Die Anfänge der Ballenpresse liegen rund 150 Jahre zurück. Und wie so oft gingen stationäre Ausführungen den mobilen voraus. Die so genannte „Perpetual“-Schlauchpresse (perpetual = fortwährend) mit einem — heute noch üblichen — rechteckigen Presskanal gab es schon in den 1870er Jahren, z. B. beim US-Hersteller Dederick. Freilich wurde das Pressgut von Hand zugeführt und die Ballen von Hand mit Draht gebunden.
Aber wie die Dreschmaschinen wurden auch die Pressen rasch auf Räder gesetzt, so dass sie vom einen zum anderen Einsatzort transportiert werden konnten und dort stationär arbeiteten. Auch die Dreschmaschinen selbst wurden teils mit einer fest angebauten Binder-Einheit ausgestattet.
Zuverlässiger Knüpfapparat
Über Jahrzehnte hinweg haben Mähbinder das Getreide auf dem Feld gemäht und zu Garben gebunden. Gedroschen wurde in der Regel erst in den Wintermonaten mit der Dreschmaschine. Dabei hat man das Stroh teilweise mit einer angebauten oder separaten Presse zu Ballen...
Die Anfänge der Ballenpresse liegen rund 150 Jahre zurück. Und wie so oft gingen stationäre Ausführungen den mobilen voraus. Die so genannte „Perpetual“-Schlauchpresse (perpetual = fortwährend) mit einem — heute noch üblichen — rechteckigen Presskanal gab es schon in den 1870er Jahren, z. B. beim US-Hersteller Dederick. Freilich wurde das Pressgut von Hand zugeführt und die Ballen von Hand mit Draht gebunden.
Aber wie die Dreschmaschinen wurden auch die Pressen rasch auf Räder gesetzt, so dass sie vom einen zum anderen Einsatzort transportiert werden konnten und dort stationär arbeiteten. Auch die Dreschmaschinen selbst wurden teils mit einer fest angebauten Binder-Einheit ausgestattet.
Zuverlässiger Knüpfapparat
Über Jahrzehnte hinweg haben Mähbinder das Getreide auf dem Feld gemäht und zu Garben gebunden. Gedroschen wurde in der Regel erst in den Wintermonaten mit der Dreschmaschine. Dabei hat man das Stroh teilweise mit einer angebauten oder separaten Presse zu Ballen zusammengefasst — oder besser gesagt gebunden. Sofern keine Presse vorhanden war, wurde das Stroh lose gelagert.
Weil die Lagerung von losem Stroh viel Raum benötigte, wurde das maschinelle Binden bzw. Pressen Ende des 19. Jahrhunderts zum Thema — erst stationär, bald auch mobil. Ein Vorreiter war Claas mit der Glattstrohpresse. Die ersten „modernen“ Strohpressen kamen Anfang des 20. Jahrhunderts. 1906 stellte Raussendorf die Schwingkolbenpresse vor. Es brauchte aber noch zehn bis zwanzig Jahre, bis sich der Schwingkolben durchsetzte und z. B. Klinger, Lanz, Welger und Claas nachzogen.
Neben der Verdichtung des Pressguts war das automatische Binden der Ballen bzw. das automatische Knüpfen eines haltbaren Knotens eine große Herausforderung. Einfache Knüpfapparate für Binder gab es schon vor dem Ersten Weltkrieg. Claas entwickelte seinen Knüpfapparat weiter, der aufgrund seiner hohen Funktionssicherheit die Verkäufe der Claas-Maschinen in die Höhe schnellen ließ. Claas wählte den Knoter zum bald weltbekannten Firmenlogo.
Die Presse als Lader
Solange es Dreschmaschinen gab, waren auch Niederdruck-Strohpressen verbreitet. Ihre Entwicklung verlief annähernd parallel. Es kam jedoch zu erstaunlichen Entwicklungen. Dreschmaschinen wurden bis Ende der 1950er Jahre gebaut. Zu dieser Zeit gab es aber längst gezogene und sogar selbstfahrende Mähdrescher. Eine neue Technologie löst nicht unmittelbar eine ältere ab, so war es auch bei den Pressen.
Die Hersteller für die Getreideernte boten in den 1950er Jahren zwar separat angehängte Niederdruckpressen an, Mähdrescher waren aber auch mit einer fest angebauten Presse ausgestattet, z. B. bei Bautz, Massey Ferguson oder Claas. Niederdruckpressen wurden auch als Lademaschinen eingesetzt. Mit ausgeschaltetem Knüpfer arbeitete die Presse nur als Aufsammler — sogar bei Rübenblatt.
Zu dieser Zeit war das Ende der Niederdruckpresse jedoch eingeläutet. Denn die Hochdruckpresse schaffte inzwischen weitaus höhere Verdichtungen — nicht zuletzt wegen der höheren Schlepperleistungen. Niederdruckpressen verdichten auf 50 bis 100 kg/m3, Hochdruckpressen auf etwa 70 bis 150 kg/m3.
Und als Lademaschine konnte die Niederdruckpresse auch nicht mehr punkten, weil die ersten Ladewagen auf den Markt kamen. So sind die Niederdruckpressen seit über 50 Jahren Landtechnikgeschichte, wobei heute noch viele Maschinen im Einsatz sind.