Management

Getreidelagerung mit dem System Bintec: Silo, Schnecke, schon fertig

Einfache Technik und niedrige Lagerkosten — damit wirbt das Unternehmen Bintec für seine Getreidelagertechnik. Wir werfen einen Blick in die Praxis.

Wir haben uns auf zwei Betrieben nach den Vor- und Nachteilen des Getreidelagersystems von Bintec umgehört.  (Bildquelle: Colsman)

Bintec hat seinen Sitz am Sitzenhof in Schwandorf, wo Marco Horsch den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Horsch bewirtschaftet. Zudem gründete er dort ein Unternehmen zum Vertrieb der Getreidelagertechnik von Bintec. Konkret geht es dabei um Rundsilozellen mit Lagerbelüftungstrocknung und einfacher Fördertechnik nach dem nord­amerikanischen Prinzip.
Wir haben uns mit zwei Praktikern mit Anlagen in Schleswig-Holstein bzw. Niedersachsen und auf Rügen ausgetauscht. Ein Kern­element der Bintec-Silolösungen ist die Möglichkeit der Lagerbelüftungstrocknung. Dabei wird der Siloboden als Belüftungsboden ausgeführt. So kann das Getreide laut Bintec mit bis zu 19 % Feuchte eingelagert und anschließend getrocknet werden.

Der Clou unterm Dach

Damit das Material im Silo getrocknet werden kann, darf für einen gleichmäßigen Luftwiderstand keine Entmischung und kein Schüttkegel auftreten. Der speziell ent­wickelte Verteiler sorgt für eine gleich­mäßige Verteilung von Korn und Kaff im Silo und arbeitet ohne Motor oder Keil­riemenantrieb allein durch die Schwerkraft des eingefüllten Getreides.
Über einstellbare Weichen auf den einzelnen Rutschen kann der Verteiler an die verschiedenen Getreidearten angepasst werden. Der Verteiler für Silos mit bis zu 20 m Durchmesser wird im Dach aufgehängt. Die Belüftungstrocknung erfolgt durch Gebläse mit bis zu 37 kW Antriebsleistung. Über einen vorgeschalteten Brenner kann die eingeblasene Luft minimal erwärmt werden.

Einfacher Bau und simple Fördertechnik

Um den Bau der Fundamente für die Siloanlagen durch den jeweiligen Bauherren oder -unternehmer vor Ort zu optimieren, bietet Bintec mit dem binbase-System eine Schalung an, die für den Bau ausgeliehen wird. Durch eine zentrale Fixierung der Abzieh­rolle entstehen Kreisfundamente mit einem zur Mitte hin ansteigenden Dachprofil, um das Eindringen von Wasser in das Silo zu verhindern. Befüllt werden die Silos in den meisten Fällen über eine mobile, per Gelenkwelle angetriebene Förderschnecke. Alternativ sind auch Rohrförderbänder erhältlich, die mit einem elektrischen Antrieb ausgerüstet werden können.
Denken muss man dabei an den Platzbedarf zum Rangieren der Schnecke sowie an den Schlepper zum Antrieb in der Erntezeit. Auch die Fegeschnecke zum Entleeren der Silos kann per Hydraulik vom Schlepper aus angetrieben werden. Die Kosten pro Tonne Lagerkapazität sinken, je größer das Silo und die Anlage werden. Laut Bintec sind Siloeinheiten ab 300 t Lagerkapazität wirtschaftlich darstellbar. Für vielgliedrige Fruchtfolgen und kleinere Wachstumsschritte hat Bintec auch Trichtersilos im Programm.

Betrieb Schmedes, Bresahn

Zwei Standorte, zwei Nutzungsmöglichkeiten

Heike und Jan Schmedes haben sich 2016 für die Investition in Technik von Bintec entschieden. Die Familie bewirtschaftet mit einem Team von drei Mitarbeitern das Gut Bresahn direkt am Schalsee, in einem öst­lichen Zipfel Schleswig-Holsteins gelegen. Rund 600 ha werden rund um den Betrieb mit Weizen, Raps, Gerste, Roggen, Dinkel, Kichererbsen und Zuckerrüben bestellt.
Zusätzlich bewirtschaftet Jan Schmedes rund 150 ha des elterlichen Betriebes — knapp 230 km südlich vom Hauptstandort liegend. Dort, in der Nähe von Hannover, wurde 2016 ein Bintec-Silo mit rund 1 000 t Lagerkapazität errichtet. „Wir bauen dort Mais, Zucker­rüben und eine Druschfrucht an“, erklärt Jan Schmedes. „Zur Ernte fahren wir mit dem Mähdrescher runter und sind in vier Tagen damit fertig.“ Die komplette Getreideernte...

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