Praxistest

Gülleeinbringgeräte im Vergleich: Zinken, Scheiben oder noch mehr Scheiben?

Was sind Vor- und Nachteile verschiedener Scheibeneggen im Vergleich zum Grubber bei der Gülleeinarbeitung? Mit Geräten der Firma Meyer hinter einem gezogenen Güllewagen haben wir das getestet.

Gülleeinbringgeräte im Vergleich

Drei Geräte zur direkten ­Gülleeinarbeitung haben wir miteinander auf einem Acker verglichen. (Bildquelle: Velderman)

Gut zu wissen

- Meyer baut mit einem Rahmen drei Geräte zur Gülleeinarbeitung.
- Die beste Gülleeinarbeitung leistet der Güllegrubber, gefolgt von der Mixi und der Mixi F.
- Die Abmessungen für den Anbau am Fass sind bei der Mixi am besten. Die Nachläufer bauen gefährlich weit nach hinten.
Die direkte Einbringung von Gülle nimmt Fahrt auf. Steigende Düngerpreise zwingen Landwirte zur möglichst effektiven Nutzung von jedem Kilogramm Stickstoff. Die Stickstoffverluste sind bekanntlich am geringsten, wenn die Gülle direkt in und nicht auf den Boden ausgebracht wird.
(Quelle: profi)
Speziell für Fasswagen mit einem Drei-, bzw. Vierpunkt-Hubwerk haben wir drei Maschinen der Firma Meyer aus dem emslän­dischen Andervenne verglichen:
  • 6-m-Scheibenegge Mixi 6000,

  • 6-m-Scheibenegge Mixi 6000F mit Rohrstabwalze und den

  • 6-m-Güllegrubber GG 6000 mit Rohrstabwalze.

Meyer nutzt für eine modul­artige Bauweise bei allen drei Geräten den gleichen Haupt­rahmen. Ein Rechteckrohr der Dimension 250 x 150 x 8 mm nimmt die Kräfte auf und leitet sie zum Trag­rahmen, der als Drei- oder Vierpunktvariante mit Kategorie-III-Maßen konstruiert ist. Expanderbolzen in den Drehpunkten der geklappten Geräte sollen eine lange Lebensdauer garantieren. Als Fass stand uns ein Kotte PTW 20 mit schwerem XL-Hubwerk zu Verfügung (Kasten: „So haben wir getestet“).

Gülleeinbringgeräte im Vergleich: Stützlast im Auge behalten

Bevor es auf den Acker ging, koppelten wir die Geräte an das Fass und fuhren auf die Waage. Ohne Nachläufer war die kleine Mixi mit 2 t am leichtesten, gefolgt vom Grubber mit 2,5 t Eigengewicht. Mit fast 4 t kg wog die Mixi 6000F mit gefederten Scheiben und geringerem Strichabstand fast doppelt so viel wie die kleine Mixi.
Die Stützlasten bleiben bei dem schweren Pumptankwagen mit Saugarm vorne positiv: Selbst bei der schweren Mixi 6000F bleiben noch 1,1 t Stützlast auf der Kugel — das ist okay. Dass die Nutzlast bei diesen großen Tandemfässern ohnehin minimiert ist, ist klar. Bereits leer brachte unser Testgespann knapp 30 t auf die Waage.
Die schwere Mixi hat mit 16 zusätzlichen Scheiben einen Scheibenabstand von 25 cm. Zudem sorgt die Rohrstabwalze für zusätzliches Gewicht. Außerdem baut die Egge mit Nachläufer 2,40 m nach hinten. Die kleinere Mixi ohne Nachläufer ist fast 1 m kürzer — ein entscheidender Vorteil auf der Straße. Denn die meisten Tankwagen sind mit einer Lenk­achse ausgestattet und damit schwenkt das Anbauwerkzeug gefährlich weit aus.

Auf dem Acker

Wir haben die Maschinen auf einem Acker eingesetzt, auf dem vor Mais als Hauptfrucht eine Zwischenfruchtmischung ausgesät wurde. Die Zwischenfrucht war zwar massig, aber komplett abgefroren. Am Vormittag des Testtages waren die Pflanzenreste durch aufgezogenen Hochnebel noch zäh. Im Laufe des Tages wurde das Senfstroh schön brüchig.

Mixi mit Scheiben

Die Mixi ohne Nachläufer arbeitete ohne Verstopfungen. Der Boden lag grob, egal ob bei 7 oder 11 km/h. Wir haben mit der Maschine 4 und 11 cm tief gearbeitet. Die Gülleeinarbeitung hat uns sehr gut gefallen, weil die Ausläufe hinter der ersten Scheibe enden. Die zweite Scheibenreihe deckt das Gülleband komplett mit Erde zu. Dabei schneidet die Mixi nicht ganzflächig, und die Gülle findet sich als Band im Boden wieder. Nicht gefallen haben uns die Anschlussfahrten. Hier entsteht eine kleine Furche, dagegen gibt es optional eine Spatenscheibe.

Mixi mit Scheiben und Walze

Die größere Schwester Mixi 6000F enttäuschte in unserem Triple-Vergleich. Aufgrund des geringeren Durchgangs und des Gülleauslaufs direkt zwischen der ersten Scheibenreihe war bei 8 cm Arbeitstiefe Schluss. Bei tieferem Einsatz verstopfte die Maschine regelmäßig. Für mehr Durchgang bietet Meyer auch gerade Scheiben ohne Wölbung an.
Die Bearbeitungsintensität war im Vergleich zur kleinen Mixi jedoch deutlich intensiver: Mit dem geringeren Scheibenabstand von 25 cm (36 cm bei der kleinen Mixi) wurde der Boden komplett geschnitten und besser durchmischt. Der...

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