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profi damals: Fahrbericht Belarus Kirowetz K 700 A: Zwölf Tonnen Eisen mit Lastschaltung
K 700 heißt in der DDR das schwere russische Arbeitspferd für die BOdenbearbeitung. Wir erwarteten für unseren Fahrbericht einen "Panzer" - und fanden eine zwölf Tonnen schwere Zugmaschine mit 220 PS und vierstufiger (!) Lastschaltung.
In der UdSSR dient er auch dem Militär, auf dem LPG in der DDR als Zugschlepper: der K 700 Aals 12-t-Knicklenker. (Bildquelle: Tovornik)
Landtechnik-Zuwachs
Liebe Leser, hier präsentieren wir Ihnen Beiträge aus dem profi-Archiv, in dieser Ausgabe auf vielfachen Wunsch erstmals in voller Länge.
Mit der DDR-Grenzöffnung rückte auch für profi neue Landtechnik ins Blickfeld. Dass sich der West-Redakteur für den Fahrbericht des Kirovets erst mit der Technik vertraut machen musste, lässt sich deutlich herauslesen. Den letzten aktuellen Kirovets gab es in profi 11/2016.
Mit der DDR-Grenzöffnung rückte auch für profi neue Landtechnik ins Blickfeld. Dass sich der West-Redakteur für den Fahrbericht des Kirovets erst mit der Technik vertraut machen musste, lässt sich deutlich herauslesen. Den letzten aktuellen Kirovets gab es in profi 11/2016.
Vieles an diesem russischen Knickschlepper ist ungewöhnlich. Wenn die übergroße Zugmaschine auf dem Feldweg eine Staubfahne hinter sich herzieht, vergleicht man den K 700 eher mit einem Lastwagen, dem der Sattelauflieger fehlt. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die maschinenbreite große Kabine mit normalen Lkw-Türen. Allerdings sitzt der Fahrer nicht links, sondern rechts.
Trotz der großen Höhe - der K 700 ist alles in allem gut 3,5 m hoch - sieht man auf dem Fahrersitz wenig von dem Fahrzeug. Die Sicht auf den Hinterwagen des Knicklenkers ist mittelmäßig, von den Vorderrädern sieht man vom Sitz aus gar nichts. Das ist auch nicht weiter nötig. Denn der K 700 wird in der DDR vor allem zur großflächigen Bodenbearbeitung eingesetzt: 4 m Pflug, 7 m Scheibenegge oder 10 m Drillmaschine, das sind die Arbeitsgeräte des Kirowetz. Da kommt es auf das zentimetergenaue Einhalten der Fahrspur nicht weiter an.
Unter der Motorhaube läuft ein Achtzylinder-V-Motor mit Turbolader und 162 kW/220 PS Leistung. Der Motor hat Hubraum genug und kann es sich leisten, langsam zu arbeiten: Unser Schlepper hatte eine Nenndrehzahl von 1800 Umdrehungen, die neuen Typen sind auch mit 2 200 Umdrehungen lieferbar.
Der Ölkreislauf des V-Motors ist mit einem zusätzlichen Abscheider für Fremdkörper ausgestattet: Ein Zentrifugalfilter schleudert Rußteilchen aus dem Öl heraus, alle 250 Betriebsstunden werden die Seitenwände des rotierenden Filters gereinigt. Auch der Turbolader hat sicherheitshalber ein zusätzliches Druckfilter, damit wechselnde Ölqualitäten dem Motor keinen Schaden zufügen können.
Das Getriebe des K 700 A löste bei uns Überraschung aus: Wer hätte gedacht, dass der Kirowetz schon seit Jahren eine vierstufige Lastschaltung hat? Insgesamt besitzt der Schlepper 16 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgänge. Sie werden über zwei mechanische Getriebegruppen und eine vierstufige hydrostatische Lamellenkupplung geschaltet.
An die Schaltung muss man sich jedoch erst gewöhnen. Deshalb hier eine vollständige Anfahr-Anleitung für den K 700: Schalten Sie zunächst per Knopfdruck den Hauptschalter für die Stromversorgung ein und starten Sie – ebenfalls per Knopfdruck – den Motor (er springt auf den ersten Schlag an).
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Trotz der großen Höhe - der K 700 ist alles in allem gut 3,5 m hoch - sieht man auf dem Fahrersitz wenig von dem Fahrzeug. Die Sicht auf den Hinterwagen des Knicklenkers ist mittelmäßig, von den Vorderrädern sieht man vom Sitz aus gar nichts. Das ist auch nicht weiter nötig. Denn der K 700 wird in der DDR vor allem zur großflächigen Bodenbearbeitung eingesetzt: 4 m Pflug, 7 m Scheibenegge oder 10 m Drillmaschine, das sind die Arbeitsgeräte des Kirowetz. Da kommt es auf das zentimetergenaue Einhalten der Fahrspur nicht weiter an.
Unter der Motorhaube läuft ein Achtzylinder-V-Motor mit Turbolader und 162 kW/220 PS Leistung. Der Motor hat Hubraum genug und kann es sich leisten, langsam zu arbeiten: Unser Schlepper hatte eine Nenndrehzahl von 1800 Umdrehungen, die neuen Typen sind auch mit 2 200 Umdrehungen lieferbar.
Der Ölkreislauf des V-Motors ist mit einem zusätzlichen Abscheider für Fremdkörper ausgestattet: Ein Zentrifugalfilter schleudert Rußteilchen aus dem Öl heraus, alle 250 Betriebsstunden werden die Seitenwände des rotierenden Filters gereinigt. Auch der Turbolader hat sicherheitshalber ein zusätzliches Druckfilter, damit wechselnde Ölqualitäten dem Motor keinen Schaden zufügen können.
Das Getriebe des K 700 A löste bei uns Überraschung aus: Wer hätte gedacht, dass der Kirowetz schon seit Jahren eine vierstufige Lastschaltung hat? Insgesamt besitzt der Schlepper 16 Vorwärts- und 8 Rückwärtsgänge. Sie werden über zwei mechanische Getriebegruppen und eine vierstufige hydrostatische Lamellenkupplung geschaltet.
An die Schaltung muss man sich jedoch erst gewöhnen. Deshalb hier eine vollständige Anfahr-Anleitung für den K 700: Schalten Sie zunächst per Knopfdruck den Hauptschalter für die Stromversorgung ein und starten Sie – ebenfalls per Knopfdruck – den Motor (er springt auf den ersten Schlag an).
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