Test Veredlungstechnik

Systemvergleich Siloverteiler Mammut Koloss und Mammut Donar: Getrommelt oder gerührt?

Der Hersteller Mammut bietet wahlweise Siloverteiler mit Kreisel oder Trommel an. profi hat beide Varianten einem Praxistest unterzogen — mit interessanten Ergebnissen.

Wer verteilt besser? — profi hat den Trommel- und den Kreiselverteiler von Mammut über eine Saison bei der Grasernte eingesetzt. (Bildquelle: M. Knötig)

Gut zu wissen

- Wir testeten die zwei größten Verteiler von Mammut.
- Vor dem Silo abgekipptes Grüngut verlangt den Koloss.
- Der Kreiselverteiler favorisiert gleichmäßig übers Silo abgeladene Silage.
Es ist eine kleine Kuriosität: Die Hersteller von Siloverteilern haben sich meist auf ein System festgelegt — entweder auf Verteiler mit einer Trommel, oder auf Geräte mit Kreiseln. Mammut aus Österreich ist hier eine Ausnahme, bietet doch nur dieser Hersteller seinen Kunden beide Systeme an.

Die Modelle: SF Koloss und Donar

Silo Fox (SF) heißt bei Mammut die Familie der Trommel-Siloverteiler. Abhängig vom Durchmesser der rotierenden Trommel gibt es vier Modelle, angefangen vom kleinen SF Classic bis zum größten, dem SF Koloss. Das Grundprinzip mit schneckenförmig aufgeschweißten Schaufeln ist bei allen gleich. Jeden Trommeldurchmesser gibt es in verschiedenen Breiten.
Die drei Kreisel-Siloverteiler haben eigene Namen: Hurricane, Ceres und Donar. Grundprinzip dieser Geräte sind zwei gegenläufige, vertikal arbeitende Rotoren. Seitliche Gummilaken, auch Schwadtücher oder Schwadbegrenzer genannt, sind Serie.
Für unseren Praxistest entschieden wir uns für den Koloss und den Donar, und somit für das jeweils größte Modell. Da die kleineren Typen vom System her ähnlich arbeiten, lassen sich die Ergebnisse auch übertragen. Beide Varianten fragen zudem Landwirte und Lohnunternehmer gleichermaßen nach.

Für Front und Heck

Um herauszufinden, welcher Verteiler wo hinpasst, haben wir beide Maschinen bei einem Lohnunternehmen sowohl in der Häckselkette als auch in der Ladewagen­kolonne eingesetzt.
Lohnunternehmer-Fahrer haben ihre Vorlieben und setzen den Siloverteiler im Front- oder Heckhubwerk ein. Daher orderten wir beide Verteiler für den universellen Einsatz mit einem Wendegetriebe (Option beim Kreiselverteiler). Und um den Vorlieben zuvorzukommen, mussten die Stammfahrer der Walzschlepper die Testgeräte regel­mäßig tauschen und ebenso regelmäßig sowohl vorne als auch hinten an ihren Traktoren einsetzen.
Der Vorteil beim Frontanbau ist die gute Sicht auf den Verteiler, allerdings setzen hochgewirbelte Blätter und Staub auch mal schnell den Kühler zu.

Pro und Contra

Beide Verteiler machen im Fronthubwerk einen guten Job. Beim Trommelverteiler Koloss spielt sich die Arbeit überwiegend vor dem Verteiler ab. Der Querverteiler Donar räumt mehr Material zur Seite, dies lenkt den Blick des Fahrers an den Silorand. Dabei kann durch Vorderreifen und Kotflügel die Sicht beeinträchtigt sein.
Kritik gibt es für den Straßentransport: Beim Claas Axion 870 ragten die Frontgeräte um fast 5,50 m nach vorne heraus (gemessen ab Lenkradmitte). Vor allem an Kreuzungen ist der Überstand ein Problem.
Auch in Fahrsilos mit Wänden muss man beim Frontanbau mehr aufpassen, da sich der nach vorne überstehende Verteiler beim Lenken stärker hin- und herbewegt.
Sehr gut gefallen hat uns der große Schwenkbereich beider Verteiler. Zwei groß dimensionierte Zylinder mit Sperrblock am Anbaurahmen ermöglichen einen Schwenkwinkel von 20°. Die nah am Dreipunktanbau platzierten Drehpunkte erlauben durch ein deutliches Einschwenken ein Verteilen des Futters bis in die letzte Ecke sowie ein Festwalzen an festen Silowänden. Die Option, schwenken zu können, erscheint dabei mit Trommelverteiler noch wichtiger zu sein als mit Kreiselverteiler.
Die Formgebung des Silos kann man beim Kreiselverteiler Donar entscheidend mit den seitlichen Schwadtüchern beeinflussen. Die Tücher sind einzeln klapp- und jeweils um bis zu 60 cm teleskopierbar. Damit erreicht der Donar eine effektive Arbeitsbreite von...

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