Maschinengemeinschaft für Bodenbearbeitung und Aussaat: Grubbern im Quartett
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Gut zu wissen
- Für die schwere Zugarbeit nutzen sie einen 345 PS starken Raupenschlepper.
- Die Einsatz-Absprachen laufen über eine WhatsApp-Gruppe.
So läuft die Einsatzplanung der Maschinengemeinschaft der vier Landwirte Carsten Kaup, Fabian Karthaus, Josef Kneer und Markus Hesse aus den westfälischen Orten Büren und Geseke in der Nähe von Paderborn. In dieser Konstellation ist die gemeinsame Maschinennutzung zwar erst wenige Jahre alt, alle Partner können aber auf lange Erfahrung mit Maschinengemeinschaften zurückblicken. „Wir kennen uns schon lange, sonst wäre eine solch einfache Absprache über WhatsApp wahrscheinlich gar nicht möglich“, ist sich Nebenerwerbslandwirt Markus Hesse sicher. „Und so sind wir super flexibel.“
Bei einer blieb es nicht
Markus Hesse und Carsten Kaup erledigten bereits seit einigen Jahren ebenfalls gemeinsam den Pflanzenschutz und die Aussaat. Beim Kauf eines neuen Axis 50.1 Düngerstreuers von Rauch, der gemeinsam mit einem fünften Mitglied angeschafft wurde, fanden die vier Betriebsleiter erstmals zusammen. So reifte die Idee, neben den anderen Maschinengemeinschaften auch bei der Technik für Bodenbearbeitung und Aussaat gemeinsam zu investieren. Knapp 500 Hektar Fläche kommen dafür zusammen, wobei sich die einzelnen Betriebe bei der Flächenausstattung unterscheiden. Die Schläge reichen von 1,5 bis 25 ha und liegen in einem Umkreis von gut 6 km verteilt.
Um die Idee auszuprobieren, mietete das Quartett im ersten Jahr einen 4,60-m-Grubber und eine gebrauchte 5 m breite Kurzscheibenegge vom örtlichen John Deere-Händler.
Raupe zur Bodenbearbeitung
Vor drei Jahren investierten die vier Landwirte daher schließlich in die gebrauchte John Deere-Raupe. Die John Deere 8345RT ist Baujahr 2012 und hatte beim Kauf bereits 5 000 Betriebsstunden geleistet. Seitdem sind gut 1 200 Einsatzstunden dazu gekommen. „Im Verhältnis zu einem Standardschlepper der oberen Leistungsklasse sind gebrauchte Raupen einfacher gebaut und günstig“, nennt Fabian Karthaus den Hintergrund. „Und die Maschine sollte bei uns sowieso nur in der Bodenbearbeitung eingesetzt werden.“ Als Vorteile nennt Karthaus zudem die Spurtreue und die rund 4 m² große Aufstandsfläche der Maschine. Alle vier Betriebe halten aktuell noch ihre alten Traktoren vor: „Teilweise ist die Stundenzahl aber auf 250 h/Jahr gesunken, da die Schlepper nur noch vor dem Düngerstreuer und beim Transport laufen“, erklärt Josef Kneer, der gemeinsam mit Fabian Karthaus einen Agrio Selbstfahrer für den Pflanzenschutz einsetzt.
Absprache per WhatsApp
„Der Diesel wird durch die jeweiligen Stunden geteilt, wir unterscheiden dabei nicht mehr nach der durchgeführten Arbeit.“ Der Diesellieferant Raiffeisen Westfalen Mitte (RWM) verschickt anschließend eine entsprechend aufgeteilte Rechnung für jeden Einzelbetrieb.
Getankt wird über eine Tankkarte an der 24-Stunden-Tankstelle von RWM im nur 2 km entfernten Industriegebiet. Der Dieselpreis wird dabei immer für ein Jahr per Kontrakt im Vorfeld festgelegt.
Bruchteilsgemeinschaft
„Wir haben zwei pauschalierende und zwei optierende Betriebe in der Gemeinschaft“, merkt Carsten Kaup an. „Das ist durchaus immer wieder eine Herausforderung, wenn es um Rechnungen geht, die nach Bruchteilsanteil gestellt werden.“ Die vier sind sich aber einig: „Mit unserem John Deere-Händler hier vor Ort funktioniert das ganz hervorragend, auch bei Einzelposten wie Ersatzteilen.“ Für jede Maschine ist dafür eine eigene Kundennummer mit den entsprechenden Anteilen hinterlegt.
Für die vier Betriebsleiter steht fest: Sie sparen durch die Maschinengemeinschaft Zeit, verbrauchen weniger Diesel und haben die Verschleißkosten gesenkt. Fabian Karthaus: „Zu Beginn hatten wir Angst, dass wir durch die Gemeinschaftsmaschinen an Flexibilität verlieren. Das Gegenteil ist der Fall. Mit 6 m Arbeitsbreite schaffen wir fast das Dreifache, da die Vorgewende viel schneller erledigt sind.“
Und auch auf die Technik wirkt sich die Maschinengemeinschaft natürlich aus. „Ein Lenksystem für über 10 000 € hätte sich so schnell keiner von uns auf den Traktor gebaut“, ist sich Fabian Karthaus sicher.
Neben der Technik für die Grundbodenbearbeitung lag es da auch nahe, in gemeinsame Drilltechnik zu investieren. Seit 2019 erledigt daher eine 6 m breite Köckerling Ultima die Aussaat bei den vier Landwirten.
Beim Kauf der Maschinen wurde die auf den Betrieben vorhandene 3-m-Technik mit eingehandelt und den Bruchteilen entsprechend verrechnet.
Maschinenpatenschaften
Weiter im Team
Ein Thema für die Zukunft könnte der gemeinschaftliche Einsatz einer Hacke sein. Fabian Karthaus hat bereits in eine Kameragesteuerte Maschine mit Verschieberahmen investiert. Und auch der gemeinsame Einkauf von Verbrauchsgütern könnte zukünftig eine Rolle spielen. Die vier Landwirte sind sich bereits jetzt sicher: Schlagkräftiger und flexibler als in der Gemeinschaft können sie nicht Ackern.