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Stenon FarmLab: Sensorspaten nicht genau genug

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben das Stenon FarmLab getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass der Sensorspaten im Vergleich zur Laboranalyse in 75 % der Fälle die Nmin-Gehalte überschätzte.

Für eine bedarfsgerechte Düngung sind die mit dem Stenon FarmLab gemessenen Absolutwerte nicht genau genug. (Bildquelle: Anja Böhrnsen (Landwirtschaftsverlag GmbH))

Der Sensorspaten Stenon FarmLab erhebt den Anspruch, Nmin und andere Bodenparameter in Echtzeit mit spektralen Methoden zu messen. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau und das Kompetenzzentrum für digitale Landwirtschaft der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben das Gerät getestet und die Ergebnisse jetzt unter siencedirect.com, einem Onlineportal für wissenschaftliche Publikationen, veröffentlicht.
Auf der Messung des mineralisierten Stickstoffs im Boden beruht eine bedarfsgerechte Stickstoffdüngung. Stand der Technik ist die Einnahme von Bodenproben mit einem Bohrstock und anschließenden chemischen Analysen im Labor. Dieser Prozess ist jedoch zeitaufwändig und oft zeitverzögert. Daher sind neue Entwicklungen wünschenswert, die eine schnellere Probenentnahme und Ergebnisse ermöglichen. Neue Methoden sollten aber auch genaue Messwerte liefern.
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Stenon will mit seinem Bodensensor FarmLab die Bodenanalyse ohne Labor möglich machen. Eine revolutionäre Idee — nur leider sind die Ergebnisse weit weg von den Laborbefunden.

Ergebnisse der Studie zum Stenon FarmLab

Ziel der Studie war es, die Nmin-Messungen des Stenon FarmLab mit der Labormethode zu validieren. Dafür wurden insgesamt 211 Einzelwerte an 15 verschiedenen Feldstandorten in drei Regionen Bayerns analysiert. Gleichzeitig wurden Referenzproben für die Laboranalyse mit einem Bohrstock entnommen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Stenon FarmLab im Vergleich zur Laboranalyse in 75 % der Fälle die Nmin-Gehalte überschätzte. Im Durchschnitt unterschieden sich die Mittelwerte der beprobten Standorte um 38 kg N/ha, was einer durchschnittlichen Abweichung von 69 % vom Labor entspricht. Das Gesamtbestimmtheitsmaß (R2) betrug für Einzelmessungen 0,3 und für die Mittelwerte eines Standortes 0,66.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Stenon FarmLab ein guter Ansatz für eine zeitsparendere Methode hinsichtlich relativer Unterschiede innerhalb oder zwischen Feldern ist. Allerdings für eine bedarfsgerechte Düngung sind die mit dem Stenon FarmLab gemessenen Absolutwerte nicht genau genug: Das System muss weiter verbessert werden, um mit Referenzmethoden übereinzustimmen.

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