Gut zu wissen
- Das Team existiert mit einer Unterbrechung seit 38 Jahren.
- Die Wolpertinger haben dem Tractorpulling der ersten Jahre ihren Stempel aufgedrückt.
- Seit dem Neustart stehen weniger die Platzierungen als Spaß und Adrenalin im Vordergrund.
- Mit 3 700 Serien-PS aus 72 l Hubraum, verteilt auf 28 Zylinder, greift das Team Wolpertinger mit Major One jetzt neu an.
Was die Nordlichter können, das können wir auch!“ Mit dieser Erkenntnis kehrte eine Gruppe junger Bayern 1982 vom ersten Treckertreck in Elsdorf (Rheinland) zurück. Im Oktober 1982 fuhren die Brüder Josef und Ottmar Ries aus Hebertsfelden (Niederbayern) mit ihrem speziell ballastierten John Deere 2140 (82 PS) auf dem Tieflader nach Hamm in Westfalen. Dort belegten sie beim legendären Treckertreck von top agrar auf Anhieb den zweiten Platz in der 5-Tonnen-Klasse.
„Wir hatten Blut geleckt und ahnten damals nicht, wie sehr der stärkste Sport auf Rädern unser Leben in den kommenden Jahren bestimmen sollte“, erinnert sich Josef Ries, der zusammen mit Freunden das Team Wolpertinger gründete.
Die Anfänge
Der erste „Urwolpertinger“ war 1983 ein Eigenbau mit zwei Ford V8-Motoren. Wegen einer zu langen Übersetzung und zu wenig Leistung nahm das Team 1984 einen Neubau mit einem Deutz-V-10-Diesel in Angriff. Durch eine massive Aufladung brachten sie den Motor auf 1 450 PS. Mit diesem Traktor gelang es dem südlichsten Pullingteam in Deutschland, gleich im ersten Jahr Vizemeister in der 3,4-t-Klasse und Vierter im Eurocup...
Gut zu wissen
- Das Team existiert mit einer Unterbrechung seit 38 Jahren.
- Die Wolpertinger haben dem Tractorpulling der ersten Jahre ihren Stempel aufgedrückt.
- Seit dem Neustart stehen weniger die Platzierungen als Spaß und Adrenalin im Vordergrund.
- Mit 3 700 Serien-PS aus 72 l Hubraum, verteilt auf 28 Zylinder, greift das Team Wolpertinger mit Major One jetzt neu an.
Was die Nordlichter können, das können wir auch!“ Mit dieser Erkenntnis kehrte eine Gruppe junger Bayern 1982 vom ersten Treckertreck in Elsdorf (Rheinland) zurück. Im Oktober 1982 fuhren die Brüder Josef und Ottmar Ries aus Hebertsfelden (Niederbayern) mit ihrem speziell ballastierten John Deere 2140 (82 PS) auf dem Tieflader nach Hamm in Westfalen. Dort belegten sie beim legendären Treckertreck von top agrar auf Anhieb den zweiten Platz in der 5-Tonnen-Klasse.
„Wir hatten Blut geleckt und ahnten damals nicht, wie sehr der stärkste Sport auf Rädern unser Leben in den kommenden Jahren bestimmen sollte“, erinnert sich Josef Ries, der zusammen mit Freunden das Team Wolpertinger gründete.
Die Anfänge
Der erste „Urwolpertinger“ war 1983 ein Eigenbau mit zwei Ford V8-Motoren. Wegen einer zu langen Übersetzung und zu wenig Leistung nahm das Team 1984 einen Neubau mit einem Deutz-V-10-Diesel in Angriff. Durch eine massive Aufladung brachten sie den Motor auf 1 450 PS. Mit diesem Traktor gelang es dem südlichsten Pullingteam in Deutschland, gleich im ersten Jahr Vizemeister in der 3,4-t-Klasse und Vierter im Eurocup in Holland zu werden.
Im Jahr 1985 kam ein zweiter Traktor dazu, der „Lady Emely“. Dessen V-12-Rolls Royce Griffon MK 58 leistete 2 700 PS aus 37 l Hubraum. Drei Jahre später ersetzte das Team den Deutz-Motor auf dem Wolpertinger ebenfalls durch einen Rolls Royce.
In den 1980er Jahren starteten die Wolpertinger mit wenig Ausnahmen bei fast allen Läufen zur Deutschen Meisterschaft und waren sehr erfolgreich. Und fast ausnahmslos schaffte es nur Eugen Kiemele mit seinen US-Importen vor ihnen auf die Siegerliste. Sie fuhren zu 15 bis 18 Veranstaltungen im Jahr, auch nach Frankreich, Österreich und Holland.
Wegen Zeitmangels verkauften die Wolpertinger ihren zweiten Puller Lady Emily 1992 nach Österreich. Viele Teammitglieder hatten inzwischen eine Familie und waren beruflich ausgelastet. Josef Ries und seine Freunde beschlossen 1995 schweren Herzens, nach 13 erfolgreichen Jahren mit dem Tractorpulling auszusetzen.
Von 1985 bis 1995 waren sie drei Mal Deutscher Vizemeister mit dem Wolpertinger. Beim Eurocuplauf 1988 in Amboise (Frankreich) erreichten sie Platz 1 mit Lady Emely in der 4,5-t-Klasse. Dazu kamen eine Menge dritter Plätze und viele erste Plätze auf den Bahnen in Österreich.
Der Neustart 2008
Wiederum 13 Jahre später packte das Fieber sie erneut. Im Jahr 2008 holten Josef Ries und seine Freunde den Wolpertinger aus der Scheune und bauten ihn neu auf. Auf der Bahn stellten sie fest, dass die Leistungen der Trecker in den wenigen Jahren Abstinenz enorm zugelegt hatten. Fortan war mehr Spaß als Ehrgeiz angesagt.
Etwas wehmütig erinnert sich Josef Ries an den Umstieg vom V-10-Diesel auf den V-12-Rolls Royce im Jahr 1985. Das war ein Erlebnis wie vom Fiat 500 in einen Porsche 911 zu wechseln. Dieser Kick ließ sich nicht wiederholen. Oder doch?
In Flugzeugbüchern aus den 1950er Jahren stieß er auf einen der größten Hubkolbenmotoren, der jemals gebaut wurde: der 28-Zylinder-Vierfachstern von Pratt & Whitney vom Typ R 4360. Eingebaut war der Motor in einer Boeing C97 Stratocruiser, einem Militärtransporter der französischen Armee. Bei einem Urlaub 2013 in Tucson (Arizona) stand Ries zum ersten Mal vor solch einem Motor, und ihm war klar: „Wir bauen einen neuen Trecker, dieses Monster will ich noch fahren, auch wenn ich zwischenzeitlich meinen Sechzigsten hatte!“ Allein bei dem Gedanken fingen seine Beine an zu zittern.
Über mehrere Jahre planten, organisierten, schraubten und schweißten die Freunde, bis der Puller „Major One“ fertig war. Das war der originale Spitzname bei Pratt & Whitney. Im Oktober 2019 fand der erfolgreiche Probepull statt. Jetzt harren Josef Ries und seine Wolpertinger der Dinge, die kommen, denn noch ist nicht sicher, welche Veranstaltungen in diesem Jahr stattfinden werden.