profi damals

profi damals: Fahrbericht Ursus 1234: Im Preis konkurrenzlos

120 PS für 60 000 Mark? - Bei Ursus gibt es das: hier kosten Neuschlepper tatsächlich nur um 500 DM pro PS. Wir haben im profi-Fahrbericht den Ursus 1234 (87,5 kW/119 PS) gefahren und festgestellt, was der Schlepper zu diesem Preis bietet.

Erst seit wenigen Monaten ist die neue Ursus-Baureihe (59 kW/80 bis 114 kW/155 PS) auf dem Markt. Vor allem die Kabine wurde komplett neu konstruiert. (Bildquelle: Tovornik)

Kampfansage

Aus profi 12/1992
Der Erfolg blieb trotz des Kampfpreises (umgerechnet schlanke 30 000 Euro) aus. Nach der Insolvenz des Mutterkonzerns ist die Zukunft der Traditionsmarke ungewiss.
Wenn Ihnen ein Traktor mit 88 kW/120 PS für 60000 Mark angeboten wird, wissen Sie genau: das ist ein mindestens 5 Jahre alter Schlepper mit 2000 Betriebsstunden, und die ersten teuren Reparaturen sind fällig. Bei Ursus ist das nicht so: die Schlepper aus Polen sind nagelneu und kosten trotzdem nicht mehr. Wir wollten wissen, was hinter diesem Angebot steckt und haben uns den Ursus 1234 mit 87,5 kW/119 PS näher angesehen.
Der 1234 gehört zur großen Baureihe von Ursus. Das Typenangebot in Deutschland besteht nämlich aus zwei Serien: die kleinen Typen 2812 (28 kW/38 PS) bis 4514 (59 kW/80 PS) sind MF-Lizenzen von Ursus, die Typen der großen Baureihe vom 0932 (59 kW/80 PS) bis zum 1634 (114 kW/155 PS) sind dagegen originale Ursus-Traktoren.
Der erste Eindruck vom 1234 ist gemischt: natürlich ist das Design nicht das allermodernste, aber der Schlepper sieht auch nicht unmodern aus. Seit wenigen Monaten hat der 1234 eine neue Kabine, die den westlichen Standards weit mehr entspricht als die Vorgänger-Reihe: der Einstieg wurde modernisiert (ein weiterer Haltegriff wäre allerdings hilfreich), der unmögliche querliegende Beifahrersitz hinter dem Fahrer ist verschwunden, die Ausstattung mit Kunststoff-Innenverkleidung, kippbarem Lenkrad, westlichem Sitz (auf Wunsch), Arbeits-Scheinwerfern und Spiegeln ist ordentlich.
Bei unserem Schlepper war der Gangschalthebel schon nach rechts verlegt, der links vom Sitz liegende Gruppenschalthebel führte allerdings noch mittig vor dem Sitz in den Kabinenboden. Diesen Mangel der überlangen Schalthebel, der auch lange Schaltwege verursacht und bei der Arbeit recht störend ist, will Ursus nächstens aber noch abstellen: die neuen Schlepper sollen rechts vom Sitz eine Konsole mit zwei kurzen und direkteren Schalthebeln erhalten.
Vier Gänge am voll synchronisierten Gangschalthebel, zwei Vorwärts- und eine Rückwärtsgruppe am unsynchronisierten Gruppenhebel macht insgesamt 8/4 Gänge, ein Billig-Getriebe also - denkste! Der vordere der beiden kleinen Hebel links am Armaturenbrett schaltet nämlich die zweistufige Lastschaltung, die der Ursus serienmäßig hat. Damit kommt der Schlepper auf 16/8 Gänge und 8 Geschwindigkeiten im Hauptarbeitsbereich bei 30 km/h Endgeschwindigkeit - zu dem Preis eine gute Ausstattung. 40 km/h gibt es ebenso gegen Aufpreis wie ein Kriechgetriebe, dann bietet der 1234 insgesamt 24/8 Gänge mit einer Minimal-Geschwindigkeit von rund 200 m/h.
Der Sechszylinder-Saugmotor...

Immer bestens informiert mit dem profi Landtechnik-Newsletter!

Erhalten Sie jeden Dienstag die wichtigsten Meldungen kostenlos per E-Mail direkt von der profi-Redaktion. Abmeldung jederzeit möglich. Ihre Daten geben wir selbstverständlich nicht weiter.