Umfrage: Vierzylinder-Traktoren mit 150 PS im Vergleich
In unserer Umfrage zu Vierzylinder-Traktoren mit 150 PS befragten wir über 450 Besitzer in Deutschland, den Niederlanden, Norwegen, Dänemark und Finnland zu ihren Erfahrungen.
Wie haltbar sind Traktoren der heutigen Zeit, welche Marke punktet, und welche Probleme treten vermehrt auf? Wir haben 450 europäische Besitzer (Deutschland, Niederlande, Finnland, Dänemark und Norwegen) befragt. Der Fragebogen bezog sich auf den damaligen Schleppertest mit Vierzylinder-Traktoren rund um 150 PS (profi 8/2017).
Jetzt, knapp zehn Jahre später befragten wir Besitzer dieser Traktoren mit dem Baujahr um 2016 erneut, wie zufrieden sie sind und welche Probleme in der bisherigen Laufzeit aufgetreten sind. Den McCormick-
Schlepper haben wir nicht in der Auswertung berücksichtigt — es gab zu wenig Antworten. Auch Deutz-Fahr ist nicht dabei, weil die Lauinger vor zehn Jahren nicht an dem Test teilgenommen hatten.
Die meisten Rückmeldungen erhielten wir zu Fendt (23 %), John Deere und Valtra (je 20 %). 12 % Case IH-Besitzer sowie 10 % New Holland-Fahrer waren unter den Befragten, gefolgt von Massey Ferguson (7 %), Claas (6 %) und Kubota mit nur noch 2 %. Die meisten Antworten erhielten wir aus Deutschland (43 %), Norwegen (25 %) und den Niederlanden (15 %).
Zu Beginn der Umfrage haben wir die Besitzer zur Schlepperausstattung befragt. Über 70 % der Teilnehmer fahren stufenlos. Nur ein Drittel der Befragten fährt mit 40 km/h, der Rest mit 50 km/h Höchstgeschwindigkeit. Zwei Drittel der Befragten haben einen Frontlader und 80 % ein Fronthubwerk. 92 % der Modelle sind mit einer Vorderachsfederung ausgerüstet. Ein Lenksystem hatten 48 % aller Traktoren installiert. 70 % kauften den Schlepper seinerzeit neu.
Hinsichtlich der Laufleistung haben 44 % der Traktoren zum Umfragezeitpunkt zwischen 2.000 und 4.000 Betriebsstunden auf dem Zähler. Details zu jedem Modell lesen Sie auf den Folgeseiten.
Generelle Zufriedenheit
Gemäß einer Skala von 1 bis 10 beurteilten die Teilnehmer ihre Zufriedenheit bzw. die Wahrscheinlichkeit einer Empfehlung für einen Berufskollegen (sogenannter NPS = Net Promoter Score). Die Ergebnisse haben wir in der Tabelle: „Die Bewertung der Nutzer im Überblick“ zusammengefasst.
Neben diesen Noten haben wir allen Besitzern freien Raum gelassen, positive und negative Details der Schlepper zu nennen. Dabei stimmen die Antworten in vielen Punkten überein, was das Ergebnis stärkt. Weitere zentrale Fragen waren die Reparaturanfälligkeit sowie die Art der Störung. Hier konnten die Teilnehmer das Problem kategorisieren (Diagramm: „Störungen im Überblick“). 19 % aller Reparaturen betreffen den Motor (ohne Abgasnachbehandlung). Kein Totalschaden, aber Turbolader, Wasserpumpen, undichte Schläuche oder Anlasserprobleme wurden genannt.
18 % der Störungen werden dem Getriebe zugeordnet. Hier variiert das Reparaturtagebuch von defekten Magnetventilen über Ansteuerungsprobleme der Software bis hin zu Problemen mit der Allradkupplung. Nur in einem Fall wurde ein komplettes Getriebe ausgetauscht.
Auf Platz 3 der Reparaturanzahl ist die Abgasnachbehandlung mit 16 % genannt. Störungen bei NOx- oder NH3-Sensoren sowie verstopfte Leitungen durch kristallisierendes AdBlue werden hier am häufigsten genannt. Softwarefehler, eingefrorene Bildschirme und Systemabstürze belegen Platz 4. Wenig bis kaum Ausfall in der Umfrage bereitet dagegen das Hubwerk.
50.000 Euro Unterschied
Interessant ist auch die Preisentwicklung. 2016 lag der Preisunterschied zwischen Fendt und Kubota bei rund 50.000 Euro. Mit Daten von traktorpool ist der Preisunterschied auch nach 10 Jahren noch groß: Ein Fendt 516 mit rund 1.000 Stunden kostet im Schnitt noch fast 150.000 Euro, während man einen Kubota M7001 für rund 100.000 Euro erwerben kann.
Fazit
Wir bedanken uns bei allen Umfrageteilnehmern. Nicht immer fließen nur objektive Daten in die Antworten. Wir haben versucht, die Antworten mit den Messungen aus 2016 zu vergleichen — wie z. B. beim Thema Wendigkeit.
Case IH Maxxum 115 bis 145: 2016-2018
Einfache Bedienung
2016 kam die überarbeitete Maxxum-Serie auf den Markt, schon 2018 folgte das nächste große Update. Dieses Modell — erkennbar an der Motorhaube — war so nur zwei Jahre auf dem Markt. Es entwickelte sich aber dennoch zum beliebten Traktor, was sich durch zahlreiche Rückmeldungen widerspiegelt.
Am meisten gelobt wird die einfache Bedienung — insbesondere die Getriebesteuerung mit drei Fahrbereichen und separaten Handgasreglern. Auch die Einstellung der Hydraulikventile gelingt den Besitzern leicht. Die Wendigkeit wird nur von Besitzern ohne Frontlader positiv hervorgehoben. Der FPT-Motor gilt als sparsam und leistungsstark. Kabine und Fahrkomfort überzeugen ebenfalls.
Am häufigsten bemängelt wird die Klimaanlage — meist ist der Niederdrucksensor betroffen, oder ein verstopfter Umluftfilter führt zu falschen Temperaturwerten. Eine schlechte Luftzirkulation verschärft das Problem. Auch AdBlue-Störungen — vor allem durch defekte NH3-Sensoren — sorgten in der Vergangenheit für Probleme. CNH hat hier nachgebessert. Eine Kristallisation im AdBlue-System trat oft bei niedrigen Motortemperaturen und kurzen Laufzeiten auf. Laut Nutzern mindert OptiSpray als AdBlue-Zusatz solche Probleme.
25 % der Störungen haben mit der Abgasnachbehandlung zu tun. Weitere 25 % mit der Klimaanlage.
(Bildquelle: Pasveer)
(Bildquelle: Pasveer)
(Bildquelle: Pasveer)
Ein weiterer Kritikpunkt ist das teils schwierig zu dosierende Fahrpedal sowie der Fahrbereichswechsel um 10 km/h. Auch die elektronische Feststellbremse versagt gelegentlich — oft wegen abgenutzter Bremsbeläge oder zu niedrigem Ölstand. Empfehlung: regelmäßige Wartung und Ölstand prüfen. Einige der Schwachstellen wurden in späteren Baureihen verbessert.
2016 im Vergleichstest war der Claas Arion noch ohne Cebis-Touch-Terminal ausgerüstet. Das folgte 2017 mit der Vorstellung der Updates zur neuen Abgasnorm.
Schon damals überzeugend und auch von vielen Claas-Besitzern benannt: die geräumige Fünf-Pfosten-Kabine und das einfache Bedienkonzept: Eine zentrale Handauflage mit Daumensteuerung der wichtigsten Funktionen — umgeben von logisch platzierten Tasten — kommen in der Praxis gut an.
Der Fahrkomfort wird ebenfalls gelobt — speziell die gute Federung von der Vorderachse und Kabine punktet bei den befragten Besitzern. 55 % der Praktiker nutzen das Lastschaltgetriebe Hexashift, die übrigen fahren mit dem stufenlosen Claas C-Matic-Getriebe.
Beim Test 2016 beeindruckte der Arion mit hoher Zugkraft und einfacher Getriebesteuerung — Punkte, die von Nutzern bestätigt werden. Allerdings bemängeln einige Besitzer ein schwaches Drehmoment, besonders bei niedrigen Drehzahlen. Das mag an der Modellverteilung liegen, weil 64 % das kleinste der Arionmodell fahren. Seit 2017 setzt Claas auf Stufe IV-Motoren mit Doppelturbo — als Reaktion auf diese Kritik.
Die Reifenauswahl wurde im Laufe der Jahre erweitert. 44 % der gemeldeten Störungen betreffen den Motor, 19 % die Elektronik oder Software. Auffällig: Es gibt kein klares Muster, typische Serienfehler gibt es demnach nicht. Zu beachten ist aber, dass die Anzahl der Claas-Besitzer im Vergleich geringer ist und damit auch die Aussagekraft. Die häufigsten Probleme werden mit dem Motor in Verbindung gebracht — darunter vor allem Lecks im Kühlsystem (z. B. poröse Schläuche oder Ausgleichsbehälter).
Die Kabine und das Bedienkonzept bekamen durchweg gute Noten. Probleme bereitet eher die gefederte Vorderachse. Spritziger wurde der Arion mit dem Twinturbo ab 2017.
(Bildquelle: Pasveer)
Im großen Vergleichstest 2016 landete der 500 S4 auf Platz 1. Heute, fast zehn Jahre später, loben die Besitzer des Traktors vor allem drei Dinge: den kleinen Wendekreis, den sehr guten Fahrkomfort sowie das sanft, präzise arbeitende und ansteuerbare Vario-Getriebe. Auch das geringe Geräuschniveau, der niedrige Verbrauch und die gute Bedienung — besonders die einfache und logische GPS-Steuerung — werden vielfach als Pluspunkte genannt.
Zum Fendt-Schlepper erhielten wir die meisten Antworten und auch die Laufleistung der Modelle war erstaunlich hoch. Mehr als 30 % der Besitzer haben bereits mehr als 6.000 Stunden mit dem Vario gearbeitet. Eindeutig: 87 % der Fendt-Besitzer wählten mit dem 516 Vario seinerzeit das Topmodell.
Nutzer der Modelle 512, 514 und vereinzelt auch 516 bemängelten die Spritzigkeit des Motors. Laut Fendt kann dieser Eindruck mit dem Eigengewicht (6,4 t) zusammenhängen. Zudem ist der Traktor vorne etwas leicht, was oft ein Frontgewicht nötig macht — andere begrüßten das als Gewichtsersparnis.
Der Luftfilter sorgte für Ärger: Er setzt sich schnell zu und ist bei angebautem Frontlader schwer zugänglich. Die häufigsten Störungen betreffen mit 19 % die Achsen. Meist handelt es sich um typische Verschleißteile wie Kugelköpfe oder Lager. Bei einigen Frontlader-Traktoren betrieb brach eine Schraube an der Vorderachsfederung. Diese wurde laut Fendt im Modellupdate verstärkt.
Mehrfach gemeldet: Die elektronische Steuerung des Vario-Getriebes ist nicht günstig platziert, da Kondenswasser der Kabine darauf tropft (laut Fendt geändert). Und der Klimaverdampfer unter dem Sitz wird durch Korrosion undicht.
In der Kabine gibt es viel Lob. Kritisiert wird z. B. der Lenksensor für das GPS-System, der zwischen Orbitrol und Kabinenboden schlecht zugänglich ist.
(Bildquelle: Pasveer)
In dem Vergleichstest 2017 trat John Deere mit dem 6130R an — dem größten Modell im kleinsten Rahmen der 6R-Baureihe, die damals in drei Rahmenvarianten gebaut wurde. Der 6R erzielte die zweithöchste Gesamtpunktzahl im Test, vor allem dank seiner Kabine und seines Komforts.
Auch heute, fast zehn Jahre später, bestätigen Nutzer dieses Bild. Am häufigsten genannt wurden die geräumige und ruhige Kabine, die einfache Bedienung sowie die komfortable Getriebesteuerung. Auch die starke Motorleistung, der geringe Dieselverbrauch, die gute Federung und das zuverlässige GPS-System wurden positiv hervorgehoben.
Auch beim John Deere haben wir im Verhältnis viele Antworten bekommen. Der Großteil der Modelle hat eine Laufleistung zwischen 2.000 und 5.000 Stunden.
Viele John Deere-Fahrer kritisierten die geringe Hubkraft hinten. Knapp 30 % aller gemeldeten Störungen betreffen den Motor, 15 % die Kabine. Besonders häufig war die Hochdruck-Kraftstoffpumpe defekt, was laut befragter Werkstätten oft mit schlechter Dieselqualität zusammenhängt. Auch bei den Turboladern mit verstellbarer Geometrie traten Probleme auf, wenn die Last oft wechselt. In der Kabine sorgten eingefrorene Bildschirme oder undichte Klimaschläuche für Ärger. Regelmäßige Software-Updates halfen, Displayprobleme zu vermeiden.
Eine bekannte Schwachstelle ist die Ölpumpe der AutoPowr-Getriebe, da sie kein Filterelement hat. Hochwertiges Öl ist hier essenziell. Auch die AdBlue-Pumpe hatte eine Schwachstelle — Experten empfehlen, den Tank im Winter nicht ganz zu füllen, damit sich die Flüssigkeit bei Frost ausdehnen kann.
Die Kabine ist sehr wertig, das Display läuft mit regelmäßigen Updates stabil, das Heckhubwerk sollte mehr Hubkraft haben.
(Bildquelle: Pasveer)
Kubota baute den M7001 in Frankreich mit überwiegend europäischen Komponenten — etwa mit einem ZF-Getriebe. Der Anteil der Kubota-Besitzer in der Umfrage war am geringsten, das ist bei der Einordnung der Ergebnisse wichtig. Zusätzlich haben wir — wie bei den anderen Modellen auch — Werkstätten zu den aufgekommenen Problemen befragt.
Der Motor mit viel Hubraum wurde gelobt, wie auch die große Kabine mit sehr guter Rundumsicht. Der große Dieseltank reicht für lange Arbeitstage, Hubkraft und Motorleistung wurden ebenfalls positiv bewertet. Ebenfalls erwähnenswert fanden die Teilnehmer die fünf Jahre lange Garantie des Herstellers.
Alle Umfrageteilnehmer kritisierten den Geräuschpegel in der Kabine. Zudem berichteten Nutzer von undichten und schwer schließbaren Türen sowie von zu kleinem und schlecht zugänglichem Kabinenfilter. Für die Tür gab es später technische Nachrüstungen.
43 % aller gemeldeten Defekte betrafen die Abgastechnik — vor allem die AdBlue-Tank-Einheit („Header“), in der Sensoren und Erwärmer verbaut sind. Sie war unzureichend abgedichtet, wodurch AdBlue eindringen und Korrosionsschäden an Sensoren verursacht werden konnten. Kubota rüstete später auf neue Header um. Beim Schmieren der Heckhubarme ist Vorsicht geboten: Zu viel Druck kann den Positionssensor beschädigen. Die Spannrollen vorne am Motor waren bei der ersten Serie nicht gut abgedichtet und liefen fest. Dann rutschte der Riemen über die Rolle, was Einlaufspuren zur Folge hatte. Mittlerweile sind verstärkte Lager Standard.
Die Kabinentüren waren zunächst undicht, der Riemen bereitete aufgrund der Spannrollen Probleme.
(Bildquelle: Pasveer)
(Bildquelle: Pasveer)
Am häufigsten sorgte die AdBlue-Tankeinheit für Ärger.
(Bildquelle: Pasveer)
Die Massey Ferguson 6700 S-Baureihe basiert auf einem lang bewährten Konzept. Viele Besitzer haben noch ein relativ junges Modell im Betrieb. Am häufigsten lobten Nutzer den Kabinenkomfort — weniger wegen der Größe, sondern wegen der gelungenen Sitzposition. Die Motorleistung wird durchweg als kraftvoll wahrgenommen.
Auch das Getriebe — egal ob Lastschalter oder stufenloses Dyna-VT — kam bei den Fahrern gut an. Ebenfalls positiv wurden die hohe Hubkraft und das gute Leistungsgewicht genannt.
Die Verteilung der Modelle ist gleichmäßig. Hier sticht das Topmodell — der 6718 S — nicht so heraus, wie bei anderen Herstellern. Die Klimaanlage hat ausreichend Leistung, allerdings ist die Regelung der Kabinentemperatur nicht konstant.
Besitzer kritisierten die Bedienung der Hydraulik und des Hubwerks. Die Funktionen sind vielfältig, aber nicht intuitiv oder nur versteckt im Terminal bedienbar. In der Kabine wurde der niedrige Dachhimmel kritisiert, gerade bei Frontladerarbeiten.
Technisch häuften sich Störungen bei der Bremsanlage: Luft im System, Probleme mit dem Bremskraftverstärker oder wiederkehrende Fehlercodes. Auch die Abgasnachbehandlung (vor allem die AdBlue-Pumpe und die Kristallisation) sorgte für Ausfälle, wenn der Traktor zu selten betriebswarm wurde.
Sensorprobleme betrafen unter anderem den Lenkwinkelsensor und die Füllstandsanzeige im Dieseltank — bei einem Nutzer wurde diese fünf Mal ersetzt (jedoch viermal auf Garantie). Auch das Hauptschaltschloss stand in der Kritik — es arbeitete nicht immer zuverlässig.
Sitzposition und Armlehne gefallen, der Dachhimmel ist zu tief. Das Hubwerk wird gelobt, nicht aber die Bedienung. Der Motor von AgcoPower erhält durchweg gute Bewertungen.
(Bildquelle: Pasveer)
Als die T6-Serie seinerzeit im Vergleichstest antrat, war sie brandneu. Technisch teilt sie sich viele Komponenten mit dem Maxxum von Case IH. Unterschiede gibt es vor allem bei Kabine und Bedienung. Nutzer beider Marken waren sich einig: Die Bedienung der stufenlosen CVT-Getriebe ist vorbildlich. Auch die Handhabung der Hydraulikventile und -einstellungen gilt als unkompliziert.
New Holland-Fahrer lobten die Kabine für ihren Komfort und die gute Rundumsicht. Pluspunkte gab es auch für die Wendigkeit, den Dieselverbrauch und das Fahrverhalten.
Häufig kritisiert wurde beim CVT der Fahrbereichswechsel im Hauptarbeitsbereich, sowie die relativ harten Schaltvorgänge beim Schalter. Welches Schaltgetriebe hier gemeint war (4x4) oder (3x8), ist leider nicht eindeutig.
Auch die Federung — an der Vorderachse wie an der Kabine — wurde als verbesserungswürdig eingestuft. Weitere Kritik: Ein zu schmaler Aufstieg, der begrenzte Hubweg im Heck sowie die mangelnde Lackqualität. Laut Hersteller wurde Letzteres bei den neueren Modellen verbessert.
23 % aller gemeldeten Defekte betrafen die Abgastechnik, gefolgt von Getriebestörungen mit 21 %. Vor allem Sensoren für NH3, NOx oder AdBlue-Zirkulation verursachten anfangs Fehlermeldungen — oft mit einem Notlauf. Diese Probleme sollen heute dank besserer Sensorqualität seltener sein.
Einzelne Nutzer mussten den Multifunktionsfahrhebel oder die Einheit der Wendeschaltung unter dem Lenkrad austauschen. Wie bei Case IH wurde gelegentlich berichtet, dass sich die elektrische Parkbremse nicht mehr löst.
Die Kabine ist funktional, der Motor sparsam und stark. Die Steuergeräte sind bei neueren Modellen bereits besser angeordnet.
(Bildquelle: Pasveer)
Die N4-Serie von Valtra war kaum ein Jahr alt, als sie damals mit neuer Kabine im Vergleichstest teilnahm. Viele der Valtra-Besitzer in der Umfrage stammen aus Finnland, Norwegen und Dänemark. Davon fahren zwei Drittel das Topmodell N175. Insgesamt ist die Teilnehmerzahl mit 20 % der 450 Stimmen gut.
Nutzer lobten besonders die hohe Wendigkeit des N4. Auch Fahr- und Kabinenkomfort wurden positiv erwähnt. Hinzu kommen eine starke Hydraulik und Hubwerk, die gute Sicht auf den Frontlader sowie die einfache Handhabung und das zuverlässige GPS-System. Typisch Valtra: Die Rückfahreinrichtung TwinTrac wird von einigen Besitzern genutzt.
Größter Kritikpunkt sind die manuell zu schaltenden Fahrbereiche bei dem stufenlosen Getriebe. Zudem wird das Niveau der Lautstärke in der Kabine als hoch beschrieben. Und manche Umfrageteilnehmer vermissen einen Knopf für den Fahrtrichtungswechsel am Frontladerjoystick.
Ungefähr ein Viertel aller gemeldeten Defekte betrifft die Motoren, ein weiteres Viertel fällt auf die Getriebe. Die bekannteste Schwachstelle ist die Wasserpumpe — bei vielen Nutzern kam es hier zu Defekten. Oft haben allerdings Kulanzregelungen von Valtra geholfen. Das Problem: Die Pumpe blieb trotz größerem Kühlerpaket unverändert, obwohl der neue Motor mehr Kühlung benötigte. Auch Schäden am Abgaskrümmer wurden genannt.
Drei Sensoren erkennen die eingelegte Schaltgruppe im Getriebe — sind diese nicht exakt justiert, verweigert die Elektronik und damit die Zapfwelle ihren Dienst. Tauschen Sie immer alle drei Sensoren gleichzeitig. Selten genannt, aber gravierend: eine sich lösende Mutter im Hinterachsdifferenzial.
In der zu lauten Kabine gefällt die kompakte Armlehne. Beim Motor wurde die Wasserpumpe als Störfaktor genannt. Das Heck punktete mit der Hydraulikleistung.
(Bildquelle: Pasveer)
Eemeli Linna, Tapio Vesterinen (Koneviesti, Finnland), Per Magne Tøsse (Bedre Gardsdrift, Norwegen), John Christensen (Traktor Tech, Dänemark), Bas van Hattum, Bob Karsten (Trekker, Niederlande)