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profi damals: Fahrbericht Case IH 9280: Roter Riese

Wie bringt man 18 t Betriebsgewicht in drei Sekunden auf 13 km/h Fahrgeschwindigkeit? - Bei den Case-Knicklenkern in den USA geht das per Knopfdruck: Zur Saat und Düngung braucht der rote Riese nur drei Sekunden, um automatisch in den achten Gang zu schalten. profi hat den 9280 von Case-IH probegefahren.

Mit 280 kW/375 PS ist der 9280 das Flaggschiff der KnickIenker-Flotte von Case-ICH in Nordamerika. (Bildquelle: Neunaber)

Teurer Spaß

Aus profi 10/1991
Auch heute steht hierzulande die Wirtschaftlichkeit der Be­-triebe an erster Stelle, gefolgt vom Fahrspaß. Vor 31 Jahren zahlte man ca. 670 Mark pro PS, heute sind es tatsächlich bis zu 1 500 Euro (!) pro PS. Eine beeindruckende und zugleich erschreckende Entwicklung!
Er ist 3,80 m hoch, 7,10 m lang und mit Doppelbereifung 4,20 m breit. Bei einem Leistungsgewicht von knapp 65 kg/kW bringt er ein maximales Betriebsgewicht von 18 144 kg auf die Waage. Für gut 250 000 Mark (brutto ohne Mehrwertsteuer) erhalten Sie das Flaggschiff von Case-IH in den USA: den 9280 mit 280 kW/375 PS.
Der schwarz-rote Großschlepper hat alles, was zu einem Knicklenker gehört: Übergröße, mächtig breite Reifen, eine fast spartanisch einfache Serienausstattung, und eine luxuriöse Kabine für lange Arbeitstage. Die Philosophie der amerikanischen Landwirte beim Maschinenkauf lässt sich an den Argumenten ablesen, die Case im neuen Prospekt als Pluspunkte für den 9280 aufführt:
  • 5 Jahre oder 5 000 Betriebsstunden Garantie
  • ein neues Getriebe mit teilautomatischer Schaltung
  • ein zusätzlicher dritter (!) Rückwärtsgang
Zunächst einmal müssen die US-Farmer nämlich rechnen, bevor sie sich einen neuen Schlepper kaufen. Die Wirtschaftlichkeit spielt beim Schlepperkauf in den USA eine mindestens ebenso große Rolle wie in Europa, und da ist eine lange Garantiezeit ein wichtiges Argument. "Ich verbringe bei Verkaufsgesprächen etwa zwei Drittel der Zeit mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu den möglichen Kosteneinsparungen und zu Finanzierungsfragen! ", erklärt uns Case-Händler Lee Prunty seine Kontakte mit den Farmern im Maisgürtel Nordamerikas.
Dabei legen auch die Praktiker in den USA mehr und mehr Wert auf eine bessere Ausstattung ihres neuen großen Schleppers. 10 Jahre soll der neue Knicklenker nämlich schon auf der Farm arbeiten. Und der Großschlepper wird nicht nur für die schwere Bodenbearbeitung, sondern auch zum Düngen und zur Saat eingesetzt. Umso besser ist es, wenn das Getriebe beim Beschleunigen auf Knopfdruck innerhalb von drei Sekunden in den achten Gang schaltet und so schneller auf Touren ist.
Viele Ausstattungs-Details werden auf den großen landwirtschaftlichen Flächen Nordamerikas nicht gebraucht. Ein Fußgaspedal ist hier überflüssig, Differentialsperren in den Achsen gehören wie Hubwerk und Zapfwelle in die Liste der Wunschausstattungen, und rückwärts fährt man nur zum An- und Abbau der schweren Geräte. Ein dritter Rückwärtsgang mit 13,8 km/h ist deshalb eher ein zeitsparender Komfort: Für die normale Arbeit reichen die beiden bisherigen Gänge mit 4,4 und 7,7 km/h aus.
So war denn auch unser 9280 mit dem komfortablen, vollständig lastschaltbaren 12/3-Skipshift-Getriebe ausgestattet, ansonsten aber im Heck nur mit dem Zugpendel und acht Ölanschlüssen für die vier...

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