Das Lohnunternehmen Horlacher bietet in der Region der Hohenloher Ebene 70 km rund um das kleine Örtchen Untermünkheim in Baden-Württemberg Agrardienstleistungen an. Das Ausbringen von Carbokalk aus dem Südzucker-Werk Offenau ist dabei ein wichtiges Standbein.
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Mit zwei Schleppern samt Streuern sowie einem Rad- oder Teleskoplader arbeitete das Lohnunternehmen Horlacher seit 1982 die auf den Flächen verteilten Kalkhaufen ab. „Damit waren wir zwar sehr schlagkräftig, allerdings waren immer drei Fahrer und zwei Schlepper dafür gebunden“, beschreibt Michael Horlacher das System.
Im Rahmen seines Agrar-Studiums an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf nutzte er seine Bachelorarbeit, um das System der Kalkausbringung auf den Prüfstand zu stellen. Das Interesse galt dabei vor allem dem Schnellwechselsystem von Siwi als Konzept für den Ein-Mann-Betrieb.
„Ich habe in einem Praxisversuch über eine Saison die Daten dreier Systeme erhoben und miteinander verglichen“, erklärt er. Dazu zählen unter anderem Daten wie GPS-Position, Kraftstoffverbrauch, Zapfwellendrehzahl, Geschwindigkeit und Einsatzstunden. Für einen direkten Vergleich wurde ein Teil des Kalks wie bisher mit zwei Schlepper-Streuer-Gespannen und einem Teleskoplader ausgebracht. Während früher mit zwei Einachs-Streuern gearbeitet wurde, ersetzt seit 2015 ein Tandemachsstreuer mit 12 t Kapazität einen der kleineren Streuer. „Das war eine gute Voraussetzung für den Einsatz des Siwi-Systems, da man weniger oft beladen muss“, erklärt der 29-Jährige.
Für die Versuche konnte im Rahmen der Bachelorarbeit ein Schnellwechselsystem vom dänischen Hersteller Siwi für ein Jahr gemietet und vor drei Jahren das erste Mal zur Sommerkalkung eingesetzt werden. Der Fahrer kann durch das System, dass alle Verbindung wie Gelenkwelle, Elektrik, Hydraulik und die Druckluftbremse automatisch koppelt, den Streuer an- und abhängen, ohne Absteigen zu müssen.
Da bisher auf dem Betrieb Horlacher kein Frontlader vorhanden war, musste dieser für den Einsatz mit dem Siwi-System ebenfalls angeschafft werden. Geladen wird mit einer 1,35 m³ großen Schaufel.
Mit Daten eines anderen Lohnunternehmers wurde die Variante eines Ein-Mann-Systems mit aufgebautem Ladekran in den Vergleich mit aufgenommen. „Praktisch ist für mich diese Variante nur bedingt interessant, da wir nicht unseren bestehenden Streuer nutzen können“, erklärt Horlacher.
Anhand der gewonnenen Daten konnte Michael Horlacher die Lade-, Streu, Transport- und Pausenzeiten zuordnen. „Dabei sind in den Praxisversuchen nicht nur die Unterschiede der Systeme erkennbar“, erklärt er, „sondern auch der große Einfluss der Anordnung und Größe der Feldmieten bzw. der Einsatzplanung.“ Viele Daten zeigen deutlich die hohe Schlagkraft des Drei-Mann-Systems. „In der endgültigen Betrachtung fressen in unserem Fall die höheren Anschaffungs- und Personalkosten diesen Zeitvorteil allerdings auf“, ordnet er ein Ergebnis seiner Arbeit ein.
So ergab seine theoretische Berechnung auf eine jährliche Ausbringmenge von 10 000 t eine um 41 % geringere Kostenstruktur im Ein-Mann-Betrieb mit dem Siwi-Wechselsystem, verglichen mit dem Drei-Mann-System mit zwei Streuern samt Radlader. Der Ladekran liegt mit einer Einsparung von 36 % etwas schlechter, wobei Horlacher vor einer höheren Nutzungsdauer des Zugschleppers ausgeht, da er nicht durch Frontladerarbeiten verschlissen wird. „Je nach Gesamt-Ausbringmenge und Struktur verschieben sich die Parameter aber, so dass auch die anderen Systeme wirtschaftlich sein können“, erklärt er.
Anspruchsvoller
„Die Anforderungen an die Fahrer sind mit dem System natürlich gestiegen“, sagt Michael Horlacher. „Der Fahrer ist immer alleine und muss den Streuer für ein effizientes Beladen und einfaches Anhängen durchdacht abstellen.“
Damit sich der Streuer gut anhängen lässt, muss zumindest die Kuppelplatte des Siwi-Systems eben stehen. Daher muss der Streuer auch zuerst vorn beladen bzw. sollte nicht mit einer Restmenge abgehängt werden, damit keine negative Stützlast entsteht. Nach der einjährigen Testphase übernahm das Lohnunternehmen Horlacher das Siwi-System.
Das Lohnunternehmen Horlacher ist ein klassischer Familienbetrieb. Mit dem Wechsel vom Drei-Mann-System auf das Gespann mit Frontladerschlepper und Siwi-Schnellwechsler hat sich die Personallage und Schlepperverfügbarkeit entspannt. „Zusammen mit den Einsparungen bei den Kosten wiegt das die etwas geringere Schlagkraft mehr als auf“, ist sich Michael Horlacher sicher. „Außerdem können wir flexibler auf die Kunden reagieren, da das Umsetzen einfacher geworden ist.“