Praxistest

Kuhn VB 7190: VB = Volle Ballen

Die variable Rundballenpresse VB 7190 von Kuhn presst wirklich volle Ballen. Wir haben eine Vorserienmaschine eine Saison lang getestet und dabei ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht.

Rundballenpresse Kuhn VB 7190

Die variable Rundballenpresse VB 7190 von Kuhn hat in unserem Test sehr gute und „kantige“ Ballen gepresst. (Bildquelle: Brüse)

Gut zu wissen

- Die Kuhn VB 7190 wirft die Ballen schnell aus und auch in Hanglagen verlassen die Ballen die Kammer problemlos.
- Der Einzug bewältigt große Futtermengen.
- Die Feuchtigkeitssensoren ­arbeiten sehr präzise.
Kuhn hat die aktuellen Pressen der VB-Baureihe vor zwei Jahren als Agritechnica-Neuheit vorgestellt. Wir konnten eine VB 7190 aus der Vorserie mit variabler Kammer für 80 bis 185 cm Ballendurchmesser in der vergangenen Saison ausgiebig testen.
Alternativ gibt es die gleiche Maschine als Modell VB 7160 mit kleinerer Kammer für Ballen von 80 bis 160 cm Durchmesser. Für beide Maschinen stehen zwei Schneidwerkvarianten zur Verfügung.

Rundballenpresse Kuhn VB 7190: Einfache Anhängung

Die lange Deichsel mit Zugöse wird oben oder unten angehängt und ist für die passende Anhängehöhe mehrfach verstellbar. Eine Kugelkopf-Kalotte kostet 685 Euro Aufpreis (alle Preise ohne Mehrwertsteuer).
Die Schlauchführung ist in Ordnung. Kuhn hat sie zur Serie noch optimiert, so dass Schläuche und Kabel gut geführt werden und trotzdem volle Lenkeinschläge möglich sind.
Ein ew- und ein dw-Anschluss sowie eine ISO-Bus-Dose und die Elektrokupplung der Lichtanlage sind nötig. Ordentliche Aufkleber und Schlauchmarkierungen ermöglichen die richtige Zuordnung.
Der mechanische Stützfuß ist links der Deichsel gut platziert, daneben sitzt der Absperrhahn für die Heckklappe im direkten Zugriff. Sehr gut gefallen hat uns auch der klappbare Aufstieg zur Netzbindung. Weil Deichsel, Gelenkwelle und Stützfuß ausreichend hoch angeordnet sind, kommt es auch nicht zum Stau vor dem Einzug, das unterstützt den reibungslosen Futterfluss.

Einzug mit reichlich Kapazität

Der Antrieb erfolgt mit einer Gelenkwelle von Bondioli & Pavesi. Sie mündet in einem Verteilergetriebe mit Nockenschaltkupplung. Die Kraft wird zu den Seiten verteilt, links werden Rotor und Pickup angetrieben, rechts Presswalzen und Riemen.
Die Pickup ist pendelnd aufgehängt und wird mit zwei Spiralfedern entlastet. Je Seite übernimmt ein starres Tastrad (gelenkte Vollgummiräder für 380 Euro Aufpreis) die Höhenführung, das zur Straßenfahrt nicht abgenommen oder weggeklappt werden muss. Ein umfangreiches Lochraster erlaubt die feinstufige Anpassung der Höhe. Fünf gesteuerte Zinkenreihen sammeln das Futter auf. Selbst bei zügiger Fahrt und mürbem Stroh war die Rechleistung ausgesprochen gut. Ein stufenlos in Langlöchern einstell­barer Rollenniederhalter und Einweiserzinken sorgen für eine erste Vorverdichtung des Futters.
Der Pickup folgt der von Kuhn bekannte Integralrotor mit 480 mm Durchmesser. Seitlich aufgenommenes Futter wird von zwei auf dem Rotor verschweißten Schnecken zur Mitte gefördert, so dass ein kompakter Futterstrom ohne weitere Umlenkungen in der Mitte ankommt. Dieser fördert das Futter über den hydraulisch absenkbaren Messerboden in die Kammer.
Der Einzug bewältigt große Erntemengen. Kuhn wirbt damit, dass ein „Dichtfahren“ der Presse unmöglich sei. Praktisch haben wir es geschafft, die Presse an die Leistungsgrenze zu bringen. Aber dafür mussten wir praxisfern schnell fahren. Im Alltag ist der Einzug nicht der begrenzende Faktor. Sollte es trotzdem einmal eng werden, lässt sich der Rotor manuell reversieren.

Schneidwerk mit 14 Messern

Das Opticut 14-Schneidwerk hat 14 Messer, die in den Gruppen 0/7/7/14 schaltbar sind. Minimal sind so theoretisch 70 mm Schnittlänge möglich (Schneidwerk mit 23 Messern für 3 735 Euro Aufpreis). Die Schnittqualität war sowohl in Stroh als auch in Anwelkgras der optischen Kontrolle nach gut.
Das Einschwenken der Messer erfolgt hydraulisch. Für die Vorwahl der Messergruppen muss man jedoch absteigen und eine Welle zwischen...

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