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Erfinder Hans von der Heide: Oft der Erste

Hans von der Heide war und ist seiner Zeit voraus. Lesen Sie, welche Erfindungen er gemacht hat und was ihn antreibt, auch im Ruhestand weiter zu tüfteln.

Bodenbearbeitung

Zwei Parallelpflüge mit Kreiseleggen an einem Wendetraktor. Das ganze Potenzial der Erfindung wäre mit einem autonomen Traktor noch besser nutzbar. (Bildquelle: Archiv von der Heide)

Gut zu wissen

- Hans von der Heide hat weltweit rund 100 Patente, zu finden unter hansvonderheide.com.
- Ohne einen Pfennig haben seine Frau und er sich 1962 in die Selbstständigkeit gewagt.
- Er hat ohne Abitur und Studium bahnbrechende Erfindungen gemacht.
- Sein Parallelpflug ist der Schlüssel für das autonome Pflügen.
Ich mochte es nicht mit anschauen, wie der Landwirt mit einem Messerspaten seine Grassilage abschnitt und diese dann von Hand in eine Karre lud, um sie den Tieren vorzugeben“, erinnert sich Hans von der Heide an einen Tag im Jahr 1968. Diese mühsame Arbeit müsste doch irgendwie zu mechanisieren sein. Damals war er 30 Jahre alt und betrieb eine Landmaschinenschmiede in Laggenbeck (Westfalen), die er seit 1962 gepachtet hatte.
In der Folge blieb er jeden Abend nach dem Tagesgeschäft im Betrieb und tüftelte an einem Siloentnahmegerät. Drei Monate später war der weltweit erste Siloblockschneider fertig. Danach fertigte er Zeichnungen und Schriften an, um ein Patent zu beantragen. Anschließend begann von der Heide mit der Produktion der Geräte. Der „Siloboy“ wurde 1974 DLG-anerkannt, und 1977 erhielt er das Patent.

Ohne Studium erfolgreich

Doch noch einmal zurück zu den Wurzeln von Hans von der Heide. Geboren wurde er 1938 in Steinwehrsruh, 80 km nordöstlich von Berlin, im heutigen Polen. Seine Eltern betrieben dort eine Landwirtschaft. Im Sommer 1945 wurde die Familie, zu der vier weitere Geschwister gehörten, vertrieben. Wieder sesshaft wurde sie in Bergfeine, unweit des Dümmer-Sees in Niedersachsen. Dort besuchte Hans von der Heide die Volksschule. „Es dauerte lange, bis wir uns erholten. Wenn ich die Krankenhaus-Aufenthalte abziehe, bin ich höchstens sieben Jahre zur Schule gegangen“, ist Hans von der Heide stolz darauf, dennoch etwas aus sich gemacht zu haben.
Er machte in Damme (Niedersachsen) eine Lehre als Landmaschinenmechaniker. Sein Lehrmeister erkannte die Begabung und schickte ihn schon im ersten Lehrjahr auf einen Schlepper-Lehrgang bei Güldner in Aschaffenburg. Nach der Gesellenprüfung 1956 blieb er zweieinhalb Jahre in seinem Lehrbetrieb. Danach gehörte er zu den ersten Jahrgängen, die für zwölf Monate zur Bundeswehr mussten.
Im Anschluss absolvierte er einen zwei­monatigen Mähdrescherlehrgang bei Claas in Harsewinkel, um anschließend bei Grimme in Damme in der Landmaschinenreparatur zu arbeiten. Im Selbststudium brachte Hans von der Heide sich nach Feierabend das Meisterwissen bei, und 1961 bestand er die Prüfung. Danach wechselte er in Damme als Meister von Grimme zu einem anderen Betrieb. Wiederum ein Jahr später machten er und seine Frau Rosi sich im 50 km entfernten Laggenbeck selbstständig.

Ehefrau hält den Rücken frei

Rosi von der...

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