Anfang der 1990er Jahre hatte der Schwenkpflug seine Hochphase. Heute gibt es nur noch gebrauchte Schwenkpflüge zu kaufen — und nur selten ist noch einer im Einsatz.
Im Juni-Heft haben wir über die Ergebnisse unseres Vergleichstestes der drei vierfurchigen Schwenkpflüge berichtet:
- Swing-Plow SP 4 von Howard,
- Allround R/L 140/4 von Krone,
- Rodonit 140 4 von Lemken.
Zusätzlich haben uns 44 Besitzer eines solchen Schwenkpfluges ihre Praxiserfahrungen mitgeteilt. Hier sind die Urteile.
Den Swing-Plow von Howard haben 15 Praktiker bewertet, bis auf einen dreifurchigen und zwei fünffurchige waren ihre Pflüge alle vierfurchig. Gepflügt wurden im Durchschnitt 65 ha/Jahr, neben leichten vorwiegend mittlere Böden. Auf einigen Betrieben muss der Swing-Plow auch schwerere Lehmböden bearbeiten. Die mittlere Schlepperleistung betrug 80 kW/108 PS. Als Kaufgrund wurde am häufigsten das günstige Preis-Leistungsverhältnis genannt, gefolgt von der einfachen Bauart und der guten Stabilität.
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Upgrade für Heftleser
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
-
Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
-
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
-
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
-
Vorteilspreise im Shop
Jetzt bestellen
Digital Probeabo
Jetzt testen und sofort weiterlesen!
BESTSELLER
1,00 EUR
im 1. Monat
danach 12,95 EUR / Monat
Testmonat
-
Sorglos testen: Beginnen Sie unverbindlich - jederzeit kündbar
-
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
-
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
-
Vorteilspreise im Shop
Jetzt testen
Digital Jahresabo
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
-
Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
-
Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
-
Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
-
Vorteilspreise im Shop
Jetzt bestellen
Bereits Abonnent?
Einloggen
Weitere profi Produkte finden Sie
hier.
+ einfacher Anbau am Schlepper (keine Abstellstütze, allerdings wenig Platz zwischen Pflug und Schlepper)
+ Pflugneigung mit Spindeln einstellbar (erst ab Baujahr 1992)
+ problemloses Einstellen der Arbeitstiefe
+ gute Verarbeitung und hohe Stabilität
+ breite Furchenausräumung
+ gute Tiefenführung (auch bei harten Böden)
– Einstellen der Schnittbreite des ersten Körpers ist arbeitsaufwendig (Ummontage aller einzelnen Körper)
– Stützrad keine gängige Bereifung
– starker Seitenzug bei feuchtem Boden
– grobe Schollen bei feuchtem Boden
– Seitenführung bei wechselnden Böden nicht gut
– Scherschrauben brechen, obwohl keine Steine vorhanden
– als drei- oder vierfurchiger Pflug zu schwer (hoher Zugkraftbedarf)
Nicht zuletzt aufgrund der für die Einsatzbedingungen insgesamt guten Arbeitsqualität würden 12 Praktiker den Swing-Plow erneut kaufen, wenn auch zum Teil erst nach einem Vergleich mit dem Wettbewerb. Drei Landwirte stehen einem Wiederkauf dagegen ablehnend gegenüber. Gründe hierfür sind zu schwere und unterschiedliche Böden.
Den Krone Allround nahmen 20 Praktiker kritisch unter die Lupe. In elf Fällen wurde ein fünffurchiger Pflug bewertet, sechs Landwirte besaßen einen vierfurchigen und drei einen sechsfurchigen Allround. Die jährliche Flächenleistung betrug durchschnittlich knapp 65 ha, fast ausschließlich auf leichten Sandböden und im Mittel mit einem 76 KW/103 PS-Schlepper. Auch beim Allround war der günstige Preis und die hohe Leistung kaufentscheidend. Als zweiter Grund wurde häufig das geringere Gewicht und der niedrigere Hubkraftbedarf gegenüber Volldrehpflügen genannt.
+ einfacher Anbau, sicheres Abstellen ohne Stütze
+ einfaches Einstellen der Pflugneigung
+ gute Einmischung und kein Vergraben von organischer Masse
+ breite Furchenausräumung liefert Platz für Breitreifen (z.B. 650/65 R 38)
+ Abreißschrauben leicht auswechselbar
+ Stabilität Verarbeitung ist gut
+ schneller Einzug, deshalb sind nur schmale Vorgewende nötig
+ der Pflug ist leichtzügig
– Arbeitstiefenverstellung des Stützrades mit Schlüssel ist umständlich
– Stroheinleger sollten verbessert werden (Arbeitsqualität nicht immer zufriedenstellend, Einleger rosten auf der nicht abschmierbaren Drehachse fest)
– Einstellung der Schnittbreite des ersten Körpers etwas kompliziert
– Zugpunkt nicht einstellbar, starker Seitenzug vor allem bei geringer Arbeitstiefe und mit Packer
– Tiefenführung auf verhärteten oder schwereren Böden nicht gut
– Durchgang ist zu gering (Verstopfungen bei höheren Mengen organischer Substanz und bei lockerem, gegrubberten Boden)
Von den 20 Landwirten stehen 16 einem Wiederkauf des Krone Allround positiv gegenüber. Zwei Praktiker würden sich dies mit den jetzigen Erfahrungen noch einmal genau überlegen. Auf keinen Fall würden schließlich zwei Praktiker den Krone-Pflug wieder anschaffen. Hier war man vor allem von der Arbeitsqualität nicht mehr überzeugt.
Der Rodonit von Lemken wurde von 9 Landwirten bewertet. Hier waren acht Pflüge mit vier und ein Kandidat mit fünf Körpern ausgerüstet. Pro Jahr pflügten sie im Mittel 72 ha mit durchschnittlich 69 kW/94 PS ausschließlich auf Sand- bis anlehmigen Sandböden. Beim Kauf spielten hier neben des günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis auch die einfache Handhabung ein Rolle.
+ die Schnittbreitenverstellung des ersten Körpers und die Handhabung insgesamt sehr einfach und praxisgerecht
+ Stroheinleger passen sich gut unterschiedlichen Bedingungen an
+ Stützrad gut bereift und schwenkbar
+ gute Stabilität und Verarbeitung
+ gute Arbeitsqualität insgesamt
+ im Vergleich zum Drehpflug geringerer Zugkraftbedarf bei größerer Arbeitsbreite
+ geringer Hubkraftbedarf
– Stroheinleger könnten noch mehr räumen
– Verstopfungen des Pfluges bei langem Lagergetreide
– Schollenbildung auf schwereren und feuchteren Böden
– Untergrunddorne führen zu Verstopfungen, Pflug mit Dornen nicht abstellbar
– Ölschlauch des hydraulischen Packerfangarmes zu wenig geschützt
– Tiefenführung auf harten Böden lässt zu wünschen übrig
Bei allen von uns befragten neun Landwirten würde bei einer Neuanschaffung die Wahl wieder auf den Lemken Rodonit fallen.
Wie schneidet der Schwenkpflug im Vergleich zum Volldrehpflug ab? Dazu haben wir alle die 33 Landwirte befragt, die in der Vergangenheit mit einem Drehpflug gearbeitet hatten, bevor sie den Schwenkpflug anschafften. Das Ergebnis haben wir für Sie in der Tabelle zusammengefasst.
Eindeutige Stärken des Schwenkpfluges sind sein Preis-Leistungs-Verhältnis, die breite Furchenausräumung und der geringe Hubkraftbedarf. Beim Zugkraftbedarf, Wartungsaufwand, Verschleiß, bei der Handhabung und beim Einzug in den Boden sehen zwar immer noch die meisten Praktiker Vorteile des Schwenkpfluges. Aber zunehmend ist man hier der Auffassung, dass beide Pflugbauarten vergleichbar sind.
Mehrheitlich gleich gut werden die Einstellmöglichkeiten, die Einarbeitung von organischer Substanz, die Bodenkrümelung, die Furchenkante (ein Scheibensech kann am Schwenkpflug nicht angebaut werden) sowie die Seiten- und Tiefenführung beider Pflugbauarten bewertet.
Große Probleme bereitet der Einsatz der Schwenkpflüge auf feuchten und schweren Böden. Hier lässt dann auch die Bodenkrümelung zu wünschen übrig.
Die Heimat des Schwenkpfluges ist der leichte bis mittlere Boden, wo er nach Ansicht der Praktiker sogar besser als der Drehpflug arbeitet.