Gut zu wissen
- Bei hohem Flächenertrag liefern Luzerneblätter für Schweine brauchbare Gehalte an Eiweiß und Mineralstoffen.
- Das Eiweiß und die Aminosäuren sind speziell in den jungen Luzerneblättern und -spitzen enthalten.
- Aktuell werden stationäre und mobile Ernteverfahren entwickelt und geprüft, um Soja in der Schweinefütterung durch heimische Eiweißfutterquellen mittelfristig ersetzen zu können.
Der Anstieg der Anbauflächen untermauert den schon länger zu beobachtenden Trend: Die Luzerne erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Tatsächlich bietet der Anbau dieser Eiweißfutterpflanze viele Vorteile. So benötigt sie zum Wachsen zwar reichlich Wasser, mit ihren tiefen Pfahlwurzeln kann sie dieses aber auch aus tieferen Bodenschichten holen. Das sorgt selbst in Trockenlagen für gute und stabile Erträge. Vor allem aber begeistert die Luzerne den Tierhalter mit ihren hohen Gehalten und guten Qualitäten an Eiweiß und Mineralstoffen.
Ackerbaulich trägt die Leguminose zu einer nachhaltigen Fruchtfolgegestaltung bei. Und durch ihre phytosanitäre Wirkung gegen Unkräuter wie Ampfer oder Pilzkrankheiten bringt Luzerne nicht nur den ökologisch wirtschaftenden Betrieben ackerbauliche Vorteile.
Grünleguminosen: Eiweißreiches Tierfutter
Neu sind Bestrebungen, mit der Grünleguminose das Soja aus Übersee zu ersetzen. Unter anderem weil ab 2022 die neue Öko-Verordnung greift, die eine 100%ige Versorgung mit Ökofutter vorschreibt. Bisher waren bis zu 5 % konventionelles Futter wie Kartoffeleiweiß oder Maiskleber zulässig. Künftig gilt dies nur im Ausnahmefall und bis 35 kg Lebendgewicht. Beim Monogastrier (Lebewesen mit einem Magen) droht so ein Engpass bei der Versorgung mit essenziellen Aminosäuren. Die Nutzung von Luzerne in der Schweinefütterung könnte hier eine Lösung sein, da neben der Eiweißkonzentration die Gehalte an essenziellen Aminosäuren positiv zu bewerten sind.
Doch erfordern Eiweißfuttermittel Konzentrationen von über 30 % Rohprotein. Solche hohen Gehalte finden sich bei der Luzerne aber nur in den Blättern und jungen Pflanzentrieben. Bislang werden aber nur ganze Pflanzen geerntet. Es braucht also neue Verfahren zur separaten Blatternte.
Im Rahmen des vom Bund geförderten Verbundprojekts „Grünlegum“ untersuchte und testete deshalb das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL, ILT) in Freising Maschinen und Systeme zur Ernte des Blattgrüns. Auf Basis dieser Untersuchungen wird wohl die ein oder andere Maschine, die für den Test noch als Prototyp zur Verfügung stand, bald in Serie gehen können. Eine wünschenswerte Entwicklung, weil es über Deutschland hinaus Bestrebungen gibt, den Status quo der Eiweißversorgung auch in anderen Ländern der EU zu verändern.
Ziel aller Forschungen ist ein Verfahren, bei dem das „Trockenblatt“ als Hauptprodukt zum Füttern vom Monogastrier im Vordergrund steht. Als Nebenprodukt fällt Strukturheu für die Wiederkäuerfütterung an. Denkbar ist neben der Trocknung des Blattmaterials auch dessen Silierung.
Unterscheiden lassen sich die Verfahren auch durch den Ort, an dem die Blätter geerntet werden — entweder schon auf dem Feld oder später in einer stationären Anlage.
Verfahren 1:
Blatternte auf dem Feld
Die Ernte von Luzerneblätter direkt im Feld wurden erstmals 2017 an der LfL getestet. Die angebaute Maschine eines französischen Herstellers streift im stehenden Bestand mittels Fingerwalze die Blätter ab. Die Technik ist noch nicht final entwickelt, doch liefert sie unter optimalen Wetter- und Aufwuchsbedingungen gute Ergebnisse. Im heißluftgetrockneten und anschließend pelletierten Futter befand sich ein Blattanteil von über 70 % bei 30 % Rohprotein.
Die auf dem Feld zurückbleibenden Stängel müssen gemäht werden, was im kleinparzelligen Versuch zu einem deutlichen Masseverlust führte. Hoffen lässt die Neuentwicklung eines Selbstfahrers, der die Blätter erntet und gleichzeitig die Stängel abmäht. Bislang konnte der Prototyp der Maschine aber nicht von der LfL/ILT getestet werden.
Die Ernte von Luzerneblätter direkt im Feld wurden erstmals 2017 an der LfL getestet. Die angebaute Maschine eines französischen Herstellers streift im stehenden Bestand mittels Fingerwalze die Blätter ab. Die Technik ist noch nicht final entwickelt, doch liefert sie unter optimalen Wetter- und Aufwuchsbedingungen gute Ergebnisse. Im heißluftgetrockneten und anschließend pelletierten Futter befand sich ein...
Gut zu wissen
- Bei hohem Flächenertrag liefern Luzerneblätter für Schweine brauchbare Gehalte an Eiweiß und Mineralstoffen.
- Das Eiweiß und die Aminosäuren sind speziell in den jungen Luzerneblättern und -spitzen enthalten.
- Aktuell werden stationäre und mobile Ernteverfahren entwickelt und geprüft, um Soja in der Schweinefütterung durch heimische Eiweißfutterquellen mittelfristig ersetzen zu können.
Der Anstieg der Anbauflächen untermauert den schon länger zu beobachtenden Trend: Die Luzerne erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Tatsächlich bietet der Anbau dieser Eiweißfutterpflanze viele Vorteile. So benötigt sie zum Wachsen zwar reichlich Wasser, mit ihren tiefen Pfahlwurzeln kann sie dieses aber auch aus tieferen Bodenschichten holen. Das sorgt selbst in Trockenlagen für gute und stabile Erträge. Vor allem aber begeistert die Luzerne den Tierhalter mit ihren hohen Gehalten und guten Qualitäten an Eiweiß und Mineralstoffen.
Ackerbaulich trägt die Leguminose zu einer nachhaltigen Fruchtfolgegestaltung bei. Und durch ihre phytosanitäre Wirkung gegen Unkräuter wie Ampfer oder Pilzkrankheiten bringt Luzerne nicht nur den ökologisch wirtschaftenden Betrieben ackerbauliche Vorteile.
Grünleguminosen: Eiweißreiches Tierfutter
Neu sind Bestrebungen, mit der Grünleguminose das Soja aus Übersee zu ersetzen. Unter anderem weil ab 2022 die neue Öko-Verordnung greift, die eine 100%ige Versorgung mit Ökofutter vorschreibt. Bisher waren bis zu 5 % konventionelles Futter wie Kartoffeleiweiß oder Maiskleber zulässig. Künftig gilt dies nur im Ausnahmefall und bis 35 kg Lebendgewicht. Beim Monogastrier (Lebewesen mit einem Magen) droht so ein Engpass bei der Versorgung mit essenziellen Aminosäuren. Die Nutzung von Luzerne in der Schweinefütterung könnte hier eine Lösung sein, da neben der Eiweißkonzentration die Gehalte an essenziellen Aminosäuren positiv zu bewerten sind.
Doch erfordern Eiweißfuttermittel Konzentrationen von über 30 % Rohprotein. Solche hohen Gehalte finden sich bei der Luzerne aber nur in den Blättern und jungen Pflanzentrieben. Bislang werden aber nur ganze Pflanzen geerntet. Es braucht also neue Verfahren zur separaten Blatternte.
Im Rahmen des vom Bund geförderten Verbundprojekts „Grünlegum“ untersuchte und testete deshalb das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL, ILT) in Freising Maschinen und Systeme zur Ernte des Blattgrüns. Auf Basis dieser Untersuchungen wird wohl die ein oder andere Maschine, die für den Test noch als Prototyp zur Verfügung stand, bald in Serie gehen können. Eine wünschenswerte Entwicklung, weil es über Deutschland hinaus Bestrebungen gibt, den Status quo der Eiweißversorgung auch in anderen Ländern der EU zu verändern.
Ziel aller Forschungen ist ein Verfahren, bei dem das „Trockenblatt“ als Hauptprodukt zum Füttern vom Monogastrier im Vordergrund steht. Als Nebenprodukt fällt Strukturheu für die Wiederkäuerfütterung an. Denkbar ist neben der Trocknung des Blattmaterials auch dessen Silierung.
Unterscheiden lassen sich die Verfahren auch durch den Ort, an dem die Blätter geerntet werden — entweder schon auf dem Feld oder später in einer stationären Anlage.
Verfahren 1:
Blatternte auf dem Feld
Die Ernte von Luzerneblätter direkt im Feld wurden erstmals 2017 an der LfL getestet. Die angebaute Maschine eines französischen Herstellers streift im stehenden Bestand mittels Fingerwalze die Blätter ab. Die Technik ist noch nicht final entwickelt, doch liefert sie unter optimalen Wetter- und Aufwuchsbedingungen gute Ergebnisse. Im heißluftgetrockneten und anschließend pelletierten Futter befand sich ein Blattanteil von über 70 % bei 30 % Rohprotein.
Die auf dem Feld zurückbleibenden Stängel müssen gemäht werden, was im kleinparzelligen Versuch zu einem deutlichen Masseverlust führte. Hoffen lässt die Neuentwicklung eines Selbstfahrers, der die Blätter erntet und gleichzeitig die Stängel abmäht. Bislang konnte der Prototyp der Maschine aber nicht von der LfL/ILT getestet werden.
Die Ernte von Luzerneblätter direkt im Feld wurden erstmals 2017 an der LfL getestet. Die angebaute Maschine eines französischen Herstellers streift im stehenden Bestand mittels Fingerwalze die Blätter ab. Die Technik ist noch nicht final entwickelt, doch liefert sie unter optimalen Wetter- und Aufwuchsbedingungen gute Ergebnisse. Im heißluftgetrockneten und anschließend pelletierten Futter befand sich ein Blattanteil von über 70 % bei 30 % Rohprotein.
Die auf dem Feld zurückbleibenden Stängel müssen gemäht werden, was im kleinparzelligen Versuch zu einem deutlichen Masseverlust führte. Hoffen lässt die Neuentwicklung eines Selbstfahrers, der die Blätter erntet und gleichzeitig die Stängel abmäht. Bislang konnte der Prototyp der Maschine aber nicht von der LfL/ILT getestet werden.
Verfahren 2:
Dreschen der Blätter
Auch beim zweiten Verfahren erfolgt die Trennung von Blatt und Stängel auf dem Feld. Diesmal jedoch werden die Blätter bereits trocken vom Halm geerntet. Kern der Entwicklung ist ein umgebauter Mähdrescher, welcher mit seiner Pickup die angewelkte Luzerne aufnimmt und die Blätter drischt. Gutes Wetter vorausgesetzt, besticht das Verfahren durch eine sofortige gute Lagerfähigkeit des geernteten Materials. Die kosten- und energieintensive Trocknung in einer stationären Anlage entfällt. Bedingung ist ein Trockenmassegehalt der angewelkten Luzerne von rund 65 %.
Im Test wies das gedroschene Material einen Blattanteil von bis zu 86 % und Rohproteingehalte von bis zu 29 % auf. Die beim Dreschen auf dem Feld zurückbleibenden Stängel kamen auf bis zu 15 % Rohprotein. Als Heu lässt es sich folglich sehr gut an Wiederkäuer verfüttern.
Zum Absichern der Ergebnisse sollen 2021 nochmals Untersuchungen zur Blatt-Stängel-Trennung mit dem Mähdrescher stattfinden. Wann es Umbausätze für Mähdrescher geben wird, mögen die am Projekt Beteiligten derzeit nicht verraten.
Federführend an der Entwicklung des Ernteverfahrens ist die Professur für Agrarsystemtechnik der TU Dresden und die Firma Brand Landtechnik GmbH aus Beilngries. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Auch beim zweiten Verfahren erfolgt die Trennung von Blatt und Stängel auf dem Feld. Diesmal jedoch werden die Blätter bereits trocken vom Halm geerntet. Kern der Entwicklung ist ein umgebauter Mähdrescher, welcher mit seiner Pickup die angewelkte Luzerne aufnimmt und die Blätter drischt. Gutes Wetter vorausgesetzt, besticht das Verfahren durch eine sofortige gute Lagerfähigkeit des geernteten Materials. Die kosten- und energieintensive Trocknung in einer stationären Anlage entfällt. Bedingung ist ein Trockenmassegehalt der angewelkten Luzerne von rund 65 %.
Im Test wies das gedroschene Material einen Blattanteil von bis zu 86 % und Rohproteingehalte von bis zu 29 % auf. Die beim Dreschen auf dem Feld zurückbleibenden Stängel kamen auf bis zu 15 % Rohprotein. Als Heu lässt es sich folglich sehr gut an Wiederkäuer verfüttern.
Zum Absichern der Ergebnisse sollen 2021 nochmals Untersuchungen zur Blatt-Stängel-Trennung mit dem Mähdrescher stattfinden. Wann es Umbausätze für Mähdrescher geben wird, mögen die am Projekt Beteiligten derzeit nicht verraten.
Federführend an der Entwicklung des Ernteverfahrens ist die Professur für Agrarsystemtechnik der TU Dresden und die Firma Brand Landtechnik GmbH aus Beilngries. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Verfahren 3:
Stationäres Sieben
Das Abtrennen eiweißreicher Blätter gelingt auch durch Sieben in einer stationären Trocknungsanlage. Praktiziert wird dieses Verfahren seit 2013 bei der Qualitätstrocknung Nordbayern eG in Wechingen. Nach dem Mähen, Anwelken und Ernten wird die Luzerne erst mit Heißluft getrocknet und anschließend in Ballen gepresst. Alternativ ist das Trocknen in einer Heubelüftungsanlage möglich, doch muss das Gut dann später noch gehäckselt werden.
Nach einer Mindestlagerperiode erfolgt in einem weiteren Schritt die Trennung von Blatt und Stängel in einer Sichtanlage. Da die Luzerne schon sehr früh nach dem Mähen in der Trocknungsanlage landet, sind auf dem Feld die Bröckelverluste vergleichsweise gering. Dies erklärt, warum Luzernepellets bis zu 24 % Rohprotein enthalten.
Das Abtrennen eiweißreicher Blätter gelingt auch durch Sieben in einer stationären Trocknungsanlage. Praktiziert wird dieses Verfahren seit 2013 bei der Qualitätstrocknung Nordbayern eG in Wechingen. Nach dem Mähen, Anwelken und Ernten wird die Luzerne erst mit Heißluft getrocknet und anschließend in Ballen gepresst. Alternativ ist das Trocknen in einer Heubelüftungsanlage möglich, doch muss das Gut dann später noch gehäckselt werden.
Nach einer Mindestlagerperiode erfolgt in einem weiteren Schritt die Trennung von Blatt und Stängel in einer Sichtanlage. Da die Luzerne schon sehr früh nach dem Mähen in der Trocknungsanlage landet, sind auf dem Feld die Bröckelverluste vergleichsweise gering. Dies erklärt, warum Luzernepellets bis zu 24 % Rohprotein enthalten.
Verfahren 4:
Abschneiden der Pflanzenspitzen
Maschinen, die auf dem Feld oder stationär die Blätter vom Stängel trennen, sind in Deutschland aktuell kaum verfügbar. Die LfL hat deshalb mit der Futtertrocknung Lamerdingen eG ein Verfahren untersucht, bei dem lediglich die oberen Teile, also die Spitzen der Luzernepflanze, von der Restpflanze abgetrennt werden. Das Erntematerial besteht dann aus jungen Blättern, jungen Stängeln und Triebspitzen. Mischproben davon erzielten Rohproteingehalte von etwa 30 %, was ein eiweißreiches Futter für Monogastrier erwarten lässt. Parallel steht mit der Restpflanze ein wiederkäuergerechtes Futter mit niedrigem Eiweißgehalt zur Verfügung.
Erste Versuche mit großer Technik sind ebenfalls sehr vielversprechend und werden 2021 fortgeführt. Zum Einsatz kommt unter anderem das neu am Markt eingeführte System Top Cut Collect der Firma Zürn Harvesting. Zwar wurde die Maschine zur mechanischen Unkrautkontrolle z. B. gegen Ackerfuchsschwanz im Weizenanbau entwickelt, doch eignet sich die Maschine nach wenigen Anpassungen auch zum Ernten der Luzernespitzen.
Die geernteten Luzerneblätter und -spitzen können ebenfalls in einer Heißlufttrocknungsanlage getrocknet und pelletiert werden. Die Restpflanze wurde im Rahmen der Untersuchungen meist abgemäht, bei rund 60 % Trockenmassegehalt geerntet und in einer dezentralen Heubelüftungsanlage getrocknet.
Maschinen, die auf dem Feld oder stationär die Blätter vom Stängel trennen, sind in Deutschland aktuell kaum verfügbar. Die LfL hat deshalb mit der Futtertrocknung Lamerdingen eG ein Verfahren untersucht, bei dem lediglich die oberen Teile, also die Spitzen der Luzernepflanze, von der Restpflanze abgetrennt werden. Das Erntematerial besteht dann aus jungen Blättern, jungen Stängeln und Triebspitzen. Mischproben davon erzielten Rohproteingehalte von etwa 30 %, was ein eiweißreiches Futter für Monogastrier erwarten lässt. Parallel steht mit der Restpflanze ein wiederkäuergerechtes Futter mit niedrigem Eiweißgehalt zur Verfügung.
Erste Versuche mit großer Technik sind ebenfalls sehr vielversprechend und werden 2021 fortgeführt. Zum Einsatz kommt unter anderem das neu am Markt eingeführte System Top Cut Collect der Firma Zürn Harvesting. Zwar wurde die Maschine zur mechanischen Unkrautkontrolle z. B. gegen Ackerfuchsschwanz im Weizenanbau entwickelt, doch eignet sich die Maschine nach wenigen Anpassungen auch zum Ernten der Luzernespitzen.
Die geernteten Luzerneblätter und -spitzen können ebenfalls in einer Heißlufttrocknungsanlage getrocknet und pelletiert werden. Die Restpflanze wurde im Rahmen der Untersuchungen meist abgemäht, bei rund 60 % Trockenmassegehalt geerntet und in einer dezentralen Heubelüftungsanlage getrocknet.
Verfahren 5:
Konservieren durch Silieren
Sofern nur die Spitzen geerntet wurden, untersuchten die Forscher der LfL auch den Wiederaustrieb der Luzerne aus den stehenden Stängeln. Tatsächlich gelingt der Wiederaustrieb, der Erfolg hängt aber von der Wetterlage in den Wochen nach der Ernte ab. Nachteilig wirken sich sehr trockene sowie heiße Wetterperioden aus.
Alternativ zum Trocknen ist das Konservieren angewelkter Luzerneblätter und -spitzen denkbar. Allerdings zeigte sich in einem Laborversuch, dass die Blätter nur in Kombination mit Melasse gut und sicher silieren. Für praxisnahe Ergebnisse wurde auch das Silieren in Rundballen untersucht. Aufgrund der hohen Verluste an Gärsaft während des Silierens und Lagerns hat sich diese Methode allerdings als nicht praxistauglich erwiesen. Inwieweit Gärsaft- und Qualitätsverluste durch ein stärkeres Anwelken der Luzerneblätter bzw. -spitzen minimiert werden können, wird noch untersucht.
Sofern nur die Spitzen geerntet wurden, untersuchten die Forscher der LfL auch den Wiederaustrieb der Luzerne aus den stehenden Stängeln. Tatsächlich gelingt der Wiederaustrieb, der Erfolg hängt aber von der Wetterlage in den Wochen nach der Ernte ab. Nachteilig wirken sich sehr trockene sowie heiße Wetterperioden aus.
Alternativ zum Trocknen ist das Konservieren angewelkter Luzerneblätter und -spitzen denkbar. Allerdings zeigte sich in einem Laborversuch, dass die Blätter nur in Kombination mit Melasse gut und sicher silieren. Für praxisnahe Ergebnisse wurde auch das Silieren in Rundballen untersucht. Aufgrund der hohen Verluste an Gärsaft während des Silierens und Lagerns hat sich diese Methode allerdings als nicht praxistauglich erwiesen. Inwieweit Gärsaft- und Qualitätsverluste durch ein stärkeres Anwelken der Luzerneblätter bzw. -spitzen minimiert werden können, wird noch untersucht.
Wir halten fest
Luzerne ist in der Milchviehhaltung ein wichtiger Eiweißlieferant. Für das Verfüttern an Schweine werden aktuell zukunftsfähige Systeme zur Blatt-Stängel-Trennung entwickelt. Sie versprechen Rohproteingehalte von über 30 % in der Blatt- oder Pflanzenspitzen-Trockenmasse. Sowie sehr hohe Konzentrationen an essenziellen Aminosäuren. Lysin beispielsweise erreicht Werte von 18,8 g und Methionin 4,8 g je kg TM.
Der Rohproteinertrag beträgt etwa 3,5 dt je Hektar, bei vier Schnitten ca. 1,4 t/Jahr. Hinzu kommt der Ertrag an Stängeln bzw. an Luzerneheu, welcher in etwa 50 % der auf dem Feld stehenden Gesamttrockenmasse ausmacht.