Mäht und füttert autonom
Mit dem Exos präsentiert Lely nach eigenen Angaben das erste, jetzt serienmäßig verfügbare, autonome System, das mehrmals täglich frisches Gras ernten, transportieren und verfüttern kann. Vorgestellt wurde eine erste Variante bereits 2020.
vor einem Tag
Der Exos arbeitet nach Angaben von Lely vollautonom, GPS-Systeme sowie eine Kamera – und Ultraschallüberwachung des Umfelds und eine Sensorüberwachung des Antriebssystems erlauben einen selbstständigen Einsatz, ohne weitere Anpassungen am Betrieb und seiner Infrastruktur vornehmen zu müssen. Ein rundumlaufender Anfahrschutz sorgt außerdem für Sicherheit. Dank der Sensoren und einer intelligenten Steuerung navigiert der Exos dynamisch und braucht keine festen Wege. Eine großvolumige 520er-Bereifung und das geringe Gewicht von 3,4 t sollen auch auf empfindlichen Grünlandstandorten die größtmögliche Boden- und Narbenschonung sicherstellen. Beide Achsen sind lenkbar, auch das soll der Narbenschonung dienen.
Neben dem Fahrantrieb und den Sicherheitssystemen ist der zwei Meter breite Doppelmesser-Mähbalken ein Kernstück des Exos. Die Klingen sollen das Gras schonend schneiden. Eine hinter dem Balken angeordnete Stahlrolle führt die Messer in der Höhe und über die Bodenkonturen. Die Schnitthöhe kann stufenlos hydraulisch eingestellt werden. Kunststoffelemente nehmen das Futter direkt nach dem Schnitt an und fördern es per Elevator in den Bunker des Exos, der maximal 1.400 kg frisches Gras fasst. Damit das Gras dabei nicht gequetscht wird, zieht ein Bandboden das Futter nach und nach zum Heck. Für eine volle Ladung gibt Lely eine durchschnittliche Einsatzzeit von 90 bis 120 Minuten an. Pro 1.000 kg Gras rechnet der Hersteller mit einem Energiebedarf von 4 bis 5 kWh. Die Batterie hat eine Kapazität von 50 Ah. Geladen wird nach jeder Erntefahrt.
Zur Ertragsoptimierung kann das Grünland direkt nach dem Schnitt mit Flüssigdünger gedüngt werden. Dazu hat Lely Applikationsschläuche direkt hinter der Höhenführungswalze auf einer Breite von 1,80 m angeordnet. Der zugehörige Tank fasst 200 l Flüssigdünger, bis zu 50 l/ha lassen sich ausbringen.
Die Ausbringung auf dem Futtertisch erfolgt mit zwei Dosierwalzen auf ein Förderband, dass wahlweise nach links oder rechts ausdosiert.
Der Landwirt kann die Ernteflächen und die Fahrspuren am PC planen und dann an den Exos übertragen. Außerdem kommuniziert der Exos mit weiteren Lely-Systemen wie dem Vector oder dem Juno, um Kollisionen im Stall zu vermeiden.