigen Punkten andere Ansprüche als Getreide. Swincosem aus den Niederlanden glaubt zu wissen, was Gras will.

vor 2 Jahren

Speziell für die Grassaat mit nur knapp 5 cm Reihenabstand: Die Swincosem P 300/64. (Bildquelle: Bensing)

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Swincosem ist ein kleiner niederländischer Betrieb, der sich auf den Bau von Sämaschinen spezialisiert hat. Die Säkombination P 300/64 ist das Spezial-Modell für die Grasaussaat mit nur 4,68 cm Reihenabstand.

Basis der Kombination ist die Kreiselegge KE 3001 Super von Amazone, auf die sich der Saattank für etwa 300 kg Grassamen stützt. Gefördert und verteilt wird das Saatgut pneumatisch. Der Verteiler dafür sitzt im Tank, und das Gebläse wird per Riemen vom Durchtrieb der Egge angetrieben.

Die Planierschiene aus Edelstahl ist eine Entwicklung von Swincosem. Sie ist nicht rechtwinkelig, sondern unten rund geformt. Außerdem kann die Schiene federbelastet nach hinten ausweichen.

Zur Rückverfestigung setzen die Holländer auf eine Tandem-Ringpackerwalze mit einem Durchmesser von 55 cm. Beide Walzen sind über eine Kette miteinander verbunden. Die mittig zwischengelagerten Walzen können nicht frei pendeln, sondern ihre Stellung wird via Hydraulikzylinder verstellt, um ein Versinken der ersten Walze zu vermeiden. Die Walzen sind exakt um 4,68 cm zueinander versetzt, so dass ihre Ringe die Furchen für das Grassaatgut formen. Die Grassamen werden dann über jeweils 32 Ausläufe hinter der ersten und hinter der zweiten Walze in die Furche geblasen. U-Profile bedecken als Zustreicher dann das Saatgut, bevor es von der Rohrstabwalze mit 50 cm Durchmesser angedrückt wird.

Die Rohrstabwalze arbeitet breiter als die Ringpackerwalze. Damit gibt es keine Anschlussdämme — schön. Nicht schön: Die Transportbreite beträgt 3,30 m. Eine Variante mit 2,90 m Transportbreite bei 2,50 m Arbeitsbreite ist erhältlich.

Das Prinzip der Drille: Nach der Kreiselegge folgt eine federbelastete Planierschiene. Zwei Ringpackerwalzen formen die Saatrillen für die Grassaat. U-Profile schließen die Saatfurche hinter der zweiten Walze, bevor die Rohrstabwalze den Boden final rückverfestigt. (Bildquelle: Bensing)

Swincosem P 300/64: Wenig mulchfähig

Weil die Ringpackerwalzen für eine gute Funktion nicht stopfen dürfen, sind nur wenig Erntereste auf dem Acker erlaubt. Bei unserem Einsatz auf Silomaisstoppeln traten gelegentlich Stopfer auf, wenn sich zu lange Stoppeln in der Tandemwalze verkeilten.

Der Feldaufgang hat uns überzeugt. Es bedarf aber einer sehr genauen Einstellung, damit die Saattiefe hinter der ersten und zweiten Ringpackerwalze exakt gleich ist.

Weitere Details:

Ein Geländer im Heck würde den Aufstieg sicherer machen und wird nachgerüstet.
Eine ISO-Bus Steuerung ist Option.
Ein zweiter Tank samt Dosiereinrichtung für Kleebeimischungen oder Feinsämereien ist für 5 500 Euro erhältlich.
Das Geschwindigkeitssignal für die Dosierung stammt vom Schlepper. Das Startsignal für die Dosierung gibt ein Schalter am Oberlenker.

Datenkompass der P 300/64 von Swincosem (Bildquelle: Bensing)

Praktikermeinung

Optimales Arbeitsbild

Thomas Upgang hat als Lohnunternehmer die Swincosem nun eine Saison im Einsatz. „Meine Kunden verlangen einen grünen Teppich. Mit einem Reihenabstand von 12,5 cm wie beim Getreide bekomme ich das nicht hin.“ Probleme mit der blockierenden Tandemwalze möchte Upgang mit zusätzlichen Abstreifern lösen. „Und die Kabelverlegung zur Tankkamera stört die sonst gute Verarbeitung."

Thomas Upgang: „Grünt so grün, aber Details können verbessert werden.” (Bildquelle: Bensing)

Tobias Bensing

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