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Drohneneinsatz auf Bio-Betrieben: Säen und Sprühen ohne Spuren

Drohnenpilot Jan Schmidt bietet Dienstleistungen an, die sich mit Multikoptern bewerkstelligen lassen. Nun hat er zwei neue Geschäftsfelder für sich entdeckt.

Die Drohne sät hier Luzerne auf den unwegsamen hüge­ligen Weiden nach. (Bildquelle: Böhrnsen)

Gut zu wissen

- Die Agrardrohne Agras T16 von DJI kann sprühen und streuen.
- Jan Schmidt sprüht mit der Drohne biologisch-dynamische Präparate mit nur 5 l/ha.
- Per Drohne lassen sich unwegsame Wiesen nachsäen oder Untersaaten ausbringen, ohne dabei Fahrspuren im Bestand zu hinterlassen.
Drohnen eignen sich für verschiedene Zwecke: Sie spüren Rehkitze oder defekte Module an PV-Anlagen auf. Sie können das Wachstum von Pflanzenbeständen kontrollieren oder Trichogramma zur Maiszünsler-Bekämpfung abwerfen.
Jan Schmidt aus Rosengarten im Landkreis Schwäbisch Hall hat sich auf Drohneneinsätze in der Landwirtschaft spezialisiert. Er selbst ist zwar kein praktizierender Landwirt, aber sein Schwager bewirtschaftet einen Demeter-Betrieb mit 60 ha Land, 60 Kühen und 400 Legehennen. Er war es auch, der Anfang 2019 die Idee hatte, Hornmist- und Hornkieselpräparate mit der Drohne auszubringen.
Die Ausbringung dieser Präparate gehört zu den Grundsätzen der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise. Sie erfolgt normalerweise mit einer speziell für diesen Zweck entwickelten Gebläsespritze, die Ausbringmengen von nur 5 bis 10 l/ha ermöglicht. Die Präparate sollen das Wachstum der Pflanzen fördern.
Der optimale Ausbringzeitpunkt für die zweite Hornkieselgabe wäre während der Kornfüllungsphase. Jedoch schädigt das Befahren der Flächen zu diesem Zeitpunkt die Bestände, insbesondere weil Demeter-Betriebe selten Fahrgassen anlegen. Und wer keine eigene Gebläsespritze hat, ist auf einen Dienstleister angewiesen. Dieser ist unter Umständen ausgebucht und kann nicht zum passenden Zeitpunkt kommen.

Biologisch-dynamische Präparate sprühen

Also schaffte Jan Schmidt die Sprühdrohne DJI Agras T16 an. Das kleine Fluggerät mit sechs zweiflügeligen Propellern hat ein maximales Abfluggewicht von rund 40 kg (profi 4/2020). Für das Sprühen aus der Luft ist sie mit einem 16-l-Tank ausgestattet. An vier Rotorarmen sind Düsenträger mit zwei Düsen befestigt.
Für das Sprühen der Hornmist-Präparate verwendet Jan Schmidt die gelben 02er Düsen von Teejet. Damit ist eine großtropfige Ausbringung möglich. Außerdem verstopfen die feinen Partikel im Präparat die Düsen nicht, oder wenigstens nicht so schnell wie bei einem kleineren Kaliber. Für das Hornkiesel-Präparat kann er die 01er Düsen verwenden.
Beim Ausbringen der Präparate fliegt Jan Schmidt mit der Drohne möglichst in 4 m Höhe, um rund 10 m Sprühbreite und eine hohe Flächenleistung zu erreichen. Bei Wind muss er niedriger fliegen.

Grünes Licht von Demeter

Die Drohne kann die Präparate mit nur 5 l/ha ausbringen. Das ist mit einer nor­malen Pflanzenschutzfeldspritze nicht möglich. Schon allein deshalb hat Drohnenpilot Jan Schmidt gleich im ersten Jahr viele Aufträge von Demeter-Landwirten bekommen und bereits auf rund 2 500 ha Präparate mit der Agras T16...

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