Management

Zukunft des Pflanzenschutzes: Jetzt mit Veränderungen starten

Die Halbierung der Pflanzenschutzmittelmenge bei gleichzeitig abnehmender Wirkstoffverfügbarkeit sorgt für große Herausforderungen. Detlev Dölger von der Agrarberatung Hanse-Agro wirft einen Blick auf die Zukunft des Pflanzenbaus.

Wie geht es mit dem Pflanzenschutz weiter? Fest steht, dass der Mittel­aufwand bis 2030 um 50 % sinken soll. (Bildquelle: Amazone, Bayer, Ehnts)

Lassen wir zunächst zum besseren Verständnis die letzten 60 Jahre des Pflanzenbaus Revue passieren. So gab es schon vor Beginn der Zulassungspflicht im Jahr 1968 einige Pflanzenschutzmittel. Angefangen bei Herbiziden wie 2,4-D oder MCPA über Beizen mit Quecksilber oder Thiocarbamaten bis hin zu Fungiziden wie Captan oder Insektiziden wie Arsen.
Tatsächlich wurden Fungizide und Insektizide seinerzeit aber lediglich auf 2 bzw. 5 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche eingesetzt. Selbst Herbizide kamen Mitte der 60er Jahre in Deutschland nur auf etwa 20 % der Anbaufläche zu Einsatz.

Pflanzenbau vor 50 Jahren

Gleichzeitig war die Düngung damals mit der Verwendung von organischen Düngern wie Mist und Gülle sowie Mineraldüngern wie Kalimagnesia oder Hütten- und Konverterkalken aufgrund der zahlreichen Nebenbestandteile und Mikronährstoffe sehr ausgewogen. Ergänzt durch die weiten Fruchtfolgen mit Sommer- und Winterkulturen sowie der Bodenbearbeitung mit Pflug und Schälpflug wurden Wurzel­unkräuter wirksam bekämpft und die Bodenhygiene verbessert.
Die Einführung des Wachstumsreglers CCC erlaubte dann erstmals eine erhöhte N-Düngung, die zwangsläufig zu mehr Krankheiten führte. Parallel kam es in den 70er und 80er Jahren zu einer explosionsartigen...

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