Leserforum

Leserforum – profi 11/22

Die Maisernte ist für viele eine besonders arbeits-, aber auch abwechslungsreiche Zeit. Die besten Eindrücke unserer Leser haben wir zusammengefasst.

(Bildquelle: Redaktion profi)

Transparente Untersuchungen sind wichtig

Zu: „Weit weg vom Labor“, profi 9/2022, Seite 82
In einem öffentlichen Brief an die Geschäftsführer der Stenon GmbH hat die Deutsche Gesellschaft für Pflanzenernährung (DGP) e.V. zu den Maßnahmen des Unternehmens Stellung genommen, welche als Reaktion auf die Veröffentlichung einer praxisnahen Studie durch Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Olfs, Hochschule Osnabrück, zur Bewertung der Tauglichkeit des FarmLab-Geräts durchgeführt wurde (top agrar 12/2021). Prof. Olfs wurde aufgefordert, eine strafbewehrte Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung nebst Schaden­ersatz zu akzeptieren. Die gerichtliche Aus­einandersetzung ist mittlerweile in allen Punkten zu Gunsten von Herrn Prof. Olfs entschieden.
In genannter Studie konnten auf 71 Praxisflächen keine aussagefähigen Korrelationen der mit dem FarmLab-Gerät ermittelten Werte zu den mittels VDLUFA-Methoden ermittelten Bodenuntersuchungsdaten gefunden werden. Die Stenon GmbH führte die fehlenden Korrelationen auf metho­dische Unzulänglichkeiten zurück.
Die DGP e.V. sieht in diesem Verhalten der Stenon GmbH eine Gefahr für die Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Diskurse und spricht sich darüber hinaus für transparente Untersuchungen zur Verwendbarkeit des FarmLab-Gerätes aus. Generell ver­tritt die DGP e.V. die Meinung, dass eine Etablierung einer potenziell ungeeigneten Analysemethode nicht abschätzbare ökonomische und ökologische Folgen haben könne. Beispielsweise wäre eine nicht bedarfsgerechte Düngung belastend für die Umwelt oder die Bodenfruchtbarkeit und finanziell nachteilig für die Landwirte.
Der vom Hersteller des FarmLab-Gerätes beworbene Ansatz der in situ Bodenana­lyse wäre tatsächlich ein großer Fortschritt in der Bewertung der Nährstoffverfügbarkeit des Bodens. Daher ist es umso wich­tiger, dass diese Methode neutral und den Normen der guten wissenschaftlichen Praxis folgend evaluiert wird. Aktuell hat die DGP e.V. keine Kenntnis über unabhängige wissenschaftliche Arbeiten zu diesem neuartigen Messverfahren.
Ferner macht die DGP e.V. deutlich, dass die Werbeaussage der Stenon GmbH, die da lautet „Das FarmLab ist jetzt DLG zertifiziert.“ nur im Zusammenhang mit den Parametern Nitrat, Nmin und Bodenfeuchte zu sehen ist, wie aus der Anerkennung durch die DLG hervorgeht (DLG-Prüfbericht 7197). Eine Verallgemeinerung der DLG-Zertifizierung auf andere von diesem Gerät erhobenen Werte geht aus dem genannten Prüfbericht nicht hervor.
Die Stellungnahme der DGP e.V. ist auf deren Webseite (plant-nutrition.de/wp-content/uploads/2020/09/DGP-Stellungnahme_Stenon_2022.pdf) veröffentlicht.

Anspruch und Wirklichkeit?

Zu: „Weit weg vom Labor“, profi 9/2022, Seite 82
Den allgemeinen Lieferbedingungen der Stenon GmbH ist unter 8.1 zu entnehmen, dass das Gerät „…derzeit weder genehmigt noch geeignet ist, eine Laboranalyse zu ersetzen, und dass die Messergebnisse, die der Liefergegenstand produziert, lediglich Empfehlungen darstellen, deren Interpretation dem professionellen Anwender...

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