Praktisch | Instandsetzung eines Vogelsang Exaktverteilers ECL: Alle Jahre wieder

Lösen Sie nach der Demontage der Wartungsklappen zunächst beidseitig die fünf M10er Sechskantschrauben, mit denen die Schneidringe befestigt sind. Anschließend lösen Sie die fünf Ringschrauben links, um den Deckel vom Verteiler­gehäuse zu lösen. (Bildquelle: Tovornik)

Nachdem Sie den Deckel beiseite gehebelt und den ersten Schneidring entnommen haben, müssen Sie den Rotor losschrauben. Dieser ist zentral mit einer M8-Sechskantschraube auf der Antriebswelle des Ölmotors gesichert, die Sie mit einer 13er Nuss lösen. (Bildquelle: Tovornik)

Um den Rotor von der Antriebswelle zu ziehen, empfiehlt es sich, ein Hilfswerkzeug zu bauen: Dazu schweißen Sie eine alte Nuss mit ½-Zoll-Aufnahme auf den Kopf einer 100 mm langen M30-Schraube. Unter der Karosserie­scheibe, die Sie mit der M8-­Schraube entfernten, befindet sich ein größeres Gewinde. In dieses drehen Sie die M30-Schraube ein und drücken den Rotor langsam von der Welle. (Bildquelle: Tovornik)

Jetzt zum Rotor: Zunächst schrauben Sie die Messerhalterungen und Messer ab, indem Sie die abgebildeten M8-Schrauben lösen. Diese dienen außerdem als Verschleißanzeige: Liegt die obere Karosseriescheibe im eingebauten Zustand am Rotor an, sind die Messer verschlissen. (Bildquelle: Tovornik)

Auch die Exzenternachsteller schrauben Sie ab und legen diese für die folgende Instandsetzung beiseite. (Bildquelle: Tovornik)

Im Anschluss schlagen Sie die Distanzhülse mit Ausgleichsscheiben aus der Rotorwelle. Wichtig: Zählen Sie die Ausgleichsscheiben, damit Sie bei der Montage wieder die gleiche Anzahl an Scheiben einlegen. Ansonsten ist der Rotor nicht mittig im Gehäuse zentriert. (Bildquelle: Tovornik)

Auf der Antriebsseite des Rotors ist ein Verschleißring aufgeschrumpft, auf dem zwei Wellendichtringe laufen. Diese schützen den Ölmotor vor Gülle und Verunreinigungen. Zum Ausbau des alten Rings schneiden Sie ihn leicht schräg aber nicht zu tief ein. (Bildquelle: Tovornik)

Im Anschluss schlagen Sie ihn mit Meißel und Hammer ab und säubern den Sitz mit feinem Schmirgelpapier. (Bildquelle: Tovornik)

Erwärmen Sie den neuen Verschleißring mit einem Heißluftföhn oder einer Herdplatte. So dehnt er sich aus und lässt sich leichter auf den passgenauen Sitz schlagen. (Bildquelle: Tovornik)

Beträufeln Sie die Welle mit etwas Spezialkleber für Fügeteile. Schlagen Sie dann den Ring mit der Hammerflanke vorsichtig auf den Sitz. Achten Sie darauf, dass der Verschleißring vollständig am Absatz anliegt. (Bildquelle: Tovornik)

Auch den Filzring auf der gegenüber­liegenden Seite des Rotorkörpers müssen Sie ersetzen. Reinigen Sie vor dem Einbau des neuen Rings die Anlageflächen mit feinem Schmirgelpapier. Erst danach ist der Rotorkörper vorbereitet für den Zusammenbau. (Bildquelle: Tovornik)

Ob Sie Ihre Exzenternach­steller überholen oder komplett neue einbauen, liegt am Zustand der Bauteile: Sind die Federn wie hier gebrochen, können sie ersetzt werden. Wichtig ist, dass die Aufnahmebügel noch gerade sind. Ein Reparaturset kostet rund 50 Euro, während für einen neuen Nachsteller bereits 110 Euro anfallen. (Bildquelle: Tovornik)

Lösen Sie zunächst die zwei Innensechskantschrauben. Danach können Sie Buchsen, Schrauben und die Federpakete aus den Aufnahmebügeln entfernen. Da wir nur die Schrauben und die Bügel wiederverwenden, reinigen Sie den Konus der Schrauben gründlich von alten Kleberesten. (Bildquelle: Tovornik)

Da es drei verschiedene Federpakete gibt, ­prüfen Sie, welches montiert war: Eine Doppel­feder (50 % Federspannung) kann durch zwei weitere Einzelfedern erweitert werden (75 und 100 % Federspannung). In diesem Fall handelt es sich um das 100-%-Paket, weshalb wir die zwei weiteren Einzelfedern je Seite einstecken. (Bildquelle: Tovornik)

Danach legen Sie den Exzenter in die Federn, so dass die Haltenase in die mittig liegenden Federbügel greift. Kleben Sie im Anschluss mit etwas Fett die beiliegenden O-Ringe an die Buchsen. Diese werden mit den O-Ringen voran in die mittigen Exzenterbohrungen ein- bzw. aufgesteckt. (Bildquelle: Tovornik)

Beträufeln Sie anschließend die zwei Innensechskantschrauben mit hochfester Schraubensicherung und die Anlagefläche der Schraubenköpfe mit Flächendichtmasse. Danach drehen Sie die Schrauben mit einem vorsichtigen Drehmoment von 20 Nm an. (Bildquelle: Tovornik)

Um die Exzenterspanner einbauen zu können, müssen diese gespannt werden. Dafür gibt es einen speziellen Schlüssel, welcher in die Exzenterkontur greift und bei Vogelsang bestellt werden kann. Drücken Sie die Exzenterscheiben nach innen und sichern Sie diese mit Feder­steckern. Wichtig: Stecken Sie die Federstecker von der Schraubenkopfseite ein. Ansonsten können Sie die Exzenternachsteller nicht anschrauben. (Bildquelle: Tovornik)

Schauen Sie sich Ihre Messer­halter genau an: Gibt es Ausbrüche an der Messeraufnahme, empfiehlt sich ein Tausch des Bauteils. Sind nur die Anlageflächen der Exzenter eingelaufen, können Sie diese wie rechts beschrieben aufschweißen. (Bildquelle: Tovornik)

Reinigen Sie die Anschlagflächen der Exzenter mit einer Fächerscheibe und schweißen die Vertiefungen auf. Im Anschluss schleifen Sie die Nähte bündig zur übrigen Oberfläche. (Bildquelle: Tovornik)

Schrauben Sie zunächst die überholten Exzenternachsteller an den Rotor. Damit sich diese nicht wieder lösen, beträufeln Sie die Schrauben zuvor mit hochfester Schraubensicherung. (Bildquelle: Tovornik)

Wichtig: Bei Verteilern mit 48 Abgängen gibt es vier Exzenternachsteller. Diese sind an U-Profile mit unterschiedlichen Schenkellängen angebracht. Achten Sie auf die Einbauposition: Die kurzen Profile gehören an die geöffnete, die längeren an die geschlossene Rotorseite. (Bildquelle: Tovornik)

Stecken Sie danach die Messer auf den Messerhalter und setzen Sie diese auf den Rotor. (Bildquelle: Tovornik)

Schmieren Sie zuvor die Anlageflächen mit Fett ein, damit die Halter nicht festrosten. Fixieren Sie die Messerhalter mit zwei M8-Schrauben. Doch aufgepasst: Auf die Schrauben werden je drei normale und eine Karosseriescheibe aufgesteckt, da diese als Abstandshalter und Verschleißanzeige dienen. Zur Erinnerung: Liegt die obere Scheibe später am Rotor an, sind die Messer verschlissen. (Bildquelle: Tovornik)

Auch der O-Ring auf der Distanzhülse muss gewechselt werden, damit sich hier keine Gülle hineindrückt. Im Anschluss stecken Sie die gefettete Hülse wie abgebildet in die Rotorwelle. (Bildquelle: Tovornik)

Es folgen die Ausgleichsscheiben, die den Rotor mittig im Gehäuse zentrieren. Legen Sie genau so viele Scheiben ein, wie Sie bei der Demontage entnommen haben. In unserem Fall sind es zehn 0,2-mm-Scheiben. Schmieren Sie anschließend das Innere der Welle mit Montagepaste oder Fett ein, damit Sie den Rotor leicht auf die Antriebswelle schieben können. (Bildquelle: Tovornik)

Nach dem Entnehmen des alten Dichtpakets (Antrieb) reinigen Sie die Sicherungsringnuten mit einem Putzlappen gründlich. Der letzte Ring kann als Anschlag verbleiben. (Bildquelle: Tovornik)

Die zwei Wellendichtringe sorgen dafür, dass keine Gülle zum Antriebsmotor gelangt und umgekehrt kein Öl in den Verteiler. Falls es doch mal zur Undichtigkeit kommt, erkennt man diese außen an einer Leckage-Nut. Zudem sorgt Fett zwischen den Wellendicht­ringen für eine zusätzliche Abdichtung. Hierfür gibt es außen einen Schmiernippel. (Bildquelle: Tovornik)

Bauen Sie das Dichtpaket wie abgebildet ein. Eine Hülse hilft beim Einschlagen der Wedis und kann im Fachhandel für unterschiedliche Größen bezogen werden. (Bildquelle: Tovornik)

Wichtig: Vergessen Sie nicht die Edelstahl-Schutzscheibe vor dem letzten Sicherungsring. (Bildquelle: Tovornik)

Der Pressring dient als Einlass in den Verteiler und schleift auf der Filzdichtung. Schneiden Sie den alten Ring mit dem Winkelschleifer mehrfach ein. Danach schlagen Sie die Stücke mit der Hammerfinne nach innen und der Ring löst sich. (Bildquelle: Tovornik)

Reinigen Sie den Sitz des Pressrings gründlich. Für diese Arbeit empfiehlt sich der Einsatz eines Rotationsschleifers. Schlagen Sie anschließend den neuen Pressring ein. Als Kantenschutz eignet sich ein Holzbrett. (Bildquelle: Tovornik)

Ob Ihre alten Schneidringe verschlissen sind, erkennen Sie an der am Rotor anliegenden Karosserie­scheibe der M8-Schraube. Außerdem sind hier die Kanten der Auslassöffnungen stark abgerundet und es gibt tiefe Einlaufspuren. (Bildquelle: Tovornik)

Auf die neuen Schneidringe wird zunächst Flächendichtmasse aufgetragen. Vor allem die Schrauben müssen gut eingefasst sein, damit keine Gülle nach außen drückt. (Bildquelle: Tovornik)

Reinigen Sie die Anlageflächen gründlich mit einer Drahtbürste, bevor Sie die Schneidringe aufstecken. Danach schrauben Sie die Schneidringe an. Es genügt ein Anzugsmoment von 28 Nm. (Bildquelle: Tovornik)

Bevor Sie den Rotor einsetzen, fetten Sie die Antriebswelle. Doch Vorsicht: Sitzt die Passfeder noch an ihrem Platz? Wenn nicht, drehen Sie die Welle mit der Pass- federnut nach oben und kleben diese mit etwas Fett ein. Ansonsten setzt der Rotor beim ersten Einsatz über — sehr ärgerlich. (Bildquelle: Tovornik)

Nach dem Fetten setzen Sie den Rotor nun wieder in das Gehäuse und drücken Sie ihn bis zum Anschlag an. Anschließend fixieren Sie ihn mit der abgebildeten M8-Schraube an der Antriebswelle. Zum Abdichten werden auf diese ein Kupferring, eine Karosserie­scheibe und eine Dichtungsscheibe aufgesteckt. (Bildquelle: Tovornik)

Streichen Sie nach dem Einsetzen den neuen Filzring mit Fett ein, damit der Press­ring leicht hineingleitet. Dass Gülle zwischen Rotorgehäuse und Verteilerdeckel entweicht, verhindert eine Schaumstoffdichtung. Diese kleben Sie vor dem Zusammenbau auf den Flansch. Jetzt kann das Gehäuse wieder geschlossen werden. (Bildquelle: Tovornik)

Mit einem kleinen Trick können Sie prüfen, ob der Rotor gerade im Gehäuse steht: Nehmen Sie dafür eine M8-Schraube mit Mutter und messen Sie durch das Andrehen der Mutter den Abstand zwischen Rotor und Messerhalter. Dieser muss an beiden Seiten identisch sein. Ansonsten muss der Rotor neu ausgerichtet werden (Punkt 6 unten). (Bildquelle: Tovornik)