profi damals

profi damals: Fahrbericht Mengele-Großballenpresse SB 8580 Hydro-Pack

Die SB 8580 ist die einzige Quaderballenpresse, mit einem hydraulisch angetriebenen Presskolben. In Stroh arbeitet die neue Presse einwandfrei. Doch bei der Silagebereitung verliert sie schon mal den Faden.

Da bei der hydraulischen Presse kaum Winkelgetriebe und Ketten erforderlich sind, ist sie leichter als vergleichbare Pressen dieser Größenordnung. (Bildquelle: Tovornik)

Fast jeder Erntemaschinenhersteller, der bereits Rundballenpressen im Programm hat, bietet jetzt auch Packenpressen an oder probt noch mit Erlkönigen auf versteckten Äckern. Wer den Pressen einmal unters Blech schaut, der sieht vor allem Winkelgetriebe und Kettenantriebe.
Mengele macht da eine Ausnahme. Die wesentlichen Teile, Kolben, Nadeln und Bindeapparate, werden hydraulisch in Gang gesetzt. Lediglich der Rotor wird von einer Dreifach-Rollenkette, Pickup und Einzugsschnecke von einer Einfachkette angetrieben. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Presse hat weniger Verschleißteile, ist übersichtlicher, wartungsfreundlicher und nicht zuletzt leichter als alle Pressen dieser Größenklasse. Und mit einem Bruttopreis von knapp 94 000 DM ohne MwSt. liegt sie sogar noch um einiges unter der Schmerzschwelle von 100000 DM.
Ein großer Ölbehälter versorgt alle Funktionen mit der nötigen Ölmenge. Das Öl wird von einem separaten Ölkühler gekühlt. Der Kraftfluss verläuft von der Zapfwelle (1 000 U/min) über ein Winkelgetriebe zu einer Axialkolbenpumpe. Sie treibt den Presskolben an und ist für einen Druck bis 250 bar ausgelegt. Bei höherem Druck schaltet sie sich selbst ab. Eine weitere Pumpe (175 bar) treibt die Knoterwelle an, und eine dritte Pumpe (max. 80 bar) sorgt für den Pressdruck.
Stroh oder anderes Pressgut wird zunächst von der 2,10 m breiten Pickup (vier Zinkenreihen, Zinkenabstand 5,4 cm) aufgenommen und dann von einer Schnecke zum Einzug transportiert. Bei anderen Pressen wird das Erntegut jetzt von Rafferzinken in eine rundum geschlossene Vorpresskammer gedrückt und dort vorverdichtet. Anders bei Mengele: Das Pressgut wird in einem oben offenen Kanal kontinuierlich verdichtet. Am Eingang des Vorpresskanals ist ein Rotor mit relativ kurzen Zinken angebracht, der das Erntegut einzieht und in den Vorpresskanal drückt. Letztes Jahr standen noch zwei verschiedene Rotoren zur Wahl, die das Stroh mehr oder weniger stark aufgespleißt haben. Mengele hat sich nun für einen Rotor mit weniger Zinken entschieden, der das Stroh nicht so stark angreift. Wer einmal einen Ballen öffnet, stellt fest, dass das Stroh trotz starker Verdichtung relativ leicht auseinanderfällt.
Die Stärke der Vorpressung lässt sich verstellen, indem man den Durchgang des Kanals verengt. Dazu wird die Rückwand des Kanals über Handkurbeln verstellt. Die Rückwand lässt sich je nach Art des Pressguts auswechseln. Für Stroh wird eine einfache Platte montiert, für Silage eine Rückwand aus mehreren eng aneinander liegenden Rollen, die den Reibwiderstand verringern.
Das Erntegut wird kontinuierlich vom Vorpresskanal in den eigentlichen Presskanal gedrückt. Er hat eine...

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.